18.05.2022 22:15:40
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MÄRKTE USA/Rezessionssorgen sorgen für Ausverkauf an der Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Die Sorgen vor einer Rezession haben zur Wochenmitte an der Wall Street für einen Ausverkauf gesorgt. Verstärkt wurden diese durch erneut schwache Zahlen aus dem Einzelhandelssektor. Marktteilnehmer sprachen auch von den Nachwirkungen der Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Vortag. Der Dow-Jones-Index rutschte klar unter die Marke von 32.000 Punkten.
Powell hatte gesagt, dass die entschlossene Bekämpfung der Inflation durch die Fed für die Amerikaner schmerzhaft sein könne. Er signalisierte, dass die US-Notenbank auch eine höhere Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen würde. Ermutigende Konjunkturdaten und die Aussicht auf ein baldiges Ende der Lockdowns in China hatten die Worte des Fed-Chefs jedoch zunächst in den Hintergrund gedrängt, hieß es.
US-Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise die Weltwirtschaft vor große Herausforderungen stellen. "Sicherlich sind die wirtschaftlichen Aussichten weltweit schwierig und unsicher, und die höheren Lebensmittel- und Energiepreise haben stagflationäre Auswirkungen, sie drücken also die Produktion und die Ausgaben und erhöhen die Inflation auf der ganzen Welt", so Yellen. Sie ergänzte, dass die USA "in vielerlei Hinsicht am besten positioniert" seien, da sie einen starken Arbeitsmarkt und eine starke Wirtschaft hätten und strategische Ölreserven freigäben, um die Energiepreise nicht in die Höhe schnellen zu lassen.
Der Dow-Jones-Index verlor 3,6 Prozent auf 31.490 Punkte und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit dem 11. Juni 2020. Der S&P-500 fiel um 4,0 Prozent und der Nasdaq-Composite rutschte um 4,7 Prozent ab. An der Nyse wurden 542 (Dienstag: 2.485) Kursgewinner und 2.790 (845) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 83 (110) Titel.
Dazu kamen verstärkte Sorgen, dass sich die immer weiter steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe zunehmend in die Bilanzen der Unternehmen fressen. So hatte auch der Einzelhändler Target unter den Erwartungen liegende Quartalszahlen bekannt gegeben. "Die schwachen Target-Zahlen, nach den enttäuschenden Ergebnissen von Walmart und Amazon, sagen Anlegern sicherlich etwas über den Druck auf die Gewinnmargen", so Rob Haworth, Senior Investment Strategist bei U.S. Bank Wealth Management. "Ich denke, es gibt erhebliche Bedenken, dass die höhere Inflation und die höheren Kosten beginnen, das Gewinnpotenzial auf Unternehmensebene zu erodieren."
Konjunkturdaten kamen nur aus der Bauwirtschaft: Die Zahl der Baubeginne in den USA ging im April zum Vormonat nur um 0,2 Prozent zurück, während Volkswirte eine Abnahme um 2,4 Prozent erwartet hatten. Allerdings wurden weniger Baugenehmigungen erteilt als erwartet, was auf eine bald nachlassende Bautätigkeit schließen lässt.
Target spürt Kostendruck - Aktie stürzt ab
Die enttäuschenden Erstquartalszahlen sorgten für einen Absturz der Target-Aktie um 24,9 Prozent. Gestiegene Kosten haben die Marge der Discount-Supermarktkette gedrückt und werden nach Aussage des Unternehmens voraussichtlich auch den Rest des Geschäftsjahrs belasten. Im Gefolge ging es für die Walmart-Aktie um weitere 6,8 Prozent abwärts. Am Vortag war die Aktie nach ebenfalls enttäuschenden Quartalszahlen um 11,4 Prozent abgestürzt.
Durchwachsene Geschäftszahlen hat die Baumarktkette Lowe's vorgelegt. Im Gegensatz zum Wettbewerber Home Depot am Dienstag hat Lowe's die Jahresziele nicht angehoben, sondern nur bestätigt. Die Aktie verlor 5,3 Prozent. Nach der Schlussglocke wird noch Cisco (-4,4%) einen Blick in die Bücher gewähren.
Dollar mit leichter Erholung
Der Dollar machte einen Teil seiner jüngsten Abgaben nach den Powell-Aussagen vom Vortag wett; der Dollar-Index stieg um 0,5 Prozent. Falls die Inflation nicht von ganz alleine wieder sinke, müsse klar sein, dass die Fed-Politik auf "restriktiv" umschwenken müsste. Doch scheine sich Powell solch ein Szenario nicht vorstellen zu können und das mache nervös, weil sich Marktteilnehmer das sehr wohl vorstellen könnten, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.
Anleihen fanden wieder verstärkt Käufer, nachdem die Treasurys am Dienstag kräftig abverkauft worden waren. Die erneuten falkenhaften Aussagen von US-Notenbankpräsident Powell hatten den Renditen am Vortag Rückenwind verliehen, aber Inflations- und Wachstumsängste trieben Anleger wieder in Anleihen, hieß es.
Nach einem volatilen Handel verloren die Ölpreise deutlich. Die Sorgen vor einer Rezession belasteten hier, hieß es. Positive Faktoren, wie der überraschende Anstieg der wöchentlichen US-Öllagerdaten und Hoffnungen auf eine bald wieder steigende chinesische Nachfrage, wurden in den Hintergrund gedrängt.
Der Goldpreis legte nach einem volatilen Handel moderat zu. Zwischenzeitlich belastete die Erholung des Dollar, die das Edelmetall für ausländische Investoren teurer macht.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 31.490,07 -3,6% -1164,52 -13,3%
S&P-500 3.923,68 -4,0% -165,17 -17,7%
Nasdaq-Comp. 11.418,15 -4,7% -566,37 -27,0%
Nasdaq-100 11.928,31 -5,1% -635,79 -26,9%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,69 +0,4 2,69 196,0
5 Jahre 2,91 -4,8 2,96 164,9
7 Jahre 2,92 -9,1 3,02 148,5
10 Jahre 2,90 -9,2 2,99 138,6
30 Jahre 3,07 -11,0 3,18 117,0
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0466 -0,8% 1,0530 1,0534 -8,0%
EUR/JPY 134,22 -1,7% 135,96 136,17 +2,6%
EUR/CHF 1,0342 -1,3% 1,0472 1,0455 -0,3%
EUR/GBP 0,8481 +0,4% 0,8448 0,8440 +0,9%
USD/JPY 128,26 -0,9% 129,11 129,27 +11,4%
GBP/USD 1,2341 -1,2% 1,2466 1,2477 -8,8%
USD/CNH (Offshore) 6,7835 +0,6% 6,7551 6,7452 +6,8%
Bitcoin
BTC/USD 29.231,01 -4,2% 29.887,79 30.062,05 -36,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 109,27 112,40 -2,8% -3,13 +48,9%
Brent/ICE 109,24 111,93 -2,4% -2,69 +43,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.816,33 1.815,19 +0,1% +1,14 -0,7%
Silber (Spot) 21,41 21,63 -1,0% -0,22 -8,2%
Platin (Spot) 937,05 955,45 -1,9% -18,40 -3,5%
Kupfer-Future 4,15 4,24 -2,0% -0,09 -6,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 18, 2022 16:15 ET (20:15 GMT)
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