06.07.2018 18:29:52
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MÄRKTE USA/Jobdaten stützen Börsen - Handelsstreit verliert Schrecken
NEW YORK (Dow Jones)--Im Verlauf des Freitags arbeiten sich die US-Aktienmärkte deutlich in positives Terrain vor. Unter den Anlegern setzt sich nach einigem Zögern eine positive Sicht auf die US-Arbeitsmarktdaten durch. Überdies besteht die Hoffnung, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China die Wirtschaft nicht allzusehr beschädigen werde. Die US-Strafzölle von 25 Prozent auf chinesische Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar gelten seit Mitternacht (Ortszeit Washington). China hat darauf Gegenmaßnahmen ergriffen und seinerseits Zölle auf US-Produkte in Kraft gesetzt. Die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten für Juni senden derweil widersprüchliche Signale.
Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,6 Prozent auf 24.497 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich 0,9 Prozent höher. Der Nasdaq-Composite gewinnt 1,2 Prozent.
Arbeitsmarkt sendet uneinheitliche Signale
Neben dem Zollstreit gilt dem Arbeitsmarkt die Aufmerksamkeit der Anleger. Neue Daten lieferten ein gemischtes Bild. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Juni um 213.000 und damit deutlich stärker als erwartet. Gleichzeitig legte aber auch die Arbeitslosenquote überraschend auf 4,0 von 3,8 Prozent zu. Dies könnte mit dem Ende des Schuljahrs zusammenhängen, vermuten Beobachter. Sie sehen in der höheren Arbeitslosenquote auch etwas Gutes: Sie bedeute, dass mehr Amerikaner dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden. Die Stundenlöhne zeigten weiterhin ein nur schwaches Wachstum. Das wiederum nehme den Druck von der US-Notenbank, die Zinsen rasch zu erhöhen, heißt es.
Neben den Handelsstreit mit China bleiben noch die Handelskonflikte zwischen den USA einerseits und Kanada, Mexiko und der EU andererseits. Dennoch winken einige Teilnehmer ab: "Die Handelskonflikte müssen noch deutlich zunehmen, bevor sie sich tatsächlich auf die Wirtschaft auswirken", sagt Anleihenexperte Andrew Jackson von Hermes Investment Management. Neue Daten zeigten, dass das US-Handelsbilanzdefizit im Mai deutlich gesunken sei.
Die aktuellen Auseinandersetzungen verstärkten aber zweifellos die Nervosität und die Unsicherheit, ergänzt er. Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hatte Sorge wegen der Handelspolitik artikuliert, zugleich aber die Stärke der US-Ökonomie hervorgehoben.
Öl uneinheitlich
Die Ölpreise tendieren uneinheitlich. Die global gehandelte Sorte Brent wird belastet von dem zusätzlichen Angebot, das durch die erhöhte Förderung in Russland und Saudi-Arabien in den vergangenen Wochen auf den Markt kam. Die Produktion aus den Opec-Ländern hatte im Juni den höchsten Stand seit Ende 2016 erreicht.
Derweil versucht US-Präsident Donald Trump, Druck in Richtung fallende Preise auszuüben, "dies kann nicht ignoriert werden", wie Olivier Jakob sagt, Leiter der schweizerischen Beratungsgesellschaft Petromatrix. Brent ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 77,06 Dollar. Dagegen steigt der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 1,3 Prozent auf 73,87 Dollar.
Gold kann nicht von den verschärften Handelskonflikten profitieren. Die Feinunze verliert 0,3 Prozent auf 1.254 Dollar. Die Anleihen geben anfängliche Gewinne ab, die Rendite der zehnjährigen Titel zeigt sich kaum verändert bei 2,83 Prozent.
Am Devisenmarkt gerät der Dollar mit den Arbeitsmarktdaten unter Druck, da bei den Arbeitsmarktdaten der geringe Lohnzuwachs und die gestiegene Quote belasten. Die Gemeinschaftswährung steigt auf rund 1,1740 Dollar.
Berichtsaison läuft kommende Woche an
Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage dünn. Das wird sich Ende der kommenden Woche ändern, wenn die großen US-Banken als erste über ihr zweites Quartal berichten werden.
Die Aktien von Pricesmart stehen unter Abgabedruck, nachdem die Ergebnisse für das dritte Quartal hinter den Erwartungen der Analysten geblieben sind. Das Unternehmen vermeldete einen Nettogewinn von 18,7 Millionen Dollar bzw. 61 Cent je Aktie. Die Analysten hatten dagegen mit 63 Cent gerechnet. Die Aktie verliert 10,2 Prozent.
Für die Biogen-Aktie geht es um 15,6 Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen hat gemeinsam mit der japanischen Eisai positive Studienergebnisse der Phase II für ein Alzheimer-Präparat vorzuweisen.
JP Morgan Chase legen um 0,7 Prozent zu. Die Bank hat dementiert, Interesse an einem Einstieg bei der Deutschen Bank zu haben. Zuvor hatte die Wirtschaftswoche über angebliche Pläne der US-Bank berichtet, bei der Deutschen Bank einzusteigen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.496,60 0,57 139,86 -0,90
S&P-500 2.761,08 0,89 24,47 3,27
Nasdaq-Comp. 7.678,35 1,21 91,92 11,23
Nasdaq-100 7.194,86 1,32 93,81 12,48
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,54 -0,4 2,55 134,3
5 Jahre 2,73 -0,3 2,73 80,2
7 Jahre 2,80 0,0 2,80 55,1
10 Jahre 2,83 -0,5 2,83 38,4
30 Jahre 2,94 -0,9 2,95 -13,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.21 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1740 +0,43% 1,1704 1,1701 -2,3%
EUR/JPY 129,75 +0,33% 129,56 129,37 -4,1%
EUR/CHF 1,1622 +0,08% 1,1619 1,1606 -0,8%
EUR/GBP 0,8852 +0,11% 0,8847 1,1300 -0,4%
USD/JPY 110,52 -0,12% 110,69 110,59 -1,9%
GBP/USD 1,3262 +0,32% 1,3230 1,3221 -1,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.612,84 +0,5% 6.592,43 6.669,66 -51,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,66 -0,65 -0,05
Deutschland 10 Jahre 0,29 0,30 -0,14
USA 2 Jahre 2,54 2,55 0,65
USA 10 Jahre 2,83 2,83 0,42
Japan 2 Jahre -0,13 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,87 72,94 +1,3% 0,93 +24,3%
Brent/ICE 77,06 77,39 -0,4% -0,33 +19,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.254,66 1.257,88 -0,3% -3,22 -3,7%
Silber (Spot) 16,00 16,06 -0,4% -0,06 -5,5%
Platin (Spot) 844,05 843,00 +0,1% +1,05 -9,2%
Kupfer-Future 2,79 2,81 -0,8% -0,02 -16,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/jhe
(END) Dow Jones Newswires
July 06, 2018 12:30 ET (16:30 GMT)
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