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16.03.2023 13:47:43

MÄRKTE USA/Kaum verändert - Furcht vor Finanzkrise schwelt weiter

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen dürfte am Donnerstag zunächst eine abwartende Haltung dominieren. Die Futures auf die großen Aktienindizes zeigen sich vorbörslich wenig verändert. Die Angst vor einer Finanzkrise, ausgelöst am Vortag von neuen negativen Schlagzeilen um die schweizerische Bank Credit Suisse (CS), schwelt weiter und dürfte eine Erholung verhindern.

Dass CS sich nun von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bis zu 50 Milliarden Franken leihen will, beruhigt die Gemüter nur bedingt, auch wenn sich die US-Börsen in Reaktion auf die Nachricht am Mittwoch von ihren Tagestiefs erholten. Denn damit räumte das Kreditinstitut zugleich Kapitalbedarf ein, nachdem ein wichtiger Aktionär angekündigt hatte, kein Geld mehr in die Bank zu pumpen. CS hat aufgrund ihrer Größe systemische Bedeutung für das globale Finanzsystem.

Mit Spannung warten die Marktteilnehmer deshalb auf den Zinsentscheid der EZB am Donnerstag. Volkswirte rechnen im Schnitt mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte. Die jüngste Instabilität des Bankensektors hat Befürchtungen geweckt, dass die Probleme der Branche den Zentralbanken bei ihrem Bemühen, die Inflation einzudämmen, in die Quere kommen. Daher wird am Markt nun auch über kleinere Zinsschritte oder gar Pausen im Zinserhöhungszyklus spekuliert.

Die US-Notenbank dürfte sich die Marktreaktion auf den EZB-Beschluss genau anschauen, denn sie tagt in der kommenden Woche und muss dann entscheiden, ob sie an ihrem Kurs zur Inflationsbekämpfung festhält oder angesichts der Verwerfungen im Finanzsektor eine Pause einlegt. Bislang rechnet die Mehrheit der Marktbeobachter mit einer Fed-Zinserhöhung um 25 Basispunkte.

Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten enthalten Licht und Schatten. Die Baubeginne und -genehmigungen zogen im Februar zwar überraschend kräftig an und in der vergangenen Woche beantragten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Doch erholte sich der Philadelphia-Fed-Index im März weniger stark als erwartet und die Importpreise sanken etwas weniger deutlich als von Ökonomen prognostiziert.

Regionalbanken erneut auf Talfahrt

Im Bankensektor des Aktienmarkts zeichnen sich erneut Kursverluste ab; betroffen sind vor allem Regionalbanken. Die Aktien der First Republic stürzen um fast 30 Prozent ab, nachdem Bloomberg berichtet hat, das Institut prüfe "strategische Optionen", darunter einen Verkauf. PacWest Bancorp brechen um 17 Prozent ein und Western Alliance Bancorporation um 10 Prozent.

Adobe werden vorbörslich 5,4 Prozent höher gestellt. Das Unternehmen hat überraschend starke Geschäftszahlen veröffentlicht und seinen Ausblick angehoben.

Snap (+5,8%) und Meta Platforms (+1,5%) profitieren von einem Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Regierung das chinesische Unternehmen Bytedance aufgefordert hat, ihr Videoportal Tiktok zu verkaufen. Andernfalls drohe ein Verbot.

Krisenängste verschaffen dem Anleihemarkt etwas Zulauf. Die Zehnjahresrendite sinkt um 2 Basispunkte auf 3,44 Prozent.

Der Euro erholt sich von den kräftigen Vortagesabgaben, die ihn in der Spitze bis auf ein Zweimonatstief von 1,0516 Dollar geführt hatten. Dass die Credit Suisse eine Kreditline von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Anspruch nehmen wird, um ihre Finanzen zu stützen, ist der Auslöser für die Erholung, wie die MUFG Bank urteilt. Dies werde die Ängste vor einer Liquiditätskrise bei der Credit Suisse lindern, so Währungsanalyst Lee Hardman. Die steigende Risikoneigung stützt somit den Euro. Der Dollarindex gibt derweil um 0,2 Prozent nach.

Am Ölmarkt kommt es nach dem jüngsten Ausverkauf zu einer Stabilisierung. Die jüngsten Probleme im Bankensektor haben Befürchtungen geweckt, dass es zu einer Finanzkrise kommen könnte, die wiederum zu einer Rezession und damit einem geringeren Ölbedarf führen könnte.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,96 +8,2 3,88 -46,3

5 Jahre 3,55 -0,4 3,55 -44,9

7 Jahre 3,52 -2,0 3,54 -45,0

10 Jahre 3,44 -2,1 3,46 -43,6

30 Jahre 3,62 -2,7 3,65 -35,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0615 +0,3% 1,0598 1,0531 -0,8%

EUR/JPY 140,71 -0,2% 140,90 139,76 +0,3%

EUR/CHF 0,9838 -0,2% 0,9853 0,9739 -0,6%

EUR/GBP 0,8801 +0,3% 0,8785 0,8759 -0,6%

USD/JPY 132,57 -0,6% 132,92 132,68 +1,1%

GBP/USD 1,2060 +0,0% 1,2072 1,2024 -0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,8976 +0,0% 6,8997 6,9081 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 24.860,53 +1,5% 24.542,81 24.268,46 +49,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,60 67,61 -0,0% -0,01 -16,1%

Brent/ICE 73,75 73,69 +0,1% +0,06 -13,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,30 42,91 -1,4% -0,61 -42,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.927,25 1.920,42 +0,4% +6,83 +5,7%

Silber (Spot) 21,94 21,80 +0,6% +0,14 -8,5%

Platin (Spot) 974,45 964,45 +1,0% +10,00 -8,8%

Kupfer-Future 3,89 3,86 +0,9% +0,04 +2,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/mhs

(END) Dow Jones Newswires

March 16, 2023 08:48 ET (12:48 GMT)

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