29.11.2016 22:41:47

MÄRKTE USA/Nur ein Mini-Plus trotz starker Daten

   NEW YORK (Dow Jones)--Eine Serie starker Konjunkturdaten hat am Dienstag die Wall Street leicht nach oben gehievt. Die Unsicherheit vor dem Opec-Treffen am Mittwoch hielt aber die Kaufbereitschaft in Grenzen. Auch der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und das Italien-Referendum am Sonntag sorgten für Zurückhaltung.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 19.122 Punkte. Der S&P-500-Index stieg um 0,1 Prozent auf 2.205 Punkte. Der Nasdaq-Composite rückte um 0,2 Prozent vor auf 5.380 Punkte. Der Index erreichte im Tagesverlauf sogar ein neues Allzeithoch bei knapp 5.404 Punkten. Dabei standen 1.468 (1.030) Kursgewinnern 1.552 (1.994) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 102 (86) Titel. Der Umsatz belief sich auf 927 (870) Millionen Aktien.

   Die drei Konjunkturdaten des Tages fielen unerwartet gut aus. Das US-BIP legte im dritten Quartal stärker zu als zunächst angenommen. So wurde der Wert auf plus 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal nach oben revidiert, nach zuvor plus 2,9 Prozent. Die Erwartung der Analysten lag bei plus 3,0 Prozent. Das deutliche Wachstum folgte zwei schwachen Quartalen mit einem Plus von lediglich 1,4 bzw 0,8 Prozent.

   Zudem kletterte der Case-Shiller-Hauspreisindex im September auf ein Rekordhoch. Die Erholung der Häuserpreise ist ein wichtiger Pfeiler für die US-Konjunktur, weil sie einerseits die Neubautätigkeit anregt und andererseits das Verbrauchervertrauen stützt. Und schließlich lag auch der Index des Verbrauchervertrauens für November deutlich über den Prognosen.

Skepsis vor Opec-Sitzung Die Blicke waren zugleich auf die Opec-Sitzung am Mittwoch gerichtet, die im Kampf gegen die Ölschwemme die Fördermenge begrenzen will. Im Tagesverlauf machte sich am Markt zunehmend Skepsis breit nach den vielen vergeblichen Anläufen in der Vergangenheit. Zudem signalisierten die Ölminister von Iran und Indonesien ihren Widerwillen, die Produktion zu senken. Ein Barrel der Sorte WTI fiel um 3,9 Prozent auf 45,23 Dollar, für Brent ging es in gleichem Umfang nach unten.

   Aber auch die Scheu vor den aktuellen politischen Risiken bremste die Kauflaune. "In den letzten Wochen hat sich der Markt auf eine republikanische Präsidentschaft in den USA positioniert", merkte Marktstratege Colin Cieszynski von CMC Markets an. "Doch nun setzt sich wieder die Realität durch und den Investoren wird bewusst, dass es eine ganze Reihe kurz- und langfristiger Risiken gibt", so der Marktteilnehmer weiter. Ein kurzfristiges Risiko sei dabei das Verfassungsreferendum in Italien am kommenden Wochenende.

Euro erholt sich im späten Geschäft Der Euro rückte gegen den Dollar vor und notierte bei 1,0647. Teilnehmer sahen darin eine Gegenbewegung nach dem rasanten Anstieg des Greenback seit Anfang November, als er noch bei 1,11 Dollar stand. Analysten rechnen aber ungeachtet der Tagesbewegung damit, dass der übergeordnete Trend für die US-Währung weiter nach oben zeigt. Das bevorstehende Verfassungsreferendum in Italien werde den Euro im Zaum halten, hieß es. Die Experten der Danske Bank sprachen in diesem Zusammenhang von einem "Cocktail"; zusammen mit dem zum Wochenausklang anstehenden US-Arbeitsmarktbericht zementiere er die Erwartungen einer Zinserhöhung in den USA im Dezember - für den Euro kein gutes Vorzeichen. Danske sieht den Euro auf Sicht von drei Monaten bei 1,04 Dollar.

