30.09.2016 16:18:47

MÄRKTE USA/Sorgen um Dt. Bank an der Wall Street weiter im Fokus

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Eine Erholung von den Vortagesverlusten verzeichnet die Wall Street zur Eröffnung am Freitag. Weiterhin im Mittelpunkt steht das Geschehen um die Deutsche Bank. Doch sind die Meinungen mittlerweile zweigeteilt. Einerseits gibt es weiterhin Sorgen, dass sich die Probleme des Instituts zu einer neuen globalen Bankenkrise ausweiten könnten. Einige Kunden haben offenbar Milliarden von US-Dollar von der Bank abgezogen, weil sie sich um deren Stabilität und ihr eigenes Engagement sorgen. Darunter seien mehrere große und einflussreiche Hedgefonds, wie den Kunden und der Bank nahestehende Personen sagen.

   Andererseits gibt es vermehrt Stimmen, die von einer Übertreibung sprechen. "Am Markt setzt sich immer mehr durch, dass man wegen Deutsche Bank übertrieben hat", so ein Händler. "Wenn zehn von rund 800 Hedge-Fonds-Kunden ihre Sicherheitsleistungen abziehen, heißt das noch gar nichts", so der Teilnehmer: "Vor allem nicht, wenn sie das ziemlich laut und öffentlich gemacht haben und damit wohl ihre eigene Positionierung anschieben wollten".

   Zudem setze sich vor allem in US-amerikanischen Trader-Blogs die Meinung durch, dass die Aktie der Bank zumindest in ersten kleinen Stücken gekauft werden müsse. Die Probleme der Bank seien juristisch und durch Regulierung entstanden; aufgrund der hohen Liquidität sei ein "Umfallen" unwahrscheinlich. "Man sieht ein, dass es sich hier keinesfalls um einen Fall a la Lehman handelt", so der Händler weiter.

   Die Aktie der Deutschen Bank war zwischenzeitlich erstmals seit Jahrzehnten unter die Marke von 10 Euro gefallen und hatte in der Spitze rund 8 Prozent an Wert verloren. Aktuell liegt die Aktie nur noch knapp im Minus.

   Der Dow-Jones-Index legt um 0,7 Prozent auf 18.263 Punkte zu. Der S&P-500 steigt um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,5 Prozent.

US-Daten treten in den Hintergrund Andere Themen treten dennoch in den Hintergrund, wie beispielsweise neue US-Daten. Die persönlichen Einnahmen und Ausgaben für August lagen im Rahmen der Erwartungen und setzen daher keinen Impuls. Nach der Startglocke stehen noch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für September in zweiter Lesung und der Einkaufsmanager Chicago auf der Agenda.

   Zudem meldet sich mit dem Präsident der Dallas-Fed, Robert Kaplan, erneut ein Vertreter der US-Notenbank zu Wort. Am Vortag hatte Dennis Lockhart, Präsident der Atlanta-Fed, den November als Termin für eine mögliche nächste Zinserhöhung der US-Notenbank ins Spiel gebracht. Ein Zinsschritt im November galt vielen Beobachtern bislang als unwahrscheinlich, weil im selben Monat die US-Präsidentschaftswahl stattfindet.

Euro klettert wieder über 1,12 Dollar Die Spekulationen über die Verfassung der Deutschen Bank haben zwischenzeitlich auch den Euro deutlich unter Druck gebracht. In der Spitze ging es bis auf 1,1152 Dollar nach unten, ausgelöst um die Sorgen in Bezug auf die Deutsche Bank. Es gab Befürchtungen hinsichtlich eines Kollaps der Bank und systemischen Auswirkungen für das globale Finanzsystem. Mit der Erholung der Aktie der Deutschen Bank im Verlauf legte auch der Euro wieder zu und notiert aktuell bei 1,1214 Dollar.

   Der Goldpreis profitiert dagegen von der Suche der Anleger nach Sicherheit. Die Sorgen um eine Banken-Krise in der Eurozone oder möglicherweise sogar eine globale Krise würden derzeit zunehmen, heißt es zur Begründung. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.327 Dollar.

   Die US-Anleihen geben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und zeigen sich mit einer unveränderten Tendenz. Die Rendite der zehnjährigen Papiere liegt mit 1,56 Prozent auf dem Niveau des Vortages.

   Gewinnmitnahmen nach der überraschenden Einigung der Opec auf eine Fördersenkung drücken zwischenzeitlich auf die Ölpreise. Diese hatte die Ölpreise kräftig nach oben katapultiert. Doch mittlerweile ist die Skepsis groß, ob der Plan im November wirklich beschlossen und umgesetzt wird. Es gebe noch viele Unwägbarkeiten, heißt es aus dem Handel. Neben einer genauen Festlegung der Förderquoten sei dies auch die Zustimmung von Nicht-Opec-Ländern wie Russland. Aktuell können sich die Preise stabilisieren. Ein Barrel der Sorte WTI legt um 0,2 Prozent auf 47,92 Dollar zu. Für Brent geht es um 0,1 Prozent auf 49,19 Dollar nach unten.

Bankenwerte weiterhin im Mittelpunkt Die Bankenwerte dürften mit den Entwicklungen um die Deutsche Bank weiterhin im Fokus bleiben. Zu Handelsbeginn kommt es nach den deutlichen Vortagesverlusten und der Erholung der Aktie der Deutschen Bank zu Gewinnen. Goldman Sachs legen um 0,5 Prozent zu, für Bank of America geht es 0,8 Prozent nach oben und JP Morgan gewinnen 1,2 Prozent.

   Die Aktien von Costco legen um 4,1 Prozent zu, nachdem das Unternehmen am Vortag positive Ergebnisse für das vierte Quartal vorgelegt hatte. Der Kaufhausbetreiber übertraf die Markterwartungen auf der Gewinnseite. Die Umsatzentwicklung hinkte dagegen den Prognosen hinterher. Die flächenbereinigten Erlöse stagnierten, was aber so prognostiziert worden war.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.263,13 0,66 119,68 4,81 S&P-500 2.163,19 0,56 12,06 5,83 Nasdaq-Comp. 5.292,82 0,45 23,66 5,70 Nasdaq-100 4.860,66 0,46 22,36 5,82

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:53 Do, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1214 +0,07% 1,1206 1,1229 +3,3% EUR/JPY 113,5546 +0,42% 113,0752 114,13 -24,1% EUR/CHF 1,0891 +0,58% 1,0828 1,0862 +0,1% EUR/GBP 0,8635 -0,19% 0,8646 1,1551 +17,3% USD/JPY 101,27 +0,36% 100,91 101,65 -13,7% GBP/USD 1,2989 +0,22% 1,2960 1,2969 -11,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,92 47,83 +0,2% 0,09 +10,6% Brent/ICE 49,19 49,24 -0,1% -0,05 +13,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.326,71 1.320,27 +0,5% +6,44 +25,1% Silber (Spot) 19,65 19,11 +2,8% +0,54 +42,2% Platin (Spot) 1.038,95 1.027,35 +1,1% +11,60 +16,5% Kupfer-Future 2,21 2,19 +0,9% +0,02 +2,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros/hab

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   September 30, 2016 09:48 ET (13:48 GMT)

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