22.01.2019 15:44:46

MÄRKTE USA/Konjunktursorgen drücken Wall Street ins Minus

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die Wall Street in den Dienstag gestartet. Zu Wochenbeginn fand wegen eines Feiertages kein Handel statt. Teilnehmer verweisen auf wieder zunehmende Sorgen hinsichtlich der globalen Konjunkturentwicklung. So ist das Wirtschaftswachstum in China im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen, auch wenn immer noch eine Zunahme um 6,6 Prozent verzeichnet wurde. Auch gibt es Befürchtungen, dass der anhaltende Regierungsstillstand sich negativ auf die US-Konjunktur auswirken könnte. Zudem hat der Internationale Währungsfonds die Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum gesenkt.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,7 Prozent auf 24.540 Punkte. Für den S&P-500 geht es ebenfalls um 0,7 Prozent abwärts und der Nasdaq-Composite gibt um 0,8 Prozent nach.

Etwas Zuversicht gibt es im Handelsstreit zwischen den USA und China. Zwar hat am Samstag US-Präsident Donald Trump dementiert, dass die USA Strafzölle auf chinesische Importe verringern oder ganz aufheben könnten, doch wird es Ende Januar weitere Gespräche mit der chinesischen Seite in Washington geben - hier hoffen die Investoren auf greifbare Fortschritte.

Jedoch verschärft sich der Streit um Huawei. Die USA wollten formal die Auslieferung der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsausrüsters beantragen, so kanadische Medien. Huawei-CFO Meng Wanzhou war auf Betreiben der US-Behörden in Kanada verhaftet worden. Dies dürfte den laufenden Verhandlungen im Handelsstreit nicht zuträglich sein.

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist übersichtlich, auch bedingt durch den anhaltenden Regierungsstillstand, der die Bekanntgabe einer Reihe von Daten verhindert. So werden lediglich die Verkäufe bestehender Häuser veröffentlicht.

US-Berichtssaison rückt in den Fokus - Ebay-Aktie schießt nach oben

Für Ablenkung könnte die nun beginnende US-Berichtssaison sorgen. So fallen die Papiere von Johnson & Johnson um 1,4 Prozent. Der US-Pharma- und Konsumartikelhersteller hat im vierten Quartal zwar bei Gewinn je Aktie und Umsatz die Schätzungen der Analysten übertroffen, doch der Umsatzausblick für 2019 enttäuscht.

Nach der Schlussglocke folgt noch IBM mit den Zahlen für das vierte Quartal. Am Donnerstag legt Intel die Ergebnisse für das Schlussquartal 2018 vor. Für die Aktien geht es um 0,3 bzw. 0,7 Prozent nach unten.

Die Ebay-Aktie schießt dagegen um 9,5 Prozent auf 33,92 Dollar nach oben. Die Beteiligungsgesellschaft Elliott hat sich mit einem Brief an das Management der Internet-Handelsplattform gewandt, um Pläne für eine Verbesserung von deren Geschäftsentwicklung vorzustellen. Dies soll die Ebay-Aktie bis 2020 auf eine Bewertung von 55 bis 63 Dollar je Aktie treiben, wie aus dem von Elliott öffentlich gemachten Brief hervorgeht.

Positive Analystenkommentare sorgen bei den Aktien der Sportartikelhersteller Nike und Under Armour für steigende Kurse. So hat Goldman Sachs die Titel von Under Armour auf "Buy" von zuvor "Neutral" nach oben genommen. Die Aktie legt um 2,1 Prozent zu. Cowen stuft Nike nun mit "Outperform" nach "Marketperform" ein, die Papiere steigen um 0,4 Prozent.

Die Aktie von Mastercard verliert 0,8 Prozent. Die EU-Kommission hat gegen den Kreditkarten-Konzern eine Geldbuße in Höhe von 570 Millionen Dollar verhängt. Nach Ansicht der Kommission hat Mastercard den Zugang von Händlern zu grenzüberschreitenden Kartenzahlungsdiensten beschränkt. Brüssel hatte im April 2013 ein förmliches Kartellverfahren eingeleitet. Das Unternehmen arbeitete in der Folge mit der Kommission zusammen. Im Gegenzug gewährte diese Mastercard eine Ermäßigung der Geldbuße um 10 Prozent.

