09.11.2022 22:22:43
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MÄRKTE USA/Kräftige Abgaben - Disney nach Zahlen unter Druck
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Ergebnissen der Zwischenwahl in den USA und im Vorfeld der Inflationsdaten für Oktober haben die Indizes an der Wall Street zur Wochenmitte deutlich nachgegeben. Die Demokraten verloren bei den sogenannten Midterms zwar voraussichtlich ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus; das Rennen verlief aber so eng, dass auch am Mittwoch zunächst kein Sieger ausgerufen wurde. Die Kontrolle über den Senat könnte erst nach einer Stichwahl in Georgia im kommenden Monat entschieden sein.
Die Investoren hatten sich auf einen möglichen Sieg der Republikaner eingestellt. Die bisherigen Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass "im Kongress nichts auch nur annähernd kontrovers ist, was bedeutet, dass wir so gut wie sicher sind, dass die derzeitige Finanzpolitik beibehalten wird: keine Steuersenkungen und keine größeren Ausgaben für die nächsten zwei Jahre", so Brad McMillan, Chief Investment Officer bei Commonwealth Financial Network. "Das einzige wirklich Wichtige sind die US-Notenbank, die Inflation und der Arbeitsmarkt", so James Athey, Investment Director bei Abrdn.
Bei den mit Spannung erwarteten Verbraucherpreisdaten für Oktober am Donnerstag hoffen die Investoren auf ein Nachlassen des Inflationsdrucks, was es der Fed ermöglichen würde, das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung zu drosseln. Es wird bei der Jahresrate mit einem Rückgang auf 7,9 Prozent gerechnet, nach 8,2 Prozent im Vormonat.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 2,0 Prozent auf 32.514 Punkte und schloss damit in der Nähe seines Tagestiefs. Der S&P-500 fiel um 2,1 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 2,5 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 614 (Dienstag: 1.947) Kursgewinner und 2.564 (1.232) Kursverlierer. Unverändert schlossen 119 (129) Titel.
Disney und News Corp nach Zahlenvorlage unter Druck
Am Mittwoch wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Dafür musste der Markt eine Reihe von Unternehmenszahlen verarbeiten. Unter anderem hat Disney mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen verfehlt, was die Aktie um 13,2 Prozent ins Minus drückte. Damit waren die Titel schwächster Wert im Dow. Der Kurs von News Corp fiel um 5,4 Prozent. Bei dem Medienkonzern, zu dem auch diese Nachrichtenagentur gehört, ging der Umsatz im Berichtsquartal leicht zurück, während der Nettogewinn um rund 80 Prozent schrumpfte, wobei besonders das Buchverlagsgeschäft schwächelte.
Meta Platforms gewannen 5,2 Prozent, nachdem die Facebook-Mutter den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen bestätigt hat. Entsprechende Gerüchte waren schon zu Wochenbeginn umgegangen. Die Restrukturierung ist eine Reaktion auf die schlechten Ergebnisse wegen des schwachen Markts für Digitalwerbung und den Absturz des Aktienkurses. Zudem wird Meta beim Ausblick für die Investitionen im kommenden Jahr etwa zurückhaltender.
Dollar mit kräftiger Erholung
Der Dollar erholte sich deutlich von den jüngsten Abgaben. Der Dollar-Index gewann 0,9 Prozent. Das Ergebnis der Zwischenwahlen hatte kaum Einfluss auf den Dollar. Einen wichtigen Impuls dürften dagegen die Inflationsdaten am Donnerstag liefern. Der Dollar könnte steigen, wenn die Daten zeigen, dass die Kerninflation erhöht bleibt, da dies die Erwartungen für weitere Zinserhöhungen durch die Fed unterstützen wird, hieß es von der ING.
Starke Abgaben verzeichnete der Bitcoin. Er verlor 12,3 Prozent auf 16.207 Dollar und notierte damit auf einem Zweijahrestief. Die Krypto-Börse Binance wird wahrscheinlich aus dem Deal zum Kauf des kollabierenden Wettbewerbers FTX aussteigen. Nachdem Binance eine Due-Diligence-Prüfung bei FTX durchgeführt habe, sei das Unternehmen von einem großen Loch in den Büchern überrascht worden, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Am US-Anleihemarkt zeigten sich die Renditen mit einer uneinheitlichen Tendenz. Während es für die Rendite 30-jähriger Titel auf ein Zweiwochenhoch ging, gaben diese am kurzen Ende des Marktes nach. Teilnehmer sprachen von Positionierungen im Vorfeld der Inflationsdaten.
Die Ölpreise standen deutlich unter Druck, nachdem die wöchentlichen Rohöllagerbestände in den USA entgegen den Erwartungen gestiegen sind. Analysten hatten dagegen einen leichten Rückgang erwartet. Die Unsicherheit über die Nachfrage in China hätten zusätzlich belastet. Daneben gebe es weiter keine konkreten Hinweise auf eine geplante Lockerung der Covid-Beschränkungen in China. Für Brent und WTI ging es um bis zu 3,8 Prozent abwärts.
Der Goldpreis gab einen kleinen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Teilnehmer verweisen auf die steigenden Renditen und die Erholung des Dollar. Auch hier waren die Blicke aber auf die Inflationsdaten und die möglichen Auswirkungen auf das Zinserhöhungstempo der US-Notenbank gerichtet.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 32.513,94 -2,0% -646,89 -10,5%
S&P-500 3.748,57 -2,1% -79,54 -21,4%
Nasdaq-Comp. 10.353,18 -2,5% -263,03 -33,8%
Nasdaq-100 10.797,55 -2,4% -261,95 -33,8%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,62 -3,3 4,65 389,2
5 Jahre 4,26 -4,4 4,31 300,2
7 Jahre 4,18 -3,1 4,21 274,0
10 Jahre 4,12 -0,6 4,13 261,5
30 Jahre 4,28 +0,2 4,27 237,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:19 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0010 -0,7% 1,0069 1,0078 -12,0%
EUR/JPY 146,67 -0,1% 146,71 146,60 +12,1%
EUR/CHF 0,9865 -0,6% 0,9925 1,0154 -4,9%
EUR/GBP 0,8820 +1,1% 0,8722 0,8711 +5,0%
USD/JPY 146,53 +0,6% 145,70 145,48 +27,3%
GBP/USD 1,1349 -1,7% 1,1545 1,1568 -16,1%
USD/CNH (Offshore) 7,2744 +0,5% 7,2502 7,2217 +14,5%
Bitcoin
BTC/USD 16.207,00 -12,3% 18.295,52 20.055,82 -64,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,57 88,91 -3,8% -3,34 +22,5%
Brent/ICE 92,39 95,36 -3,1% -2,97 +25,9%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 110,40 118,15 -6,6% -7,75 +80,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.705,09 1.713,05 -0,5% -7,97 -6,8%
Silber (Spot) 21,04 21,38 -1,6% -0,34 -9,8%
Platin (Spot) 987,95 1.003,85 -1,6% -15,90 +1,8%
Kupfer-Future 3,67 3,68 -0,3% -0,01 -16,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 09, 2022 16:22 ET (21:22 GMT)
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