08.01.2019 16:07:45

MÄRKTE USA/Positive Signale von Handelsgesprächen treiben Kurse weiter

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--Der Optimismus über einen glimpflichen Ausgang des Handelsstreits zwischen China und den USA sorgt auch am Dienstag an der Wall Street für steigende Kurse. Bereits am Vortag und am Freitag hatte diese Hoffnung die Kurse gestützt. Der Dow-Jones-Index steigt um 1,1 Prozent auf 23.798 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite um 0,8 bzw. 0,9 Prozent.

Zu den laufenden zweitägigen Gespräche zwischen Chinesen und Amerikanern in Peking hat US-Präsident Donald Trump getwittert, dass die Handelsgespräche sehr gut liefen. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte bereits zuvor signalisiert, dass eine Lösung für alle strittigen Punkte gefunden werden könne, mit der die USA und China gleichermaßen leben könnten.

Daneben setzen die Anleger weiter auf eine weniger straffe Geldpolitik in den USA, zumal angesichts zuletzt vielfach schwacher Konjunkturdaten. Befeuert wird diese Spekulation vom Präsidenten der US-Notenbankfiliale in Atlanta. Raphael Bostic empfahl bereits am Vortag für das laufende Jahr nur noch eine Zinserhöhung und nicht zwei, wie offiziell noch avisiert. Nur bei einem sehr guten Ausgang des US-chinesischen Streits wären noch zwei Erhöhungen gerechtfertigt, so Bostic, der derzeit nicht stimmberechtigt im für die Zinsen zuständigen Offenmarktausschuss ist.

"Kernkatalysator sind die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Die Anleger setzen auf Fortschritte, die für eine Erholung der Aktienkurse sprechen. Aber auch die jüngsten Kommentare der Fed helfen angesichts der Erwartungen geringer steigender Zinsen", sagt Chefanalyst Konstantinos Anthis von ADSS.

Samsung-Schlagzeilen lassen Anleger kalt

Vom Gewinneinbruch beim südkoreanischen Technologieriesen Samsung zeigen sich die Kurse der US-Branchengrößen weitgehend unbeeindruckt. Apple, Facebook, Microsoft, IBM und Netflix werden alle mit Aufschlägen gehandelt und legen bis zu 3,0 Prozent zu. Nach dem jüngst gesenkten Ausblick von Apple verschrecke die Nachricht aus Südkorea nicht mehr, heißt es im Handel. Die Samsung-Aktie hatte auf die Nachricht mit einem vergleichsweise moderaten Minus von 1,7 Prozent reagiert.

Cree verbessern sich um 3,8 Prozent nach der Mitteilung, dass die Tochter Wolfspeed STMicroelectronics mit Siliziumkarbid-Wafern für eine viertel Milliarde Dollar" beliefern wird. Der Auftrag ist auf mehrere Jahre angelegt.

Trotz der Aussicht auf weniger Zinserhöhungen in den USA legt der Dollar zu. Erstmals seit den taubenhaften Kommentaren von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell in der vergangenen Woche zieht er auf breiter Front wieder etwas an. Der ICE-Dollarindex klettert um 0,1 Prozent. Der Optimismus der Handelsgespräche stütze den Dollar, heißt es. Der Euro fällt auf 1,1434 nach Wechselkursen um 1,1476 am Vorabend in New York. Der Euro leidet aber auch darunter, dass sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Dezember deutlicher als erwartet eingetrübt hat. Außerdem kamen aus Deutschland schwache Produktionsdaten.

Steigende Aktienkurse und ein zulegender Dollar lassen den Goldpreis zurückkommen, ebenso die positiven Signale vom Handelsstreit. Die Feinunze verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.285 Dollar. Belastet wird der Preis auch von sinkenden Goldimporten in Indien. Die Nachfrage in dem wichtigen Absatzland ist 2018 das fünfte Jahr in Folge gesunken.

Ölpreisrally setzt sich fort

Anders als beim Gold steigen die Erdölpreise unverdrossen weiter. Die jüngste Ölpreisrally könnte die längste seit 18 Monaten werden - seit sechs Sitzungen steigen die Preise nun schon. Sinkende Exporte aus Saudi-Arabien und die Hoffnung auf ein Ende des Handelskonflikts mit dann potenziell steigender Rohölnachfrage treiben die Preise. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,9 Prozent auf 49,45 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,5 Prozent auf 58,20 Dollar.

Die steigende Risikoneigung wegen der Hoffnungen im Handelsstreit belastet den Rentenmarkt. Ähnlich wie am Goldmarkt schichten Anleger aus vermeintlich sicheren Häfen um in risikoreichere Anlagen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 1,2 Basispunkte auf 2,71 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 23.797,50 1,13 266,15 2,01

S&P-500 2.570,49 0,82 20,80 2,54

Nasdaq-Comp. 6.883,35 0,88 59,87 3,74

Nasdaq-100 6.545,68 0,89 57,42 3,41

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,57 3,3 2,54 136,7

5 Jahre 2,56 2,0 2,54 63,4

7 Jahre 2,61 1,5 2,59 36,1

10 Jahre 2,71 1,2 2,70 26,4

30 Jahre 2,99 0,1 2,99 -7,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.25 Uhr Mo, 17.30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1431 -0,39% 1,1437 1,1465 -0,3%

EUR/JPY 124,49 -0,16% 124,75 124,40 -1,0%

EUR/CHF 1,1229 -0,14% 1,1226 1,1245 -0,3%

EUR/GBP 0,8979 +0,03% 0,8952 0,8989 -0,2%

USD/JPY 108,88 +0,20% 109,07 108,49 -0,7%

GBP/USD 1,2734 -0,40% 1,2773 1,2756 -0,2%

Bitcoin

BTC/USD 4.058,62 +1,47% 3.991,75 4.014,75 +9,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 49,40 48,52 +1,8% 0,88 +8,8%

Brent/ICE 58,20 57,33 +1,5% 0,87 +7,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.281,46 1.289,26 -0,6% -7,80 -0,1%

Silber (Spot) 15,62 15,66 -0,2% -0,04 +0,8%

Platin (Spot) 820,75 821,00 -0,0% -0,25 +3,0%

Kupfer-Future 2,64 2,64 +0,2% +0,01 +0,5%

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Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 08, 2019 10:08 ET (15:08 GMT)

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