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27.02.2019 17:57:45

MÄRKTE USA/Kaschmir-Konflikt und Lighthizer dämpfen Kauflaune

NEW YORK (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen prägen am Mittwoch das Bild an der Wall Street. Marktteilnehmer verweisen auf die Eskalation im Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Überdies hat der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer die Erwartungen an eine baldige Beilegung des Handelsstreits mit China gedämpft.

Einen Tag nach den indischen Luftangriffen in Pakistan haben pakistanische Kampfflugzeuge nach Militär-Angaben zwei indische Flugzeuge abgeschossen. Indien warf Pakistan eine Verletzung seines Luftraums über dem indischen Teil Kaschmirs vor. Auch am Boden haben sich beide Seiten beschossen. Beide Staaten sind Atommächte und haben bereits mehrere Kriege gegeneinander geführt. Die Entwicklungen hatten auch die Aktienmärkte in Asien schon belastet.

"Angesichts der Geschichte und der verschärften Spannungen zwischen Indien und Pakistan ist es schwer zu sagen, wie es weitergeht", sagt Mohammed Kazmi, Portfoliomanager bei Union Bancaire Privee. "Doch wenn die Situation nicht eskaliert, werden sich die Märkte wieder erholen", ergänzt der Teilnehmer.

Daneben sind die Blicke auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un sowie die Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China gerichtet. Was die Handelsgespräche angeht, gibt es nach Aussage des Handelsbeauftragten Lighthizer noch viel zu tun. Vor dem zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses sagte Lighthizer, es sei noch zu früh, um das Ergebnis der Verhandlungen vorherzusagen. Um den Streit endgültig beizulegen, genüge es jedenfalls nicht, wenn China mehr US-Waren importiere.

Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,5 Prozent auf 25.938 Punkte. Für den S&P-500 sowie den Nasdaq-Composite geht es um jeweils 0,3 Prozent nach unten.

An US-Konjunkturdaten wurde lediglich der Auftragseingang Industrie für Dezember veröffentlicht. Der Zuwachs um 0,1 Prozent auf Monatssicht lag deutlich unter dem von Ökonomen prognostizierten Plus von 0,6 Prozent. Die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses brachte derweil nichts Neues. Er wiederholte im Wesentlichen seine Aussagen vom Vortag, als er vor dem Finanzausschuss des US-Senats die Entschlossenheit der US-Notenbank bekräftigt hatte, Zinsanhebungen vorerst auszusetzen und abzuwarten, wie sich das langsamere Weltwirtschaftswachstum und die Finanzmarktturbulenzen auf die US-Wirtschaft auswirkten.

Weight Watchers mit dickem Minus

Die neue Unsicherheit im Handelsstreit belastet besonders die Aktien der Halbleiterbranche. Unter anderem verlieren Micron, Applied Materials und KLA-Tencor zwischen 2,2 und 4 Prozent.

Am übrigen Markt bricht die Aktie von Weight Watchers um 33,3 Prozent ein. Das Unternehmen legte durchwachsene Geschäftszahlen für das Schlussquartal 2018 vor, enttäuschte jedoch mit dem Ausblick für 2019 auf der ganzen Linie, denn hier hatten Analysten deutlich mehr erwartet. Das Unternehmen selbst sprach von einem schwachen Jahresauftakt. In der Folge hagelt es Abstufungen von den Analyse-Häusern.

Die Papiere von Mylan fallen um fast 12 Prozent. Im Handel war von schwachen Viertquartalszahlen die Rede. Zugleich schockte das Unternehmen mit dem Ausblick. Denn Mylan erwartet für 2019 Ergebnisse signifikant unter Markterwartung.

Dagegen steigen die Titel von Palo Alto Networks um 8,1 Prozent. Das auf Netzsicherheit spezialisierte Unternehmen überraschte mit seinen Zweitquartalszahlen positiv, denn die Marktprognosen wurden geschlagen - trotz eines Nettoverlustes.