Wegen des Verstoßes gegen die Europäischen Datenschutzregeln soll das US-Internetportal Google in Frankreich eine Strafe von 56,8 Millionen Dollar zahlen. Frankreich wirft der Alphabet-Tochter vor, nicht in ausreichendem Maße das Einverständnis der Nutzer eingeholt zu haben, Informationen für das passgenaue Platzieren zielgerichteter Werbung zu sammeln. Die Alphabet-Aktie verliert 0,8 Prozent.

Der Aktienkurs von Arconic bricht um 18,9 Prozent ein. Der Metallkonzern hatte mitgeteilt, dass eine Überprüfung der strategischen Optionen des Unternehmens zu keinem Kaufangebot geführt habe, das "im Interesse der Aktionäre von Arconic gewesen wäre". Berichten zufolge habe das Beteiligungsunternehmen Apollo Global Management in der vergangenen Woche kurz vor einem Kauf des Herstellers von Luft- und Raumfahrtteilen für mehr als 10 Milliarden US-Dollar gestanden.

Ölpreise geben mit Konjunktursorgen nach

Die Ölpreise geben ebenfalls nach. Marktteilnehmer verweisen hier auf die Sorgen vor einer Abschwächung der globalen Konjunktur - befeuert durch den Fall des chinesischen Wirtschaftswachstums im vergangenen Jahr und der gesenkten IWF-Weltwirtschaftsprognose. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 2,1 Prozent auf 52,69 Dollar, für Brent geht es um 2,0 Prozent auf 61,47 Dollar nach unten.

Am Devisenmarkt profitiert der Yen von seinem Status als sicherer Hafen, nachdem der IWF die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum gesenkt hat. Nach Ansicht von RBC macht sich bei den Investoren eine erhöhte Risikoscheu breit. Der Dollar fällt von 109,60 Yen am späten Montag im Tagestief auf 109,32 Yen zurück und liegt aktuell nur knapp über diesem Niveau. Von der Vorsicht der Anleger profitiere aber auch der Dollar, zumindest gegenüber anderen Währungen als dem klassischen Fluchthafen Yen, heißt es weiter.

Von der Risikoaversion der Investoren profitieren dagegen der Goldpreis und die US-Anleihen. Für die Feinunze geht es um 0,2 Prozent auf 1.283 Dollar nach oben. Allerdings begrenze der Dollar-Anstieg das Aufwärtspotenzial, so ein Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt um 4,1 Basispunkte auf 2,74 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.539,90 -0,67 -166,45 5,20

S&P-500 2.652,12 -0,70 -18,59 5,79

Nasdaq-Comp. 7.102,70 -0,76 -54,53 7,04

Nasdaq-100 6.729,33 -0,81 -55,28 6,31

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,58 -3,3 2,62 138,1

5 Jahre 2,58 -4,4 2,62 65,5

7 Jahre 2,65 -4,5 2,70 40,3

10 Jahre 2,74 -4,1 2,78 29,9

30 Jahre 3,06 -3,4 3,09 -0,6

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:31 Mo, 18:30 % YTD

EUR/USD 1,1349 -0,18% 1,1351 1,1371 -1,0%

EUR/JPY 124,16 -0,40% 124,19 124,65 -1,3%

EUR/CHF 1,1326 -0,13% 1,1325 1,1339 +0,6%

EUR/GBP 0,8782 -0,38% 0,8825 0,8817 -2,4%

USD/JPY 109,42 -0,20% 109,38 109,64 -0,2%

GBP/USD 1,2923 +0,20% 1,2866 1,2897 +1,3%

Bitcoin

BTC/USD 3.573,75 +1,30% 3.520,50 3.542,75 -3,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,69 53,90 -2,1% -1,11 +16,0%

Brent/ICE 61,47 62,74 -2,0% -1,27 +13,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.282,99 1.280,28 +0,2% +2,71 +0,0%

Silber (Spot) 15,29 15,27 +0,1% +0,02 -1,3%

Platin (Spot) 792,50 796,00 -0,4% -3,50 -0,5%

Kupfer-Future 2,67 2,68 -1,9% -0,05 +1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2019 09:45 ET (14:45 GMT)

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IBM Corp. (International Business Machines) 217,90 0,39% IBM Corp. (International Business Machines)
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