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18.07.2017 22:15:01

MÄRKTE USA/Rekorde bei S&P-500 und Nasdaq - Dow Jones etwas leichter

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Während die Standardwerte im Dow - belastet vom Schwergewicht Goldman Sachs - leicht im Minus schlossen, ging es mit den Technologiewerten aufwärts. Vor allem Netflix sorgte für gute Stimmung im Sektor. Damit hielten sich die US-Aktien vergleichsweise gut, zumal sie sich im Tagesverlauf deutlich von den frühen Tiefs entfernten. Der Nasdaq-Composite mmarkierte bei 6.344,55 Punkten ein neues Rekordhoch und der S&P-500 erreichte bei 2.460,61 Punkten einen Schlussrekord.

   In Europa und Asien hatten die Aktienkurse kräftig nachgegeben, nachdem der US-Dollar zu den lokalen Währungen deutlich abgewertet hatte. So stieg der Euro erstmals seit Mai vergangenen Jahres über 1,15 Dollar. Ursächlich für die Schwäche des Greenback war das Scheitern der von US-Präsident Donald Trump geplanten Gesundheitsreform.

   Damit verstärkten sich die Zweifel, ob Trump überhaupt einige seiner Wahlversprechen einlösen kann. Das Thema dämpfte daher zunächst auch die Stimmung an der Wall Street. Allerdings musste sich die Politik die Aufmerksamkeit der Anleger mit der Bilanzsaison teilen, die am Dienstag richtig in Schwung kam. Unter anderem mussten Quartalszahlen von Bank of America, Goldman Sachs, Johnson & Johnson sowie UnitedHealth verarbeitet werden.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 21.575 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent, der Nasdaq-Composite stieg um 0,5 Prozent. Das Volumen stieg auf 696 (Montag: 690) Millionen Aktien. Dabei kamen auf die 1.417 (1.652) Kursgewinner 1.528 (1.303) -verlierer. Unverändert gingen 140 (137) Titel aus der Sitzung.

   An Konjunkturdaten wurden nur die Import- und Exportpreise aus dem Juni veröffentlicht. Die Importpreise sanken im vergangenen Monat verglichen mit dem Mai um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet.

   Vertreter der US-Notenbank äußerten sich nicht öffentlich, denn inzwischen läuft die übliche Schweigeperiode vor der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am 25. und 26. Juli.

Banken-Quartalsausweise nicht frei von Makeln Unter den vorbörslich veröffentlichten Quartalsausweisen überraschte der von Johnson & Johnson besonders positiv. Der Pharma- und Konsumgüterhersteller hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und wird für das Geschäftsjahr optimistischer. Die Aktie gewann 1,8 Prozent.

   Auch die Bank of America hat dank höherer US-Zinsen besser abgeschnitten als erwartet. Gleichwohl fiel die Aktie um 0,5 Prozent. Das Haar in der Suppe war hier die Nettozinsmarge, die wider Erwarten gefallen ist.

   Die Geschäftszahlen von Goldman Sachs wurden ebenfalls negativ aufgenommen, die Aktie gab um 2,6 Prozent nach. Das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen (FICC) habe die Erwartungen drastisch verfehlt, hieß es am Markt zu den Goldman-Zahlen. Dass die Bank den Gewinn unerwartet deutlich gesteigert hat, trat darüber in den Hintergrund.

   Der Krankenversicherer Unitedhealth hat zwar den Gewinn überraschend deutlich verbessert, allerdings entsprach der Umsatz "nur" den Erwartungen. Die Aktie legte 0,3 Prozent zu.

   Motorradhersteller Harley Davidson hat bei der Vorlage seiner Quartalszahlen eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr ausgegeben. Die Aktie fiel um 6 Prozent zurück.

   Am Montag nach Börsenschluss hatte schon Netflix Geschäftszahlen vorgelegt. Positiv fiel hier vor allem die unerwartet stark gestiegene Zahl der Abonnenten auf. Die Analysten von Rosenblatt haben daraufhin die Aktie auf "Buy" hochgestuft. Das Papier stieg um 13,5 Prozent.

