09.08.2017 15:50:43

MÄRKTE USA/Nordkoreanische Drohungen belasten weiter

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Angst vor einer Eskalation des Streits mit Nordkorea lastet am Mittwoch weltweit auf den Börsen. Dem kann sich auch die Wall Street nicht entziehen, nachdem im späten Handel am Vortag das Thema Nordkorea den US-Markt bereits negativ tangiert und die neuntägige Rekordjagd des Dow-Jones-Index beendet hatte. Die Anleger ziehen in diesem Umfeld "sichere Häfen" wie Gold oder Staatsanleihen vor.

   Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 22.051 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent.

   US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea gewarnt, "mit Feuer und Wut" zu reagieren. Trumps Warnung kam kurz nach der Veröffentlichung eines Berichts, demzufolge Nordkorea erhebliche Fortschritte bei seinem Raketenprogramm erzielt hat. Die Staatsmedien in Nordkorea zitierten Diktator Kim Jong Un nach der Reaktion Trumps mit den Worten, er habe die Armee angewiesen, Pläne für einen Raketenangriff auf den US-Militärstützpunkt auf Guam zu prüfen bzw. auszuarbeiten.

Ende der Partnerschaft belastet Disney und Netflix Der Konflikt mit Nordkorea drängt andere Ereignisse wie weitere Quartalsberichte der Unternehmen etwas in den Hintergrund. Walt Disney berichtete am Dienstag nach Börsenschluss über den Verlauf des dritten Geschäftsquartals und teilte dabei mit, dass die Vertriebspartnerschaft mit Netflix aufgekündigt wird. Disney will einen eigenen Streamingdienst aufbauen. Die Disney-Aktie verliert 5,4 Prozent und ist mit Abstand schwächster Wert im Dow. Für Netflix geht es um 3,2 Prozent nach unten.

   Priceline verbilligen sich um 6,5 Prozent. Das Online-Reiseportal hat zwar mit dem Quartalsergebnis positiv überrascht, doch verfehlte die Zahl der Buchungen die Erwartungen. Die Zahlen des Hotelbewertungsportals TripAdvisor fielen enttäuschend aus, was die Aktie um fast 10 Prozent drückt.

   An Konjunkturdaten wurde nur die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft veröffentlicht. Sie stieg im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten um 0,9 Prozent. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,6 Prozent prognostiziert, nachdem die Produktivität im ersten Quartal stagniert hatte. Die Lohnstückkosten stiegen im selben Zeitraum um 0,6 Prozent und damit nicht so stark wie von Ökonomen erwartet, die den Anstieg auf 1,0 Prozent geschätzt hatten.

Hoffnung auf Lagerabbau stützt Ölpreise Für die Akteure am Ölmarkt werden die wöchentlichen Lagerbestandsdaten der US-Regierung von Interesse sein. Analysten rechnen mit einer Abnahme der Rohölvorräte, nachdem der Branchenverband American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend einen Rückgang um 7,8 Millionen Barrel gemeldet hat. Aktuell ziehen die Ölpreise etwas an. WTI verteuert sich um 0,6 Prozent auf 49,46 Dollar.

   Der Goldpreis legt vor dem Hintergrund des Nordkorea-Konflikts zu. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,8 Prozent auf 1.271 Dollar.

   Am Devisenmarkt sind klassische Fluchtwährungen wie Yen oder Schweizer Franken gesucht. Für einen Dollar werden nur noch rund 110 Yen gezahlt. Am Dienstag kostete der Dollar in der Spitze etwa 110,80 Yen. Der Euro gibt zur US-Währung auf 1,17 Dollar nach und wertet zum Franken ab auf 1,1270. Am Dienstag notierte der Euro in der Spitze bei 1,15 Franken.

   Am Anleihemarkt drücken steigende Kurse die Renditen. Zehnjährige US-Anleihen rentieren nur noch mit 2,23 Prozent und somit 3 Basispunkte niedriger als am Dienstag.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 22.051,14 -0,15 -34,20 11,58 S&P-500 2.467,82 -0,29 -7,10 10,23 Nasdaq-Comp. 6.325,81 -0,70 -44,65 17,51 Nasdaq-100 5.885,21 -0,69 -41,14 21,00

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,32 -3,2 1,35 12,0 5 Jahre 1,79 -3,0 1,82 -13,7 7 Jahre 2,04 -3,4 2,08 -20,4 10 Jahre 2,23 -3,5 2,26 -21,6 30 Jahre 2,80 -4,0 2,84 -26,3

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1704 -0,41% 1,1752 1,1739 +11,3% EUR/JPY 128,62 -0,51% 129,28 129,99 +4,6% EUR/CHF 1,1274 -0,91% 1,1378 1,1458 +5,3% EUR/GBP 0,9018 -0,06% 0,9024 1,1045 +5,8% USD/JPY 110,00 -0,03% 110,04 110,77 -5,9% GBP/USD 1,2977 -0,35% 1,3022 1,2963 +5,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,46 49,17 +0,6% 0,29 -13,2% Brent/ICE 52,57 52,14 +0,8% 0,43 -10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.271,25 1.260,79 +0,8% +10,46 +10,4% Silber (Spot) 16,76 16,45 +1,9% +0,31 +5,2% Platin (Spot) 974,95 971,50 +0,4% +3,45 +7,9% Kupfer-Future 2,94 2,94 +0,1% +0,00 +16,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/raz

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   August 09, 2017 09:43 ET (13:43 GMT)

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