18.04.2017 22:42:47

MÄRKTE USA/Politik dominiert und belastet Aktien

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street stand am Dienstag die Politik im Fokus. Zum einen lasteten weiter die Sorgen wegen der verschärften Rhetorik im Streit zwischen Amerika und Nordkorea auf den Kursen. Zum zweiten drückten die Aussichten auf die französische Präsidentschaftswahl, die bereits die europäischen Börsen nach unten geführt hatten. In der ersten Runde am kommenden Sonntag werden die beiden Kandidaten für die Stichwahl ermittelt.

   An den Börsen herrscht Angst, dass die beiden radikalen Kandidaten von rechts und links, Marine Le Pen und Jean-Luc Melenchon, als Sieger aus der ersten Runde hervorgehen könnten.

   Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, befeuerte US-Finanzminister Steven Mnuchin die Angst vor einer "Grenzsteuer", die zuletzt etwas in den Hintergrund getreten war. Die umstrittene Steuer sei keineswegs vom Tisch, sagte Mnuchin der Financial Times. Diese Maßnahme, wenn sie denn käme, wäre verheerend für importabhängige US-Unternehmen.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 20.523 Punkte. Auf dem Index lasteten besonders die Kursverluste von Goldman Sachs und Johnson & Johnson, deren Quartalsausweise mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Auch am breiten Markt gehörten Aktien des Finanzsektors und der Pharmabranche zu den größten Verlierern. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent. Umgesetzt wurden 762 (704) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.419 Kursgewinnern nach vorläufigen Angaben 1.530 -verlierer gegenüber, während 142 Titel unverändert schlossen.

   Da die Zweifel am versprochenen Konjunkturprogramm der US-Regierung wachsen, orientieren sich Anleger derzeit stärker an der Ertragsentwicklung der Unternehmen. Doch auch hier liegt die Messlatte hoch: Die US-Aktien bewegten sich in der Nähe ihrer Rekordstände, sagte Michael Binger, leitender Portfoliomanager bei Gradient Investments. Daher sollten Anleger sich nicht einfach mit soliden Geschäftszahlen zufriedengeben, sondern darauf achten, dass die Unternehmen auch ihre Ertragsziele anhöben. Ähnlich äußerte sich Investmentstratege Mark Watkins von der zur U.S. Bank gehörenden Private Client Group. "Wenn Unternehmensergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben, könnte das eine Warnung sein", sagte er.

   Neue Konjunkturdaten vom Immobilienmarkt und zur Industrieproduktion blieben ohne größere Wirkung auf den Markt.

Pfund profitiert von Neuwahlen Am Devisenmarkt rückte das Pfund massiv vor. Hier stützte die Ankündigung von Neuwahlen durch Premierministerin Theresa May. Ein deutlicher Wahlsieg der Premierministerin wäre gut für das Pfund, da es der britischen Politik mehr Flexibilität bei den Brexit-Verhandlungen verleihen würde, hieß es am Markt. Die britische Devise stieg auf ein Jahreshoch bei 1,2906 Dollar nach einem Tagestief bei 1,2515 Dollar. Im späten Handel notierte das Pfund bei rund 1,2840 Dollar Auch der Euro stieg gegen den Dollar und stand am Abend bei etwa 1,0730, nachdem er am frühen Morgen noch fast einen Cent tiefer notiert hatte. Bei 1,0720 Dollar je Euro seien Stops ausgelöst worden, hieß es.

   Auf dem Dollar hätten überdies die stark gesunkenen US-Anleiherenditen gelastet. Besonders der Fall der Zehnjahresrendite unter die Marke von 2,20 Prozent habe dem Greenback einen zusätzlichen Dämpfer versetzt.

   Die sogenannten Treasurys waren in dem von politischer Unsicherheit geprägten Umfeld gefragt. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen sank um 8 Basispunkte auf 2,17 Prozent.

   Der Goldpreis legte zum Settlement um 0,2 Prozent zu auf 1.294,10 Dollar je Feinunze, auch gestützt vom schwächeren Dollar. Im nachfolgenden elektronischen Handel kam er wieder etwas zurück auf 1.290 Dollar.

