04.04.2023 22:10:40

MÄRKTE USA/Leichter - Enttäuschende Daten wecken Rezessionsängste

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat den Handel am Dienstag leichter beendet, nachdem neue Wirtschaftsdaten Konjunktursorgen befeuert hatten. Zudem dürften sich die Anleger mit Blick auf die im Wochenverlauf anstehenden Arbeitsmarktdaten eher zurückgehalten haben, hieß es.

Der Dow-Jones-Index gab um 0,6 Prozent nach. Der S&P-500 schloss ebenfalls 0,6 Prozent tiefer, während der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent sank. Kursgewinner waren mit 831 (Montag: 1.548) Titeln klar in der Minderheit. Ihnen standen 2.177 (1.481) Verlierer gegenüber, während 97 (105) Titel unverändert schlossen.

Zu Wochenbeginn hatten kräftig gestiegene Ölpreise Inflationssorgen geschürt und neuerliche Spekulationen über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank ausgelöst. Dem standen jedoch schwächere Konjunkturdaten gegenüber.

"Wir sind in einem Wait-and-See-Modus bezüglich der Entwicklung der Wirtschaft", so Brian O'Reilly, Leiter der Marktstrategie bei Mediolanum International Funds. Die höheren Zinssätze forderten allmählich ihren Tribut von der Wirtschaft.

Neue Konjunkturdaten schienen dies am Dienstag zu belegen. Die Auftragseingänge der Industrie sind im Februar etwas stärker zurückgegangen als erwartet. Gleichzeitig wurden die Januar-Daten nach unten revidiert. Zudem sank die Zahl der offenen Stellen im Februar überraschend deutlich auf den niedrigsten Stand seit 21 Monaten, was auf eine Abkühlung des Arbeitsmarkts hindeutet. Das könnte ein negatives Signal für den März-Arbeitsmarktbericht sein, der am Freitag veröffentlicht wird.

Dollar nach Konjunkturdaten unter Druck - Anleihen und Gold gesucht

Der Dollar-Index gab nach den Daten um 0,5 Prozent nach. "Der Devisenmarkt sorgt sich zunehmend um die US-Konjunktur", so Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. Nach den jüngsten Finanzmarktturbulenzen bleibe Unsicherheit über die Frage, inwieweit die Kreditvergabe in den USA negativ beeinflusst werden könnte, was eine Abkühlung der Konjunktur verstärke. Sollten sich die Anzeichen dafür verstärken, dürfte sich der Markt zunehmend in seiner Annahme bestätigt sehen, dass die US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte mit Zinssenkungen beginnen könnte, während die EZB weiter mit recht falkenhaften Aussagen auf sich aufmerksam mache.

Konjunktursorgen trieben die Anleger an den Anleihemarkt, wo die Renditen nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder fielen. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 6,9 Basispunkte auf 3,35 Prozent. Auch Gold verzeichnete regen Zulauf. Neben den fallenden Anleiherenditen stützte der schwächere Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen verbilligte. Die Feinunze verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 2.021 Dollar - den höchsten Stand seit etwa einem Jahr. Das Rekordhoch von etwa 2.075 Dollar aus dem Jahr 2020 rückte in greifbare Nähe.

Die Ölpreise traten nach der Vortagesrally mehr oder weniger auf der Stelle. Das Ölkartell Opec und seine Verbündeten hatten zu Wochenbeginn mitgeteilt, dass sie ab Mai mehr als eine Million Barrel pro Tag weniger fördern wollen. Nach den enttäuschenden Konjunkturdaten vom Dienstag überwogen nun allerdings wieder Nachfragesorgen.

Virgin Orbit knicken ein

Den schwächsten Sektor stellten Energiewerte mit durchschnittlichen Verlusten von 1,7 Prozent. Hier wurden nach der Rally des Vortags Gewinne mitgenommen. Ansonsten trennten sich Anleger mit den aufkeimenden Rezessionssorgen von Konjunkturzyklikern wie etwa Caterpillar. Die Aktie des Baumaschinenherstellers war mit minus 5,4 Prozent größter Kursverlierer im Dow.

Am übrigen Markt brachen Virgin Orbit um 23,2 Prozent ein. Nach dem gescheiterten Raketenstart im Januar ist Virgin Orbit insolvent. Das Raumfahrt- und Satellitenunternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson beantragte eigenen Angaben zufolge bei einem US-Konkursgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11.

Bei AMC Entertainment gab die Aktie um 23,5 Prozent nach. Der Kinobetreiber hatte einem Vergleich zugestimmt, der sich auf einen Rechtsstreit mit Aktionären über eine Aktienumwandlung bezog. Die Bedingungen des Vergleichs machten den Weg frei für den Vorschlag, AMC-Vorzüge in Stammaktien zu wandeln - zusammen mit einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 und der Möglichkeit, mehr Aktien zu verkaufen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.402,38 -0,6% -198,77 +0,8%

S&P-500 4.100,60 -0,6% -23,91 +6,8%

Nasdaq-Comp. 12.126,33 -0,5% -63,13 +15,9%

Nasdaq-100 13.100,08 -0,4% -48,28 +19,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,85 -12,0 3,97 -57,4

5 Jahre 3,39 -11,3 3,50 -61,0

7 Jahre 3,38 -8,7 3,47 -58,7

10 Jahre 3,35 -6,9 3,42 -53,3

30 Jahre 3,60 -3,4 3,63 -37,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:40 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0955 +0,5% 1,0891 1,0889 +2,3%

EUR/JPY 144,22 -0,1% 144,58 144,09 +2,8%

EUR/CHF 0,9927 -0,3% 0,9948 0,9944 +0,3%

EUR/GBP 0,8765 -0,1% 0,8779 0,8786 -1,0%

USD/JPY 131,66 -0,6% 132,75 132,34 +0,4%

GBP/USD 1,2498 +0,6% 1,2405 1,2393 +3,3%

USD/CNH (Offshore) 6,8793 +0,1% 6,8859 6,8817 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 28.203,75 +1,7% 27.882,05 28.083,61 +69,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,51 80,42 +0,1% +0,09 +0,1%

Brent/ICE 84,76 84,93 -0,2% -0,17 -0,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 45,52 51,37 -11,4% -5,85 -34,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.021,73 1.984,60 +1,9% +37,14 +10,9%

Silber (Spot) 25,00 24,03 +4,0% +0,97 +4,3%

Platin (Spot) 1.023,18 990,53 +3,3% +32,65 -4,2%

Kupfer-Future 3,98 4,05 -1,7% -0,07 +4,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)

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