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12.06.2014 22:51:32

MÄRKTE USA/Irak-Krise und schwache US-Daten belasten Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   Die Furcht über die weiteren Entwicklungen im Irak und leicht enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben am Donnerstag an der Wall Street für negative Vorzeichen gesorgt. Die im Irak immer weiter vordringenden islamistischen Kämpfer haben die Ukraine-Krise als dominierenden geopolitischen Spannungsherd bis auf Weiteres abgelöst, hieß es. Die Dschihadisten stehen bereits 90 Kilometer vor der Hauptstadt Bagdad - der Irak erlebt die schwerste Krise, seit die USA 2003 in das Land einmarschiert waren.

   "Die jüngsten Schlagzeilen machen die Anleger zwar leicht nervös, doch von Panik keine Spur", sagte Analyst Ian Winer von Wedbush Securities. "Es ist noch zu früh um etwas über die mögliche Dauer oder die Heftigkeit der Krise zu sagen", gab Gary Pollack von der Deutschen Bank zu bedenken. "Sollte sich die Krise aber ausweiten, dann dürfte dies negative Auswirkungen auf das globale Wachstum haben, die Aufschläge an den Aktienmärkten begrenzen und die Renditen der US-Anleihen für längere Zeit auf einem niedrigen Niveau halten", ergänzte der Teilnehmer.

   Auch die veröffentlichten US-Konjunkturdaten boten keinen Anlass zur Freude. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entgegen der Erwartung leicht gestiegen. Zudem erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze im Mai weniger deutlich als erhofft.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 16.734 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,7 Prozent auf 1.930 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite rutschte um 0,8 Prozent auf 4.298 Punkte ab. Der Umsatz erhöhte sich auf 0,62 (Mittwoch: 0,53) Milliarden Aktien. Den 1.312 (1.189) Kursgewinnern standen dabei 1.808 (1.941) -verlierer gegenüber. Mit einer unveränderten Tendenz schlossen 105 (91) Titel.

   Die Auswirkungen der Irak-Krise waren vor allem an den Ölpreisen abzulesen. Die Preise für die US-Sorte WTI wie auch die europäische Referenzsorte Brent stiegen auf die höchsten Stände seit neun Monaten. Für ein Barrel WTI mussten 106,53 Dollar gezahlt werde, ein Plus 2 Prozent. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent, die als erste Ausweichsorte bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten gilt, kletterte um 2,8 Prozent auf 113,02 Dollar.

   Auch der "sichere Hafen" Gold war angesichts der Spannungen im Irak gefragt. Dazu kamen die schwachen US-Konjunkturdaten. Die Feinunze verteuerte sich zum Settlement auf 1.274 Dollar, ein Aufschlag von 1 Prozent. Es war der höchste Settlement-Preis seit Ende Mai.

   Deutlich abwärts ging es dagegen für die Preise von Palladium und Platin. Der seit fast einem halben Jahr andauernde Streit über die Löhne der Bergleute in den südafrikanischen Minen steht vor seinem Ende. Für Platin ging es zum Settlement um 2,7 Prozent auf 1.441 Dollar abwärts. Es war dies der größte Tagesverlust seit Ende September. Der Palladium-Preis gab um 4,7 Prozent auf 819 Dollar nach. Das stärkste Minus seit Juni 2013.

   Der Euro legte im Tagesverlauf gegenüber dem Dollar deutlich zu. Im späten US-Handel mussten für die Gemeinschaftswährung 1,3561 Dollar gezahlt werden, was in der Nähe des Tageshochs lag. Im Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,3512 Dollar gelegen.

   Am US-Anleihemarkt legten die Notierungen mit der Irak-Krise und den schwachen Konjunkturdaten zu. Zusätzlichen Schub brachte die Auktion 30-jähriger Papiere. Nachdem bei den Auktionen drei- und zehnjähriger Titel an den vergangenen beiden Tagen die Nachfrage eher mau gewesen war, stieg sie bei den Langläufern auf das höchste Niveau seit Februar 2013. Die Rendite zehnjähriger US-Titel fiel um fünf Basispunkte auf 2,58 Prozent.

   Am Aktienmarkt gaben Facebook-Titel nach anfänglichen Gewinnen um 2,3 Prozent nach. Das soziale Netzwerk will es Werbekunden noch einfacher machen, die Nutzer gezielt anzusprechen. So will das Unternehmen seinen Werbekunden nun auch die Browserdaten seiner Mitglieder zur Verfügung stellen.

   Die Titel von Fluggesellschaften standen mit dem deutlichen Ölpreis-Anstieg unter Druck. Für die Aktien von Delta Airlines und Southwest Airlines ging es um 5,4 bzw. 4,5 Prozent nach unten.

   Die Papiere von Hewlett-Packard profitieren dagegen von einer Hochstufung durch Goldman Sachs und legten um 0,4 Prozent auf 33,39 Dollar zu. Die Analysten haben die Titel auf "Neutral" von "Sell" nach oben genommen. Vor diesem Hintergrund war die Papiere im Verlauf auf ein neues Jahreshoch bei 34,30 Dollar gestiegen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.734,19 -0,65 -109,69 S&P-500 1.930,11 -0,71 -13,78 Nasdaq-Comp. 4.297,63 -0,79 -34,30 Nasdaq-100 3.763,80 -0,90 -34,05

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 29/32 flat 0,423% flat 7/8% 3-year 99 30/32 up 2/32 0,899% -2,6 Bp 1 5/8% 5-year 99 8/32 up 6/32 1,658% -3,8 Bp 2 1/4% 7-year 98 28/32 up 11/32 2,172% -5,7 Bp 2 3/4% 10-year 99 8/32 up 15/32 2,586% -5,4 Bp 3 3/4% 30-year 99 11/32 up 1 2/32 3,410% -5,9 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.03 Uhr Mi, 18.08 Uhr EUR/USD 1,3561 0,16% 1,3539 1,3536 EUR/JPY 137,81 -0,26% 138,17 137,96 EUR/CHF 1,2175 -0,04% 1,2179 1,2177 USD/JPY 101,63 -0,43% 102,06 101,92 GBP/USD 1,6881 0,48% 1,6801 1,6802 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

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   June 12, 2014 16:22 ET (20:22 GMT)

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