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17.03.2023 17:06:41

MÄRKTE USA/Sorgen um Bankensektor lassen Börsen nicht los

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der kräftigen Erholung am Vortag geht es zum Wochenausklang es an den US-Börsen wieder abwärts. Für Zurückhaltung sorgt auch das bevorstehende Wochenende, an dem auf möglicherweise neue Entwicklungen im Bankensektor nicht umgehend reagiert werden kann. Der Dow-Jones-Index verliert zur Mittagszeit 1,3 Prozent auf 31.823 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,2 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent.

Die Furcht vor Ansteckungen unter den Banken und einer Finanzkrise und damit drohenden Rezession schwelt weiter - trotz der Liquiditätsspritze für die First Republic Bank von 30 Milliarden Dollar, die andere Banken am Donnerstag verabreicht hatten. Neue Nahrung erhalten die Ängste vor dem Abzug von Einlagen von der Nachricht, dass die Mutter der von den Behörden geschlossenen und übernommenen Silicon Valley Bank (SVB), die SVB Financial Group, Gläubigerschutz beantragt hat.

Für Verunsicherung sorgen auch Daten der US-Notenbank, wonach sich Banken in der vergangenen Woche von der Fed über 150 Milliarden Dollar geliehen haben. In der Woche zuvor waren es noch 4,4 Milliarden gewesen. "Die Stimmung ist sehr fragil", sagt Edward Park, Anlageexperte bei Brooks Macdonald. "Es herrscht ein Gefühl von 'Was kommt als Nächstes?'".

Dass der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan im März unter Erwarten ausgefallen und auf den tiefsten Stand in diesem Jahr gesunken ist, ist der Stimmung ebenfalls abträglich. Für keine Unterstützung sorgt die von der OECD leicht erhöhte Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden und kommenden Jahr. Die OECD rechnet dessen ungeachtet weiterhin mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum.

Die Aktie der First Republic, die sich am Vortag zwischenzeitlich etwas von ihrer Talfahrt erholt hatte, fällt wieder scharf zurück um über 23 Prozent. Die Bank hat die Dividende gestrichen. Für PacWest geht es um knapp 14 Prozent südwärts, für Western Alliance Bancorp um 15 Prozent. Auch die Kurse der Geldgeber-Banken geben nach. Unter anderem verlieren JP Morgan 3,4, Goldman Sachs 3,2, Citigroup 3,4 und Bank of America 4,0 Prozent.

Am Markt wartet man nun umso gespannter auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Mehrheitlich wird eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte erwartet, nachdem sich die EZB bereits durch die Bankenkrise nicht von ihrem Kurs hatte abbringen lassen. Doch mehr und mehr Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Fed zumindest danach eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen dürfte.

Fedex mit Kurssprung

Auf Unternehmensseite hat Fedex überraschend gute Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt. Die Aktie macht einen Satz um fast 8 Prozent.

Merck & Co geben um 2,1 Prozent nach. Der Pharmakonzern hat einen Fehlschlag mit einer Medikamentenstudie erlitten.

Ford sacken um gut 5 Prozent ab. Der Autokonzern muss knapp 1,3 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, um einen Bremsschlauch auszutauschen, der brechen könnte.

Baidu steigen um 4,6 Prozent. Das chinesische Unternehmen hat die Lizenz zum Betrieb führerloser Taxis in Peking erhalten. Dazu gibt es positive Kommentare zum Chatbot der Chinesen.

Auf und Ab bei Anleihen geht weiter

Anleihen verzeichnen nach dem Rücksetzer vom Donnerstag wieder starken Zulauf, was sich in sinkenden Renditen niederschlägt. Am Vortag waren die Renditen kräftig gestiegen, weil die Wahrscheinlichkeit wieder höher gesehen wurde, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen im Kampf gegen die Inflation wie geplant erhöhen dürfte.

Auch das Gold ist als sicherer Hafen gesucht. Die Feinunze verteuert sich um 2,1 Prozent bzw. 41 Dollar auf 1.961 Dollar und den höchsten Stand seit knapp einem Jahr.

Der Euro tendiert behauptet, weiter gestützt von der EZB-Zinserhöhung vom Donnerstag. Der Dollarindex gibt mit den sinkenden US-Marktzinsen und der Spekulation über eine baldige Zinserhöhungspause um 0,3 Prozent nach.

Die Ölpreise fallen nach der Erholung vom Vortag wieder stark zurück um fast 4 Prozent. Hier gewinnen wieder Konjunktursorgen die Oberhand.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.823,39 -1,3% -423,16 -4,0%

S&P-500 3.912,00 -1,2% -48,28 +1,9%

Nasdaq-Comp. 11.593,43 -1,1% -123,85 +10,8%

Nasdaq-100 12.478,87 -0,8% -102,52 +14,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,95 -22,8 4,18 -46,6

5 Jahre 3,51 -22,4 3,73 -49,3

7 Jahre 3,47 -22,2 3,69 -49,8

10 Jahre 3,40 -18,6 3,58 -48,4

30 Jahre 3,59 -11,3 3,70 -38,0

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:05 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0646 +0,3% 1,0665 1,0611 -0,6%

EUR/JPY 140,48 -0,8% 141,72 141,20 +0,1%

EUR/CHF 0,9879 +0,2% 0,9867 0,9865 -0,2%

EUR/GBP 0,8760 -0,1% 0,8761 0,8767 -1,0%

USD/JPY 132,06 -1,1% 132,90 133,11 +0,7%

GBP/USD 1,2149 +0,4% 1,2174 1,2103 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,8895 -0,1% 6,8697 6,9053 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 26.440,01 +5,6% 26.080,26 24.850,34 +59,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,47 68,35 -4,2% -2,88 -18,7%

Brent/ICE 71,62 74,70 -4,1% -3,08 -16,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,70 44,34 -3,7% -1,64 -41,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.959,46 1.919,88 +2,1% +39,58 +7,4%

Silber (Spot) 22,18 21,71 +2,2% +0,47 -7,5%

Platin (Spot) 967,98 977,73 -1,0% -9,75 -9,4%

Kupfer-Future 3,90 3,89 +0,3% +0,01 +2,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 17, 2023 12:07 ET (16:07 GMT)

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