   Für AMD ging es um 2,2 Prozent nach unten. Die Analysten von Barclays haben den Wert auf Underweight gesenkt - eine Woche, bevor der Chipkionzern Quartalszahlen vorlegen wird.

Gold und Öl als Nutznießer des schwachen Dollar Der Dollar sackte in der Nacht im asiatisch dominierten Handel ab, nachdem das Scheitern der Trump-Gesundheitsreform bekanntgeworden war. Später baute der Greenback seine Verluste aus. Für einen Euro wurden am späten Dienstag 1,1556 Dollar gezahlt. Im späten US-Handel am Vorabend waren es nur etwa 1,1480 Dollar.

   Die Politik der Notenbanken, eine etwas langsamere Gangart der Fed auf dem Zinserhöhungspfad sowie ein erwartetes schrittweises Zurückfahren der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, aber auch der steigende Machtverlust von US-Präsident Donald Trump im US-Senat waren die Argumente, die für einen schwächeren Dollar sprachen. Die Blicke richten sich aber bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Es wird mit taubenhaften Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi gerechnet, um den Höhenflug des Euro zumindest zu verlangsamen.

   Von der Schwäche des Greenback profitierten jene Rohstoffe, die in der US-Währung bezahlt werden, denn sie verbilligen sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. So stieg der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI um 0,8 Prozent auf 46,40 Dollar. Die Akteure hofften überdies auf sinkende US-Ölvorräte. Nach US-Börsenschluss wird der Branchenverband American Petroleum Institute (API) wöchentliche Daten zu den Öllagerbeständen in den USA veröffentlichen, am Mittwoch folgen die offiziellen Daten der US-Regierung.

   Den Goldpreis stützte neben dem schwachen Dollar und der Erwartung nur langsam steigender US-Zinsen auch die wachsende Skepsis über den Erfolg der von Trump versprochenen Reformen. Die Feinunze verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1.242 Dollar.

   Die politische Ungewissheit trieb die Anleger auch in den ebenfalls als sicheren Hafen geltenden Anleihemarkt. Steigende Notierungen drückten dort die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,26 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.574,73 -0,25 -54,99 9,17 S&P-500 2.460,61 0,06 1,47 9,91 Nasdaq-Comp. 6.344,31 0,47 29,87 17,86 Nasdaq-100 5.880,10 0,69 40,36 20,90

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,35 -0,8 1,36 14,6 5 Jahre 1,81 -4,7 1,86 -11,3 7 Jahre 2,07 -5,7 2,12 -18,1 10 Jahre 2,26 -5,6 2,32 -18,5 30 Jahre 2,85 -5,5 2,90 -21,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.35 Uhr Mo, 17.10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1556 +0,21% 1,1531 1,1475 +9,9% EUR/JPY 129,44 +0,16% 129,23 129,41 +5,3% EUR/CHF 1,1035 -0,27% 1,1064 1,1046 +3,0% EUR/GBP 0,8860 +0,65% 0,8802 1,1387 +3,9% USD/JPY 112,02 -0,06% 112,09 112,79 -4,2% GBP/USD 1,3043 -0,43% 1,3099 1,3066 +5,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,49 46,02 +1,0% 0,47 -18,3% Brent/ICE 48,88 48,42 +1,0% 0,46 -16,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.241,97 1.234,40 +0,6% +7,57 +7,9% Silber (Spot) 16,27 16,12 +0,9% +0,15 +2,1% Platin (Spot) 927,65 925,50 +0,2% +2,15 +2,7% Kupfer-Future 2,72 2,72 +0,1% +0,00 +8,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   July 18, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)

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Bank of America Corp. 44,06 -0,35% Bank of America Corp.
Goldman Sachs 557,00 -0,25% Goldman Sachs
Harley-Davidson Inc. 30,99 -1,12% Harley-Davidson Inc.
Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs 11 700,00 -0,43% Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs
Netflix Inc. 822,10 2,78% Netflix Inc.
UnitedHealth Inc. 548,10 -2,18% UnitedHealth Inc.