Die Papiere von Versum Materials schießen um 17,5 Prozent auf 48,65 Dollar nach oben. Die deutsche Merck KGaA will das Unternehmen für 5,9 Milliarden Dollar übernehmen. Merck bietet 48 Dollar je Aktie für den US-Anbieter für Elektronikmaterialen, was einen Aufschlag von 15,9 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag bedeutet.

Aussagen aus Saudi-Arabien stützen Ölpreise

Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung des Vortages fort, gestützt von Aussagen des saudischen Erdölministers Khalid al-Falih. Demnach wird die Opec ihre Produktion in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich weiter einschränken. Die Opec würde sich damit dem Druck der US-Regierung von Präsident Donald Trump widersetzen, die Ölpreise zu dämpfen. Dazu kommt ein unerwarteter Rückgang der wöchentlichen Öllagerdaten in den USA. Diese sind nach Angaben des US-Energieministeriums in der zurückliegenden Woche um 8,647 Millionen Barrel gefallen. Analysten hatten mit einer Zunahme um 3,5 Millionen Barrel gerechnet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 3,3 Prozent auf 57,34 Dollar, Brent gewinnt 2,2 Prozent auf 66,63 Dollar.

Der zum Pfund nachgebende Dollar schiebt den Euro zwischenzeitlich bis über die Marke von 1,14 Dollar. Die britische Währung profitiere von steigendem Brexit-Optimismus, heißt es. Allerdings scheine die Marke von 1,14 Dollar für den Euro eine "signifikante psychologische Hürde" darzustellen, mutmaßt Volkswirt Kit Juckes von der Societe Generale. Der steigende Euro blende Faktoren wie die geldpolitisch stillhaltenden Zentralbanken, politische Unsicherheiten und schwache Konjunkturdaten aus. Diese Faktoren hätten den Euro zuletzt in einer engen Spanne gehalten. Aktuell kommt der Euro zurück auf 1,1365 Dollar und bewegt sich damit in der Nähe seines Tagestiefs.

Leichte Abgaben gibt es bei den "sicheren Häfen" Gold und Anleihen. Weiterhin belaste die Aussicht auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China das Sentiment, sagt ein Beobachter. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt um 4,3 Basispunkte auf 2,66 Prozent. Der Preis für die Feinunze Gold gibt um 0,7 Prozent auf 1.320 Dollar nach.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.937,80 -0,46 -120,18 11,19

S&P-500 2.784,97 -0,32 -8,93 11,09

Nasdaq-Comp. 7.528,76 -0,27 -20,54 13,47

Nasdaq-100 7.091,86 -0,44 -31,36 12,04

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,50 1,2 2,49 129,8

5 Jahre 2,47 2,8 2,45 54,9

7 Jahre 2,57 4,3 2,53 32,7

10 Jahre 2,68 4,3 2,63 23,3

30 Jahre 3,05 4,9 3,01 -1,3

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.34 Uhr Di, 17.04 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1365 -0,24% 1,1377 1,1361 -0,9%

EUR/JPY 126,08 +0,07% 125,59 125,83 +0,3%

EUR/CHF 1,1374 -0,18% 1,1372 1,1368 +1,0%

EUR/GBP 0,8537 -0,68% 0,8580 0,8581 -5,2%

USD/JPY 110,95 +0,34% 110,39 110,76 +1,2%

GBP/USD 1,3312 +0,43% 1,3259 1,3238 +4,3%

Bitcoin

BTC/USD 3.802,75 +0,10% 3.805,00 3.808,50 +2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,34 55,50 +3,3% 1,84 +24,4%

Brent/ICE 66,63 65,21 +2,2% 1,42 +22,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.319,97 1.328,98 -0,7% -9,02 +2,9%

Silber (Spot) 15,72 15,93 -1,3% -0,21 +1,5%

Platin (Spot) 861,00 861,50 -0,1% -0,50 +8,1%

Kupfer-Future 2,95 2,95 +0,1% +0,00 +12,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 27, 2019 11:57 ET (16:57 GMT)

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Palo Alto Networks Inc 372,05 1,29% Palo Alto Networks Inc