   Der Goldpreis gab einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Der Preis für die Feinunze fiel im späten Geschäft um 0,4 Prozent auf 1.189 Dollar.

   Die Notierungen der US-Anleihen drehten im Verlauf ins Plus. Dabei beobachteten Teilnehmer Käufe zum Monatsende. Zudem half die Skepsis gegenüber dem Treffen der Opec am Mittwoch. Denn wenn es nicht gelingt, die Preise zu stützen, würde die Inflation gedrückt, was die reale Rendite der Anleihen und damit ihre Attraktivität steigern würde. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 2 Basispunkte auf 2,30 Prozent.

Unitedhealth im Dow ganz oben Bei den Einzelwerten führten Unitedhealth den Dow-Jones-Index mit einem Plus von 3,7 Prozent an und erklommen ein neues Allzeithoch. Der auf den Gesundheitssektor spezialisierte Versicherer hat auf einem Investorentag einen optimistischen Ausblick für 2017 geliefert und dabei die Erwartungen der Experten deutlich übertroffen. Das Management sieht Wachstum auf breiter Basis, verwies auf die Kostendisziplin und rechnet mit dem Ende von Gegenwind, etwa mit Blick auf Kosten und Verluste beim US-Gesundheitssystem.

   Die Boeing-Aktie kletterte auf ein 18-Monats-Hoch. Wells Fargo rechnet bei der vermutlich demnächst anstehenden Dividendenerhöhung mit einem zweistelligen Zuwachs. Die Aktie legte 1,3 Prozent zu und war damit der stärkste Industriewert im Dow.

   Die Aktien des Wohnmobilherstellers Thor Industries fuhren auf der Überholspur und gewannen 12,6 Prozent. Die Zahlen für das erste Quartal sind über den Markterwartungen ausgefallen. Günstigere Spritpreise und die jüngst erfolgte Übernahme von Wettbewerber Jayco könnten den Absatz auch in Zukunft befeuern, heiß es von Analysten nach einem optimistischen Ausblick von Thor Industries.

   Dagegen brachen Shoe Carnival um 13,6 Prozent ein. Der Schuhanbieter hat mit schwachen Drittquartalszahlen aufgewartet und sowohl umsatz- wie auch gewinnseitig die Marktprognosen verfehlt.

   Für Tiffany & Co ging es um gut 3 Prozent aufwärts. Das Schmuckunternehmen hat mit seinen Quartalszahlen die Prognosen geschlagen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.121,60 0,12 23,70 9,74 S&P-500 2.204,66 0,13 2,94 7,86 Nasdaq-Comp. 5.379,92 0,21 11,11 7,44 Nasdaq-100 4.873,21 0,33 16,19 6,09

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,10 0,0 1,10 5 Jahre 1,78 -0,3 1,79 7 Jahre 2,11 -1,0 2,12 10 Jahre 2,30 -1,5 2,31 30 Jahre 2,95 -2,1 2,97

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 10:10 Mo, 17:11 % YTD EUR/USD 1,0647 +0,55% 1,0589 1,0598 -2,0% EUR/JPY 119,7167 +0,37% 119,2810 118,82 -18,9% EUR/CHF 1,0775 +0,21% 1,0753 1,0745 -0,9% EUR/GBP 0,8523 -0,28% 0,8530 1,1723 +15,7% USD/JPY 112,43 -0,20% 112,65 112,16 -4,2% GBP/USD 1,2493 +0,63% 1,2415 1,2424 -15,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,25 47,08 -3,9% -1,83 +2,4% Brent/ICE 46,50 48,24 -3,6% -1,74 +2,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.188,03 1.193,90 -0,5% -5,87 +12,0% Silber (Spot) 16,62 16,60 +0,1% +0,02 +20,3% Platin (Spot) 919,30 923,50 -0,5% -4,20 +3,1% Kupfer-Future 2,59 2,66 -2,5% -0,07 +20,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   November 29, 2016 16:11 ET (21:11 GMT)

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