27.09.2022 18:01:45

MÄRKTE USA/Leichte Erholung nach jüngster Talfahrt

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den jüngsten deutlichen Abgaben kommt es am Dienstag an der Wall Street zu einer leichten Erholung. Allerdings bleibt die Volatilität hoch, kräftigere Anfangsgewinne konnten nicht behauptet werden. Die Sorgen vor weiteren deutlichen Zinserhöhungen und der damit steigenden Gefahr einer globalen Rezession bestehen weiter, heißt es. Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,1 Prozent auf 29.292 Punkte. Am Vortag war der Index noch auf ein neues Jahrestief gefallen und zudem in den "Bärenmarkt-Modus" eingetreten - hat also von seinem jüngsten Hoch mehr als 20 Prozent eingebüßt. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu und der Nasdaq-Composite steigt um 0,7 Prozent.

"Aktien haben stark an Wert verloren, da die Fed die Zinssätze aggressiv angehoben und angedeutet hat, dass noch viele weitere Zinserhöhungen folgen werden. Die Rezessionsängste nehmen zu, was die Aktienauswahl deutlich erschwert", sagt Fiona Cincotta, leitende Finanzmarktanalystin bei City Index. Aktuell handele es sich aber eher um eine Pause im Ausverkauf des Marktes als der Beginn von etwas Positiverem, ergänzt die Teilnehmerin. "Die Fundamentaldaten bleiben gleich, und eine Rezession wird immer wahrscheinlicher".

Zumal die Vertreter der US-Notenbank weiter die Notwendigkeit von anhaltenden Zinserhöhungen betonen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Das Risiko einer Rezession im nächsten Jahr "ist jetzt auf über 50 Prozent gestiegen", so Chefvolkswirt Douglas Porter von BMO Capital Markets. "Diese aggressivere Serie von Zinserhöhungen wird die US-Wirtschaft noch stärker belasten". Die US-Notenbank hatte den Leitzins in der Vorwoche zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöht.

Konjunkturseitig sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im August um 0,2 Prozent gesunken. Ökonomen hatten dagegen mit einen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September deutlicher aufgehellt als erwartet und ist auf den höchsten Stand seit fünf Monaten geklettert. Auch die US-Neubauverkäufe haben im August einen unerwarteten Sprung gemacht. Sie sind um 28,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen, während Ökonomen einen Rückgang um 2,2 Prozent prognostiziert hatten.

Dollar etwas leichter - Ölpreise steigen

Am Devisenmarkt gibt der Dollar nach der kräftigen Aufwärtsbewegung etwas nach. Der Dollar-Index notiert 0,1 Prozent leichter. Die Analysten von UBS Global Wealth Management sind jedoch der Ansicht, dass der Dollar noch länger stark bleiben dürfte, da die Märkte vor dem Hintergrund einer verbreiteten Risikoaversion eine höhere Leitzinsspitze in den USA einpreisten. Der Dollar dürfte von seinem Renditevorteil und seiner Funktion als sicherer Hafen profitieren, so die UBS.

Für die Ölpreise geht es nach den jüngsten Abgaben um bis zu 2,5 Prozent nach oben. WTI hatte in den beiden zurückliegenden Sitzungen mit den Sorgen um eine sinkende Nachfrage rund 8 Prozent eingebüßt. Nun sorgen die besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten für etwas Erleichterung und schüren die Hoffnung auf eine zunehmende Öl-Nachfrage. Etwas stützend wirkt auch ein sich dem im Golf von Mexiko nähernder Wirbelsturm, der Ölkonzerne dazu veranlasst hat, die Produktion auf einigen Öl-Plattformen vorübergehend einzustellen.

Am Anleihemarkt geht es für die Renditen weiter nach oben, wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Anfängliche leichte Verluste wurden rasch wieder aufgeholt. Die Rendite 10-jähriger Papiere legt um 3,0 Basispunkte auf 3,95 Prozent zu. Damit nähert sie sich weiter der 4-Prozent-Marke, die zuletzt 2008 überschritten wurde.

Der Goldpreis erholt sich mit dem leicht nachgebenden Dollar, nachdem er am Vortag auf den tiefsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren gefallen war. Der feste Dollar und ansteigende Anleiherenditen hatten für Abgabedruck gesorgt. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,9 Prozent.

Faraday Future fester

Unter den Einzelwerten legen Faraday Future um 5,5 Prozent zu. Das Elektroauto-Startup hat sich eine Finanzierung über bis zu 100 Millionen US-Dollar gesichert, nachdem es mit einem seiner größten Aktionäre eine Einigung zur Beilegung eines monatelangen Streits über die Führung des Unternehmens erzielt hat.

Ford (+0,1%) strebt ein neues Gerichtsverfahren an, nachdem ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia den Autokonzern im August wegen eines Unfalls zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar verurteilt hat. Der Auto-Sektor im S&P-500 ist mit einem Plus von 2,7 Prozent der größte Gewinner. Ebenfalls ist mit den steigenden Ölpreisen der Öl-Sektor, für den es um 1,8 Prozent aufwärts geht, gesucht.

Nautilus steigen um 9,8 Prozent. Der Bowflex-Hersteller hatte mitgeteilt, dass ein möglicher Verkauf des Unternehmens in Erwägung gezogen wird. Dies sei Teil einer umfassenderen Prüfung strategischer Alternativen, die vom Vorstand des Unternehmens eingeleitet worden sei.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 29.291,70 +0,1% 30,89 -19,4%

S&P-500 3.666,38 +0,3% 11,34 -23,1%

Nasdaq-Comp. 10.882,58 +0,7% 79,66 -30,4%

Nasdaq-100 11.323,44 +0,6% 69,33 -30,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,29 -5,2 4,34 356,1

5 Jahre 4,17 -1,8 4,19 291,4

7 Jahre 4,11 +1,1 4,10 266,7

10 Jahre 3,95 +3,0 3,92 243,7

30 Jahre 3,80 +5,9 3,74 189,7

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:09 Mo, 17:12 % YTD

EUR/USD 0,9626 +0,2% 0,9650 0,9647 -15,3%

EUR/JPY 139,21 +0,1% 139,39 139,18 +6,4%

EUR/CHF 0,9520 -0,4% 0,9551 1,0102 -8,2%

EUR/GBP 0,8937 -0,7% 0,8934 0,8911 +6,4%

USD/JPY 144,62 -0,0% 144,43 144,27 +25,6%

GBP/USD 1,0770 +0,8% 1,0806 1,0827 -20,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1798 +0,1% 7,1593 7,1576 +13,0%

Bitcoin

BTC/USD 20.088,83 +5,2% 20.174,67 19.083,57 -56,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,40 76,71 +2,2% +1,69 +11,4%

Brent/ICE 86,13 84,06 +2,5% +2,07 +16,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 204,00 173,83 +17,4% +30,17 +182,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.636,70 1.622,10 +0,9% +14,60 -10,5%

Silber (Spot) 18,63 18,35 +1,5% +0,28 -20,1%

Platin (Spot) 858,30 855,50 +0,3% +2,80 -11,6%

Kupfer-Future 3,34 3,32 +0,7% +0,02 -24,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

September 27, 2022 12:02 ET (16:02 GMT)

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