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12.07.2022 18:12:39

MÄRKTE USA/Ölpreisabsturz stützt Aktien nicht nachhaltig

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street tritt am Mittwoch im Verlauf mehr oder weniger auf der Stelle. Anfängliche Erholungsansätze sind nicht von Dauer. Deutlich sinkende Erdölpreise vertreiben das Schreckgespenst Inflation zwar etwas, denn gerade der Anstieg der Energiepreise gilt als ein Treiber der Inflation. Allerdings steht am Mittwoch die Veröffentlichung der viel beachteten Verbraucherpreise an, die negatives Überraschungspotenzial birgt.

Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag (Ortszeit New York) um 0,2 Prozent auf 31.248 Punkte, S&P-500 zeigt sich kaum verändert. Der Nasdaq-Composite gibt um 0,1 Prozent nach. Händler sprechen von ausgeprägten Rezessionsängsten - abzulesen an fallenden Erdölpreisen, steigenden Rentennotierungen und der Dollarstärke.

Der Euro hat erstmals seit 2002 die Parität zum Dollar erreicht. Der Dollarindex tendiert aktuell knapp behauptet und kommt damit klar von den Tageshochs zurück - gebremst von stark nachgebenden Marktzinsen. Neben den sinkenden Erdölpreisen gilt Kupfer als Rezessionsbarometer. Der Preis des wichtigen Industriemetalls fällt an der Terminbörse in London um aktuell rund 3 Prozent. Im vergangenen Monat war der Preis um ein Fünftel eingebrochen, seit dem jüngsten Allzeithoch im März hat sich Kupfer um 30 Prozent verbilligt.

Die Rezessionssorgen hatten mit neuen Lockdowns in China einen weiteren Schub erhalten. Denn die sich nun anbahnenden neuerlichen Lieferkettenschwierigkeiten dürften die Inflation weiter anheizen und der US-Notenbank Argumente für eine forsche Gangart bei geldpolitischen Straffungen liefern - und dies bei einer aktuell schon zu beobachtenden Wachstumsverlangsamung. "Es wird eine Rezession geben, aber so weit sind wir noch nicht. Das Wichtigste ist, dass sich die finanzielle Liquidität reduziert", sagt Vermögensverwalter Philip Saunders von Ninety One.

Pepsico überzeugt

Mit einem Abschlag von über 2 Prozent stellt der Energiesektor die schwächste Branche - belastet vom Ölpreisrutsch. Derweil hat in den USA die Berichtsperiode der Unternehmen begonnen. Pepsico hat mit Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Der Kurs steigt um 0,1 Prozent. Der Kurs des Medizintechnikanbieters AngioDynamics sinkt um 0,9 Prozent. Ein 13-prozentiger Umsatzanstieg im vierten Quartal hat zu einer Verringerung des Quartalsverlusts geführt - allerdings hält der Druck auf die Margen wegen höherer Kosten und knappen Personals an. AngioDynamics rechnet mit weiter steigenden Umsätzen im beginnenden Fiskaljahr 2023.

Die Gap-Aktie präsentiert sich mit einem Abschlag von 4 Prozent. Der Kurs reagiert damit auf den Rücktritt von Unternehmenschefin Sonia Syngal. Sie verlässt nach nur etwas mehr als zwei Jahren den Modekonzern wieder. Dazu warnte Gap, dass angesichts des andauernden Umsatzeinbruchs auch die Gewinne sänken. Pricesmart stürzen um 8,7 Prozent ab. Der Betreiber von Klubs mit Mitgliedschaftsferienlagern in Mittelamerika und der Karibik legte enttäuschende Drittquartalszahlen vor.

Erdöl deutlich billiger

Die Erdölpreise fallen wegen der Sorgen um die drohende Rezession mit einem möglichen Einbruch der Nachfrage um rund 7 Prozent. Doch auch auf der Angebotsseite finden sich Verkaufsgründe. US-Präsident Joe Biden fliegt nach Saudi-Arabien, unter anderem um das Königreich von einer Steigerung der Erdölförderung zu überzeugen. Die Ölproduktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zwar im Juni hinter den Zielvorgaben zurückgeblieben. Die Gesamtproduktion der Opec stieg im Juni aber. Die Mitglieder Iran, Venezuela und Libyen sind zudem von den Quoten der Gruppe ausgenommen.

Stramm auf Rezessionskurs bewegt sich der Rentenmarkt, wo die Notierungen erneut deutlich steigen und die Renditen folglich sinken. Die inverse Renditekurve, bei der zweijährige Titel höher rentieren als zehnjährige, wird als Alarmsignal gewertet. Denn am Markt interpretiert man diese Konstellation als Rezessionswarnung. Greenback und US-Staatsanleihen sind in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als vermeintlich sichere Häfen gesucht.

Auch Gold ist trotz der unsicheren Zeiten nicht gefragt. Der feste Dollar belastet den Preis des Edelmetalls, außerdem gerät Gold in den Strudel sinkender Rohstoffpreise - vor allem bei Basismetallen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.247,55 +0,2% 73,71 -14,0%

S&P-500 3.852,53 -0,0% -1,90 -19,2%

Nasdaq-Comp. 11.355,96 -0,1% -16,64 -27,4%

Nasdaq-100 11.847,78 -0,1% -12,50 -27,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,04 -4,9 3,09 230,7

5 Jahre 3,00 -7,0 3,07 173,6

7 Jahre 2,99 -8,5 3,07 154,8

10 Jahre 2,92 -7,7 2,99 140,6

30 Jahre 3,10 -7,6 3,18 120,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:14 Mo, 17:42 % YTD

EUR/USD 1,0067 +0,3% 1,0024 1,0077 -11,5%

EUR/JPY 137,60 -0,3% 137,70 138,42 +5,1%

EUR/CHF 0,9878 +0,1% 0,9861 0,9877 -4,8%

EUR/GBP 0,8456 +0,2% 0,8452 0,8470 +0,6%

USD/JPY 136,68 -0,6% 137,38 137,34 +18,7%

GBP/USD 1,1906 +0,1% 1,1863 1,1897 -12,0%

USD/CNH (Offshore) 6,7347 +0,1% 6,7382 6,7152 +6,0%

Bitcoin

BTC/USD 19.857,95 -1,9% 19.864,00 20.410,60 -57,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 96,60 104,09 -7,2% -7,49 +33,9%

Brent/ICE 100,10 107,10 -6,5% -7,00 +33,6%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 175,95 163,50 +6,9% 11,43 +43,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.732,15 1.733,98 -0,1% -1,83 -5,3%

Silber (Spot) 19,11 19,11 0% 0 -18,0%

Platin (Spot) 850,23 873,78 -2,7% -23,55 -12,4%

Kupfer-Future 3,33 3,44 -3,2% -0,11 -25,1%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 12, 2022 12:13 ET (16:13 GMT)

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