27.08.2020 14:54:56
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MÄRKTE USA/Rally an Wall Street könnte auslaufen
NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Rally an der Wall Street mit immer neuen Rekorden scheint am Donnerstag auszulaufen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Anleger zeigen sich in Wartestellung vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell beim geldpolitischen Symposium von Jackson Hole. Nicht weniger als ein historischer Schwenk könnte auf der virtuellen Veranstaltung eingeleitet werden, wie die Fed die Inflation künftig angehen wird. Die Notenbank könnte Inflationsraten über 2 Prozent zulassen, wenn die Inflation zuvor unter 2 Prozent gelegen hat. Mit einer durchschnittlichen Inflation von 1,5 Prozent in den vergangenen Jahren stünde den USA eine lange Periode sehr lockerer Geldpolitik bevor.
"Das Thema Inflation ist meines Erachtens eines der wichtigsten, die es derzeit gibt", sagt Makrostratege Peter Schaffrik von RBC Capital Markets. Mit einer Änderung der Inflationsziele könnte die Fed Stimuliprogramme länger laufen lassen, selbst wenn die Wirtschaft anziehe und die Preise stiegen. Wie man gesehen habe, helfe eine unterstützende Geldpolitik ganz klar dem Aktienmarkt, fügt der Experte an.
Erneute Eskalation des Handelsstreits
Einen Belastungsfaktor stellt indes die abermalige Verschärfung der Beziehung zwischen den USA und China dar. Im Konflikt um die Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer haben die USA Sanktionen gegen chinesische Unternehmen verhängt. Die Chancen auf eine Einigung im Handelsstreit werden dadurch weiter geschmälert.
Die Konjunkturdaten bewegen nicht. Während das US-BIP für das zweite Quartal in der Zweitlesung leicht besser als erwartet ausgefallen ist, entsprechen die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe den Erwartungen. Die Daten treten angesichts der in Kürze beginnenden Rede von Fed-Präsident Powell in den Hintergrund.
Mit der sich abzeichnenden leichten Schwäche am Aktienmarkt sind Rentenpapiere tendenziell gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt bei steigenden Notierungen um 1,9 Basispunkte auf 0,68 Prozent. Am Devisenmarkt verliert der ICE-Dollarindex 0,1 Prozent. Hier könnten die Powell-Aussagen durchaus für Bewegung sorgen, heißt es.
Trotz der Aussicht auf eine lange Periode niedriger Zinsen in den USA machen Anleger bei Gold nach dem scharfen Vortagesanstieg Kasse. Die Feinunze verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 1.938 US-Dollar.
Wirbelsturm bremst Ölpreise
Erdöl wird ebenfalls billiger, obwohl der Wirbelsturm "Laura" im Süden der USA auf Land gestoßen ist. Die Ölförderung im Golf von Mexiko wurde vorsichtshalber weitgehend eingestellt, was den Ölpreis tendenziell stützten müsste. Händler verweisen aber darauf, dass die Einstellung der Raffinerietätigkeit im betroffenen Gebiet ein größeres Ausmaß als die der Förderungen angenommen habe. Daher falle die Nachfrage nach Erdöl derzeit eher mau aus. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 43,13 Dollar. Europäisches Rohöl der Sorte Brent verliert 0,7 Prozent auf 45,32 Dollar.
Am Aktienmarkt geht es vorbörslich für die Aktien von NetApp um 8,6 Prozent nach oben. Das Unternehmen aus dem Bereich Datenspeicherung profitierte vom Trend zur Heimarbeit im Zuge der Coronavirus-Pandemie und übertraf Umsatz- und Gewinnschätzungen des Marktes im ersten Quartal. Die Titel des Haushaltswarenanbieters Williams-Sonoma verlieren 5,5 Prozent, obwohl das Unternehmen überzeugende Zweitquartalszahlen vorgelegt hat. Anleger hätten sich dennoch mehr erhofft, sagt ein Marktteilnehmer.
Die Papiere von Semtech fallen um 6,4 Prozent. Der Halbleiterhersteller gab über den Erwartungen liegende Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung falle der Ausblick im Rahmen der Erwartungen etwas dünn aus, heißt es im Handel.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,14 -0,8 0,15 -106,2
5 Jahre 0,28 -0,9 0,29 -164,8
7 Jahre 0,47 -1,8 0,49 -177,5
10 Jahre 0,68 -1,9 0,69 -176,8
30 Jahre 1,40 -1,4 1,42 -166,4
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1811 -0,17% 1,1829 1,1819 +5,3%
EUR/JPY 125,27 -0,11% 125,42 125,44 +2,8%
EUR/CHF 1,0754 +0,09% 1,0745 1,0738 -0,9%
EUR/GBP 0,8955 -0,02% 0,8957 0,8965 +5,8%
USD/JPY 106,06 +0,05% 106,03 106,16 -2,5%
GBP/USD 1,3191 -0,14% 1,3206 1,3185 -0,5%
USD/CNH (Offshore) 6,8820 -0,00% 6,8819 6,8846 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 11.345,51 -1,10% 11.372,01 11.458,26 +57,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 43,13 43,39 -0,6% -0,26 -24,7%
Brent/ICE 45,32 45,64 -0,7% -0,32 -27,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.941,78 1.953,30 -0,6% -11,52 +28,0%
Silber (Spot) 27,33 27,53 -0,7% -0,19 +53,1%
Platin (Spot) 935,70 933,50 +0,2% +2,20 -3,0%
Kupfer-Future 2,95 2,96 -0,4% -0,01 +4,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
August 27, 2020 08:55 ET (12:55 GMT)
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