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12.01.2016 22:45:47

MÄRKTE USA/Optimisten behalten trotz Ölpreisverfall die Oberhand

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktien an der Wall Street haben einen hochvolatilen Handelstag mit Gewinnen beendet. Im späten Handel setzten sich die Optimisten durch. Vom Sorgenkind China waren am Dienstag Entspannungssignale gekommen: Der Yuan zeigte sich stabilisiert, und der Aktienmarkt in Schanghai schloss nach den jüngsten Kurseinbrüchen mit einem minimalen Plus. Gesuchte Branchen an der Wall Street waren Konsum-, Technologie- und Pharmawerte.

   Vor allem von Rohstoffseite war aber um die Mittagszeit massiver Druck aufgekommen, der vom festeren Dollar noch befeuert wurde. Erstmals seit Dezember 2003 sank der Preis für WTI-Öl unter 30 Dollar je Fass, wenn auch nur kurzzeitig. Die Angst wächst, dass die immer weiter fallenden Rohstoffpreise Vorbote einer weiteren Abkühlung der Weltwirtschaft sind.

   Dennoch schloss der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent höher bei 16.516 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,8 Prozent auf 1.939 Punkte. Der Nasdaq-Composite gewann 1 Prozent auf 4.686 Punkte. Das Umsatzvolumen blieb mit 1,13 (Montag: 1,08) Milliarden Aktien weiter hoch. Auf 1.490 (1.098) Kursgewinner kamen 1.638 (2.044) -verlierer, während 89 (77) Titel unverändert schlossen.

   Der Aktienmarkt bleibt trotz der Tagesgewinne angeschlagen. "Ich sehe derzeit keinen großen Katalysator für den Markt", so Analyst Darren Sissons von Portfolio Management. Die anhaltenden Sorgen um die Konjunkturlage in China dürften weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Markt schweben. Die Phalanx skeptischer Analystenstimmen wird derweil immer breiter. So raten die Experten der Royal Bank of Scotland (RBS) ihren Kunden, alles außer Hochqualitäts-Anleihen zu verkaufen, und schreiben von einem bevorstehenden "verhängnisvollen" Jahr. Der Ausblick auf die Weltwirtschaft ähnele dem von 2008, dem Jahr der Finanzkrise. Am Vortag hatte JP Morgan geraten, in jede Erholung hinein zu verkaufen. Auch Händler mahnen zur Vorsicht. So sagt etwa Michael Antonelli von R.W. Baird & Co, er rechne damit, dass der Markt noch die Augusttiefs unter 1.900 Punkten im S&P-500 testen wird.

   Eine Erholung beim Ölpreis im Tagesverlauf blieb von kurzer Dauer. Die Sorgen um die Konjunktur in China belasten das Sentiment weiterhin. Dazu kommen noch das anhaltende Überangebot und die Entwicklungen im Nahen Osten. Mit Bangen blicken die Anleger bereits auf die Lagerbestandsdaten am Mittwoch, die neuerlichen Druck auf die Preise ausüben könnten. Ein Fass der Sorte WTI kostete 30,44 Dollar, ein Minus von 3,1 Prozent, das war das niedrigste Settlement seit dem 1. Dezember 2003. Im Tief war der Preis bis auf 29,93 Dollar abgesackt.

   Das Euro-Dollar-Paar machte eine Achterbahnfahrt. Am Ende stand es mit 1,0852 Dollar etwa auf dem Stand vom späten Montag. Mehr Dynamik gab es beim Pfund Sterling, das zum Dollar auf ein Fünfeinhalbjahrestief fiel. Schwache Daten zur britischen Industrieproduktion heizten die Spekulation an, dass die Bank of England im laufenden Jahr doch nicht mehr die Zinsen anheben wird. Auch die Sorge um einen möglichen "Brexit", den Austritt des Landes aus der EU, drückte auf das Pfund. War der Dollar am späten Montag mit 0,6873 Pfund bezahlt worden, kletterte er nun auf 0,6927.

   Die US-Anleihen profitierten von der zwischenzeitlich spürbaren Risikoscheu, drehten daher im Tagesverlauf deutlich ins Plus und hielten das Gros der Gewinne auch mit dem wieder steigenden Aktienmarkt nicht ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel im Gegenzug um fünf Basispunkte auf 2,12 Prozent. Der "sichere Hafen" Gold gab dagegen nach, die Feinunze kostete mit 1.088 Dollar 0,9 Prozent weniger als noch am Vorabend. Der festere Dollar drückte auf den Preis.

   Bei den Einzelwerten stürzten Alcoa im Gleichklang mit anderen Rohstoffwerten ab und fielen um gut 9 Prozent und näherten sich damit einem Siebenjahrestief. Mit dem Ergebnis je Aktie hatte der Aluminiumkonzern, der traditionell den inoffiziellen Startschuss zur US-Bilanzsaison gibt, die Erwartungen des Marktes zwar übertroffen, doch der Umsatz lag unter der Konsensschätzung. Zudem rückten die Zahlen angesichts der allgemeinen Rohstoff-Skepsis in den Hintergrund. Unter den Energiewerten stürzten Williams um 11,6 Prozent ab, im Minensektor sanken Freeport-McMoRan um 4,6 Prozent.

   Der aktivistische Investor Starboard hat bei Darden Kasse gemacht. In der vergangenen Woche wurden 11 Prozent des Anteils an der Restaurantkette versilbert, nachdem diese seit dem Einstieg vor einigen Jahren kräftig zugelegt hat. Starboard setzte 2014 einen Wechsel an der Führungsspitze von Darden durch; der Board wurde ausgetauscht. Seither ist der Kurs um 40 Prozent gestiegen, was Starboard nun zu einer Neuausrichtung des Portfolios veranlasst. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC versicherte der Investor allerdings, er wolle Großaktionär bei Darden bleiben. Darden stiegen um 0,9 Prozent.

   Die Apple-Aktie sprang im frühen Geschäft wieder über 100 Dollar, nachdem sie am Donnerstag unter diese Marke gefallen war. Am Ende machte sie knapp unter der Schwelle Halt und gewann 1,5 Prozent auf 99,96 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.516,22 0,72 117,65 S&P-500 1.938,68 0,78 15,01 Nasdaq-Comp. 4.685,92 1,03 47,93 Nasdaq-100 4.333,72 1,17 50,17

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1% 2-year 100 5/32 flat 0,924% flat 1 1/4% 3-year 100 8/32 up 2/32 1,157% -2,5BP 1 3/4% 5-year 101 1/32 up 5/32 1,535% -4,3BP 2 1/8% 7-year 101 21/32 up 12/32 1,868% -5,7BP 2 1/4% 10-year 101 10/32 up 16/32 2,100% -5,8BP 3% 30-year 102 12/32 up 1 17/32 2,881% -7,6BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.47 Uhr Mo, 17.13 Uhr EUR/USD 1,0855 -0,36% 1,0894 1,0877 EUR/JPY 127,79 0,05% 127,73 127,67 EUR/CHF 1,0880 0,00% 1,0880 1,0870 GBP/EUR 1,3301 -0,30% 1,3341 1,3383 USD/JPY 117,73 0,39% 117,28 117,38 GBP/USD 1,4440 -0,53% 1,4518 1,4536 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 12, 2016 16:15 ET (21:15 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 15 PM EST 01-12-16

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Freeport-McMoRan Inc 41,74 0,11% Freeport-McMoRan Inc
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