09.03.2018 15:14:47
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MÄRKTE USA/Stundenlöhne vertreiben die Inflationsängste
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus dürfte die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche starten. Die Richtung gibt dabei der US-Arbeitsmarktbericht für Februar vor. Zwar wurde mit 313.000 neu geschaffenen Stellen die Prognose einer Zunahme um 205.000 klar übertroffen, doch blieb der Anstieg der vielbeachteten Stundenlöhne hinter den Erwartungen zurück. Diese erhöhten sich lediglich um 0,15 Prozent, während Ökonomen hier von einem Plus von 0,20 Prozent ausgegangen waren.
Im Januar waren die Stundenlöhne unerwartet stark um 0,34 Prozent gestiegen, was an den Börsen Inflationsängste ausgelöst und diese nachhaltig belastet hatte. Vor diesem Hintergrund zeigt sich auch beim Future auf den S&P-500 eine positive Reaktion. Er dreht mit der Veröffentlichung der Daten ins Plus und gewinnt aktuell 0,6 Prozent. Vor der Veröffentlichung der Daten hatte er noch 0,2 Prozent im Minus gelegen.
Die Daten stoßen im Handel auf ein positives Echo. Die deutlich höhere Zahl an neugeschaffenen Stellen bei zugleich nur geringem Lohndruck spreche für weiterhin hohe Überkapazitäten am Arbeitsmarkt, heißt es. Dies wiederum spreche gegen einen starken Preisauftrieb. Eine nur geringe Inflation bei einer zugleich wachsenden Wirtschaft wiederum sei ein perfekter Nährboden für die Börsen, gemeinhin als Goldilock-Szenario bekannt. Einziger Belastungsfaktor sei ein drohender Handelskrieg.
Entspannung um Nordkorea stützt - Strafzölle gut weggesteckt
Die Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium hat der Markt dagegen gut weggesteckt. Vor allem, weil Mexiko und Kanada zunächst ausgeschlossen bleiben und es Ausnahmen für einzelne Länder geben soll. "Niemand möchte einen von Strafzöllen dominierten Handel erleben", so Analyst Mike Thompson von S&P Investment Advisory Services. Doch gingen viele Marktteilnehmer noch von einer Abschwächung der beschlossenen Maßnahmen aus.
Dazu kommt das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Kim Jong Un. Für die Dauer der Gespräche, die bis Mai stattfinden sollen, sollen zudem Atom- und Raketentests ausgesetzt werden. Bei dem Treffen soll es um die Denuklearisierung Nordkoreas gehen. "Das ist ein Wendepunkt", so Stratege Michael Herzum von der Union Investment. Zwar seien noch einige Details des Treffens zu klären, doch grundsätzlich reduzierten sich damit die geopolitischen Unsicherheiten.
Daneben könnten die Reden einer Reihe von Fed-Vertretern für Impulse sorgen. So werden sich der Präsident der Chicago Fed, Charles Evans, sowie der Präsident der Notenbankfiliale in Boston, Eric Rosengren, zu Wort melden.
Dollar nach Arbeitsmarktdaten kurzzeitig unter Druck
Mit der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten gerät der Dollar kurzzeitig unter Abgabedruck. Der Euro klettert im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,2322 Dollar. Die Gemeinschaftswährung kann die Gewinne allerdings nicht verteidigen und liegt mit aktuell 1,2290 Dollar wieder auf dem Niveau von vor der Bekanntgabe der Daten.
Der Goldpreis gibt bereits den dritten Tag in Folge nach. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,4 Prozent auf 1.316 Dollar. Die US-Arbeitsmarktdaten haben hier keinen Einfluss auf das Handelsgeschehen. Mit dem weniger starken Anstieg der Stundenlöhne im Februar bleibe es bei der Erwartung von drei Zinserhöhungen durch die US-Notenbank in diesem Jahr, sagt ein Teilnehmer.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt geben mit den Arbeitsmarktdaten deutlich nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um 4 Basispunkte auf 2,90 Prozent. Die Konjunktur in den USA brummt weiter, die Arbeitslosenquote lag mit 4,1 Prozent im Februar weiter auf dem niedrigsten Stand seit 17 Jahren.
Die Ölpreise erholen sich leicht von den deutlichen Verlusten der vergangenen Tage. Hier stützt das geplante Treffen von US-Präsident Trump und Nordkoreas Kim Jong Un. Damit würden sich die geopolitischen Risiken deutlich reduzieren. Übergeordnet belastet allerdings weiterhin die Sorge um eine weitere anziehende US-Ölförderung. "Der rasante Anstieg der Förderung in den USA sorgt auch weiterhin für Abgabedruck auf den Markt", heißt es von der Commerzbank. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 1,0 Prozent auf 60,74 Dollar, für Brent geht es um ebenfalls 1,0 Prozent auf 64,27 Dollar nach oben.
Marvell Technology nach Zahlen unter Druck
Bei den Einzelwerten fallen die Aktien von Marvell Technology nach Geschäftszahlen vorbörslich um 2,7 Prozent. Der Chiphersteller hatte zwar Zahlen veröffentlicht, die über den Markterwartungen lagen, doch ist die Aktie im Vorfeld bereits deutlich nach oben gelaufen. Daher könnte es hier zu Gewinnmitnahmen kommen.
Die Aktien von El Pollo Loco klettern um knapp 9 Prozent nach oben. Die Restaurantkette hat zwar das vierte Quartal mit einem geringen Verlust abgeschlossen, auf bereinigter Basis aber die Gewinnerwartung der Analysten übertroffen. Auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr überzeugt. Die Zahlen für das erste Geschäftsquartal von Verifone und der Ausblick wurden negativ aufgenommen. Das Unternehmen hatte seine Erwartungen für das Wachstum "nur" bestätigt. Die Aktie verliert 1,4 Prozent.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,27 2,8 2,24 106,4
5 Jahre 2,66 3,4 2,63 73,8
7 Jahre 2,82 4,0 2,78 57,3
10 Jahre 2,90 4,1 2,86 45,3
30 Jahre 3,17 4,2 3,12 9,8
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:35 Mi, 17:03 % YTD
EUR/USD 1,2290 -0,19% 1,2404 1,2402 +2,3%
EUR/JPY 131,34 +0,35% 131,41 131,44 -2,9%
EUR/CHF 1,1688 -0,21% 1,1690 1,1686 -0,2%
EUR/GBP 0,8881 -0,37% 0,8924 1,1202 -0,1%
USD/JPY 106,89 +0,56% 105,94 105,99 -5,1%
GBP/USD 1,3838 +0,18% 1,3898 1,3893 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.033,74 -3,5% 10.027,70 10.700,90 -33,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,74 60,12 +1,0% 0,62 +0,6%
Brent/ICE 64,27 63,61 +1,0% 0,66 -2,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.316,21 1.322,04 -0,4% -5,83 +1,0%
Silber (Spot) 16,42 16,49 -0,4% -0,07 -3,0%
Platin (Spot) 950,30 955,00 -0,5% -4,70 +2,2%
Kupfer-Future 3,09 3,07 +0,8% +0,03 -6,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/mpt
(END) Dow Jones Newswires
March 09, 2018 09:15 ET (14:15 GMT)
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