MÄRKTE USA/Optimismus steigt trotz Handelskonflikt

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist mit Gewinnen in den Donnerstag gestartet, nachdem sie am Mittwoch feiertagsbedingt geschlossen geblieben war. Der Dow-Jones-Indes steigt um 0,7 Prozent auf 24.353 Punkte, der S&P-500 gewinnt 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite legt um 0,7 Prozent zu. Die Vorgaben von den europäischen Börsen sind freundlich. In den USA bleibt der Handelskonflikt mit China zwar das Hauptthema, doch keimt Hoffnung auf, dass es nicht zum Schlimmsten kommt. Viele Börsianer gehen davon aus, dass ein großer Handelskrieg noch abgewendet werden kann und dass die Maßnahmen, die tatsächlich getroffen werden, die Weltwirtschaft nicht ernsthaft in Mitleidenschaft ziehen. "Es gibt zwar allerorten Risiken, doch die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sind stark", sagt Investmentmanager James Athey von Aberdeen Standard Investments.

Über letzteres geben am Donnerstag zahlreiche Konjunkturdaten Aufschluss. Vorbörslich lieferten der ADP-Bericht und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bereits Indikationen für den großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die laut ADP-Bericht neu geschaffenen Stellen im Juni lagen mit 177.000 zwar unter der Prognose von 185.000. Dennoch setzte sich damit das solide Jobwachstum in den USA fort. Zwar gab es etwas mehr wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet, doch die Zahl bleibt auf historisch niedrigem Niveau.

Kurz nach Handelsstart folgen noch die Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe. Am Abend deutscher Zeit wird schließlich das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung veröffentlicht.

Euro klettert auf 1,17 Dollar

Der Euro zeigt sich weiter befestigt, auch gestützt von besseren deutschen Auftragseingängen. Deren unerwartet gute Entwicklung lag vor allem an einer starken Nachfrage aus dem Inland und dem Euroraum. Volkswirte beurteilen die Wachstumsaussichten deshalb wieder etwas zuversichtlicher als zuletzt. Aktuell wird die Gemeinschaftswährung mit rund 1,17 Dollar bezahlt.

Kaum verändert tendieren die Ölpreise. Im Vorfeld der Daten zu den Lagerbeständen in den USA gegen 17.00 Uhr deutscher Zeit dürfte sich nicht viel bewegen, vermuten Teilnehmer. Tendenziell stützend wirken die Lieferausfälle aus Kanada, Libyen und Venezuela, hinzu kommen die Sanktionen gegen den Iran. Derweil versuchte US-Präsident Donald Trump erneut per Tweets, die Opec-Länder zu preissenkenden Maßnahmen zu bewegen. Ein Fass der Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 73,98 Dollar, Brent verliert 0,1 Prozent auf 78,18 Dollar.

Die sicheren Häfen Gold und Anleihen sind angesichts der wieder gestiegenen Risikofreude nicht gefragt. Der Goldpreis gibt etwas nach. Die Feinunze wird mit 1.256 Dollar bezahlt und damit um 0,1 Prozent weniger als am Vortag. Nach dem starken Anstieg am Dienstag und der Seitwärtsbewegung am Mittwoch nähmen Teilnehmer nun ein paar Gewinne mit, heißt es. Die Anleihennotierungen geben ebenfalls nach, so dass die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt zulegt auf 2,84 Prozent.

Autowerte fest

Autowerte liegen im Plus. Der Berliner US-Botschafter Richard Grenell soll einem Handelsblatt-Bericht zufolge deutschen Automanagern eine Null-Zoll-Lösung vorgeschlagen haben, bei der beide Seiten auf Importzölle auf Autos komplett verzichten. Ford klettern um 1,2 Prozent, General Motors um 2,3 Prozent.

Für die Boeing-Aktie geht es 0,7 Prozent nach oben. Der US-Flugzeugbauer und sein brasilianischer Wettbewerber Embraer wollen mit einer strategischen Partnerschaft ihr weltweites Wachstum beschleunigen. Die beiden Konzerne vereinbarten die Gründung eines Joint Ventures, das das Verkehrsflugzeug- und Servicegeschäft von Embraer umfassen und in die Produktions- und Lieferkette von Boeing integriert werden soll. Die in den USA gelisteten Embraer geben 3,1 Prozent nach.

Die Aktien des LED-Produzenten Cree steigen um 1,8 Prozent. Das Unternehmen hat sich an die US-Regierung gewandt und gewarnt, dass Zölle auf seine Produkte aus China die Ausgaben für Forschung und Jobs in den USA vermindern würden. Die Intervention erwies sich aber bislang als vergeblich.

Walgreens Boots Alliance gewinnen 1,3 Prozent. Das Unternehmen hat mitgeteilt, die bereits angekündigte Übernahme eines 40-Prozent-Anteils an der führenden chinesischen Drogeriekette Sinopharm Holding Guoda Drugstores abgeschlossen zu haben.

Praxair hat ihr europäisches Gasegeschäft für 5 Milliarden Euro an die japanische Taiyo Nippon Sanso verkauft, um die Erlaubnis der EU-Kommission zur Fusion mit Linde zu erhalten. Die Aktie klettert um 2,9 Prozent nach oben

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.353,48 0,74 178,66 -1,48

S&P-500 2.729,69 0,61 16,47 2,10

Nasdaq-Comp. 7.555,19 0,70 52,52 9,44

Nasdaq-100 7.069,43 0,78 54,88 10,52

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,54 1,2 2,53 133,8

5 Jahre 2,74 1,2 2,72 81,2

7 Jahre 2,80 0,6 2,80 55,6

10 Jahre 2,84 1,0 2,83 39,6

30 Jahre 2,96 -0,0 2,96 -11,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.24 Uhr Mi, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1699 +0,31% 1,1692 1,1642 -2,6%

EUR/JPY 129,38 +0,46% 129,32 128,70 -4,4%

EUR/CHF 1,1611 +0,32% 1,1597 1,1568 -0,9%

EUR/GBP 0,8850 +0,46% 0,8837 1,1349 -0,5%

USD/JPY 110,61 +0,11% 110,59 110,54 -1,8%

GBP/USD 1,3222 -0,09% 1,3231 1,3213 -2,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.728,46 +0,3% 6.677,76 6.717,98 -50,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,98 74,14 -0,2% -0,16 +24,5%

Brent/ICE 78,18 78,24 -0,1% -0,06 +21,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.255,92 1.256,95 -0,1% -1,03 -3,6%

Silber (Spot) 16,03 16,08 -0,3% -0,05 -5,3%

Platin (Spot) 844,50 842,00 +0,3% +2,50 -9,1%

Kupfer-Future 2,85 2,91 -2,1% -0,06 -14,5%

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(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2018 09:40 ET (13:40 GMT)