30.10.2020 21:34:40

MÄRKTE USA/Schwächste Dow-Woche seit März - Techwerte unter Druck

NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem Tag Verschnaufpause ist es an der Wall Street am Freitag schon wieder steil bergab gegangen. Für den Dow-Jones-Index war es die schwächste Woche - und zugleich der schwächste Monat - seit März. Er verlor am Freitag 0,6 Prozent auf 26.502 Punkte, der S&P-500 fiel um 1,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite sackte um 2,5 Prozent ab. Dabei gab es insgesamt 1.186 (Donnerstag: 2.157) Kursgewinner und 1.862 (900) -verlierer. Unverändert schlossen 104 (83) Titel.

Belastungsfaktoren kamen vom Technologiesektor - auch für den Gesamtmarkt. Der erneute Verzicht auf einen Ausblick des Technologieriesen Apple drückte die Stimmung. Denn die Geschäftsentwicklung bei Apple wird von Marktteilnehmern als eine Art Konjunkturindikator interpretiert. Zwar lieferte Apple trotz zum Teil rückläufiger Kennziffern Gewinn- und Umsatzzahlen über Markterwartung ab, doch der fehlende Ausblick verunsicherte Anleger auch mit Blick auf den Gesamtmarkt. Der Wert verlor 5,6 Prozent.

Neben Apple lagen auch die Sektorschwergewichte Amazon (-5,5 Prozent) und Facebook (-6,1 Prozent) nach durchaus gefälligen Geschäftsausweisen im Minus. Der Amazon-Umsatz erreichte einen Rekordwert, der Gewinn schlug die Vorhersagen. Auch Facebook übertraf in der dritten Periode die Marktvorhersagen. Twitter brachen gar um gut 20 Prozent ein. Hier verschreckte das Nutzerwachstum - die guten Geschäftszahlen wurden ignoriert. Insgesamt kritisierten Händler die zurückhaltenden Aussagen zum zukünftigen Geschäftsverlauf. Denn die Technologiekonzerne gelten gemeinhin als Krisengewinner.

Ausblick im Technologiesektor unsicher

"Die großen Techologiekonzerne waren die Treiber der Börsengewinne seit Sommer. Man war der Meinung, dass ihre Geschäfte durch die Pandemie unempfindlich waren - oder sogar durch sie begünstigt werden. Die Gewinne übertrafen die Erwartungen, aber da sie die Last des Marktes tragen, wurden sie bis zur Perfektion bewertet", sagte Analyst Jasper Lawler von London Capital Group. Deutlich besser erging es Alphabet mit einem Aufschlag von 3,8 Prozent. Die Google-Mutter hat im dritten Quartal wieder zu einem Wachstum bei den Werbeeinnahmen zurückgefunden. Der Gesamtumsatz stieg um 14 Prozent, Gewinn und Erlöse übertrafen die Marktprognosen.

Händler sprachen insgesamt von einer schlechten Marktstimmung wegen der altbekannten Gründe wie die steigenden Corona-Infektionen und die Unsicherheit um die US-Präsidentschaftswahl. Das händeringend herbeigesehnte Konjunkturparket wird es wohl erst nach der Wahl in den USA geben. Immer mehr Staaten streichen indes angesichts der neuerlichen Coronakrise ihre Wachstumsprojektionen zusammen, die Konjunktur könnte also Hilfe brauchen.

Starbucks gaben 1,5 Prozent nach. Die Kaffeehauskette verbuchte in Amerika bedingt durch die Corona-Pandemie ein flächenbereinigtes Umsatzminus von 9 Prozent. Walmart verloren 0,8 Prozent. Der Einzelhandelsriese hatte angekündigt, aus Sicherheitsgründen in den USA sein Waffen- und Munitionssortiment aus den Verkaufsregalen zu entfernen. Die Ölmultis Chevron und Exxon Mobil haben in der dritten Periode Verluste geschrieben, während Exxon 1,1 Prozent sanken, stiegen Chevron um 1 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller Under Armour hat im dritten Quartal die Markterwartungen deutlich übertroffen. Zudem teilte das Unternehmen mit, dass die MyFitnessPal-Plattform für 345 Millionen Dollar verkauft wird. Allerdings hatte Under Armout 2015 für das Unternehmen 475 Millionen Dopllar bezahlt. Under Armour stiegen um 0,4 Prozent.

Euro weitet Verluste aus

Der Euro gab zwischenzeitliche Gewinne wieder ab, nachdem er bereits am Vortag auf den seinem tiefsten Stand seit einem Monat gefallen war - gedrückt von taubenhaften Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die Gemeinschaftswährung verlor nochmals 0,2 Prozent auf 1,1648 Dollar.

Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent auf 1.879 Dollar je Feinunze. Der schwächelnde Dollar stützte die Goldpreiserholung. Auch der Rentenmarkt nahm wieder seine Abwärtsfahrt auf, die zehnjährige Rendite zog um 5,3 Basispunkte auf 0,88 Prozent an. Teilnehmer sagten, der gleichzeitige Verkauf von Aktien und Anleihen erinnere an den März, als im Hoch der Corona-Krise die Anleger aus allen Assets heraus in Cash gingen.

Die Erdölpreise zeigten sich mit Abgaben - US-Öl fiel deutlicher. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,7 Prozent auf 35,57 Dollar je Fass, das war ein Fünfmonatstief. In der laufenden Woche ist der Preis um 11 Prozent gefallen, so viel wie nie seit Mitte April. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent fiel um 0,5 Prozent auf 37,45 Dollar. Die schwache Nachfrage zwinge Raffinerien in den USA, die Auslastung weiter herunterzufahren, hieß es im Handel.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.501,60 -0,59 -157,51 -7,14

S&P-500 3.269,96 -1,21 -40,15 1,21

Nasdaq-Comp. 10.911,59 -2,45 -274,00 21,61

Nasdaq-100 11.052,95 -2,62 -297,80 26,56

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,16 1,6 0,15 -103,8

5 Jahre 0,38 1,3 0,37 -154,0

7 Jahre 0,65 5,6 0,59 -160,0

10 Jahre 0,88 5,3 0,83 -156,7

30 Jahre 1,66 5,0 1,61 -141,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:03 Uhr Do, 17:07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1648 -0,19% 1,1683 1,1659 +3,9%

EUR/JPY 121,93 -0,13% 121,83 121,99 +0,0%

EUR/CHF 1,0681 -0,08% 1,0679 1,0686 -1,6%

EUR/GBP 0,8987 -0,44% 0,9049 0,9036 +6,2%

USD/JPY 104,67 +0,05% 104,35 104,65 -3,8%

GBP/USD 1,2960 +0,25% 1,2902 1,2902 -2,2%

USD/CNH (Offshore) 6,6980 -0,18% 6,6954 6,7195 -3,9%

Bitcoin

BTC/USD 13.587,00 +1,35% 13.189,50 13.422,25 +88,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 35,57 36,17 -1,7% -0,60 -37,0%

Brent/ICE 37,45 37,65 -0,5% -0,20 -38,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.878,91 1.866,87 +0,6% +12,04 +23,8%

Silber (Spot) 23,66 23,26 +1,7% +0,40 +32,6%

Platin (Spot) 847,45 851,00 -0,4% -3,50 -12,2%

Kupfer-Future 3,05 3,06 +0,0% +0,00 +8,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 30, 2020 16:35 ET (20:35 GMT)

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