   Beim Ölpreis ging es leicht nach unten, nachdem laut saudischen Quellen eine Entscheidung über ein Verlängern der Opec-Produktionsbegrenzungen bis zum Jahresende noch nicht gefallen ist. Der Energieminister des Landes sagte, es sei noch zu früh, um hierüber in Verhandlungen zu treten. Die US-Sorte WTI gab zum Settlement um 0,5 Prozent nach auf 52,41 Dollar je Fass, Brentöl verlor 0,8 Prozent auf 54,89 Dollar.

Quartalsberichte machen die Kurse - Goldman Sachs enttäuscht Es gab aber auch andere Themen als die Politik, denn die Berichtssaison lieferte zahlreiche neue Nachrichten. Im vielbeachteten Bankensektor hatte Goldman Sachs die Erwartungen verfehlt, die Aktie fiel um 4,7 Prozent und führte damit die Verlierer im Dow an. Die Zahlen der Bank of America waren zwar besser ausgefallen als erwartet, doch konnte sich die Aktie der negativen Stimmung im Sektor auf Dauer nicht entziehen und verlor schließlich 0,4 Prozent.

   Der Pharma- und Konsumgütergigant Johnson & Johnson hatte die Erwartungen übertroffen, allerdings drückten Sondereffekte den Nettogewinn. Die Aktie gab um 3,1 Prozent nach. Eine Gewinnwarnung ließ den Kurs von Cardinal Health um 11,5 Prozent abstürzen. Der Pharmagroßhändler leidet unter drastisch sinkenden Verkaufspreisen für Generika. Die Aktien der Wettbewerber McKesson und AmerisourceBergen büßten 4,6 und 4,7 Prozent ein.

   Für die Aktie des Versicherers UnitedHealth ging es dagegen nach Zahlen um 0,8 Prozent aufwärts. Der Konzern hat Umsatz und Ergebnis gesteigert und erhöht die Jahresprognose. Harley-Davidson sackten um 4,2 Prozent ab, nachdem der Motorradhersteller deutliche Umsatzeinbußen zu verkraften hatte.

   Netflix fielen um 2,6 Prozent. Der Streaminganbieter hat im ersten Quartal sowohl in den USA als auch international einen schwächeren Abonnentenzuwachs verzeichnet als erwartet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.523,28 -0,55 -113,64 3,85 S&P-500 2.342,19 -0,29 -6,82 4,62 Nasdaq-Comp. 5.849,47 -0,12 -7,32 8,66 Nasdaq-100 5.391,66 -0,14 -7,54 10,86

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,16 -3,7 1,20 -3,8 5 Jahre 1,70 -7,3 1,78 -22,0 7 Jahre 1,98 -8,2 2,06 -26,9 10 Jahre 2,17 -7,8 2,25 -27,3 30 Jahre 2,84 -6,9 2,91 -22,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:20 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0732 +0,79% 1,0647 1,0630 +2,0% EUR/JPY 116,4282 +0,30% 116,0826 116,07 -5,3% EUR/CHF 1,0688 +0,01% 1,0687 1,0677 -0,2% EUR/GBP 0,8354 -1,33% 0,8467 1,1782 -2,0% USD/JPY 108,49 -0,49% 109,03 109,21 -7,2% GBP/USD 1,2844 +2,14% 1,2575 1,2524 +4,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,62 52,65 -0,1% -0,03 -6,1% Brent/ICE 55,05 55,36 -0,6% -0,31 -5,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,40 1.284,80 +0,4% +4,60 +12,0% Silber (Spot) 18,31 18,41 -0,5% -0,10 +15,0% Platin (Spot) 976,25 985,50 -0,9% -9,25 +8,0% Kupfer-Future 2,53 2,60 -2,6% -0,07 +0,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   April 18, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)

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AmerisourceBergen Corp. 215,45 -0,90% AmerisourceBergen Corp.
Bank of America Corp. 42,73 0,35% Bank of America Corp.
Cardinal Health Inc. 114,00 0,93% Cardinal Health Inc.
Goldman Sachs 556,40 1,72% Goldman Sachs
Harley-Davidson Inc. 29,41 -0,10% Harley-Davidson Inc.
Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs 11 525,00 1,10% Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs
McKesson Corp. 553,80 0,91% McKesson Corp.
Netflix Inc. 880,10 1,44% Netflix Inc.
UnitedHealth Inc. 492,20 1,02% UnitedHealth Inc.