24.08.2022 14:48:40
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MÄRKTE USA/Im Wartemodus - Zinsthema überlagert alles
Von Steffen Gosenheimer
NEWYORK (Dow Jones)--Das Zinsthema bleibt das alles beherrschende Thema an der Wall Street. Entsprechend wirft das alljährliche Treffen der Notenbanker ab Donnerstag in Jackson Hole auch am Mittwoch seinen Schatten voraus und dürfte dafür sorgen, dass sich die Akteure am US-Aktienmarkt bevorzugt an der Seitenlinie aufhalten. Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten auf eine gut behauptete Tendenz hin, am Anleihemarkt steigen die Renditen leicht, am kurzen Ende aber stärker.
Angesichts der herrschenden Zinsunsicherheit erhoffen sich die Teilnehmer am Freitag Signale von US-Notenbankchef Powell, ob der nächste Zinsschritt erneut sehr stark um 75 oder möglicherweise doch nur um 50 Basispunkte nach oben führen wird. Dann werden auch für die Fed wichtige Preisdaten veröffentlicht. Am Zinsterminmarkt sind die Erwartungen geteilt und liegen bei je rund 50 Prozent.
Am Dienstag hatten schwache US-Einkaufsmanagerdaten den Spekulationen auf einen Zinsschritt um nur 50 Basispunkte leichten Auftrieb verliehen und die Anleiherenditen gedrückt. Hintergrund ist die Sorge, dass Zinserhöhungen zur Eindämmung der zu hohen Inflation zwar unvermeidlich sind, zu große Schritte aber die Gefahr einer Rezession erhöhen. In die Reihe schwacher Daten reiht sich aktuell der Auftragseingang langlebiger Güter im Juli ein, der wider nur stagnierte und nicht wie prognostiziert um 1 Prozent zulegte.
Am späten Dienstag sagte der Präsident der Fed-Filiale Minneapolis, Neel Kashkari, dann aber, dass die Notenbanker nicht planten, in nächster Zeit taubenhafter zu agieren, trotz enttäuschender Konjunkturdaten und Zeichen, dass die Inflation den Höhepunkt gesehen haben könnte.
Manche Marktteilnehmer vermuten, dass die zwischenzeitliche Sommerrally bei Aktien und der gleichzeitige vorübergehende Rückgang der US-Marktzinsen die Fed in ihrer falkenhaften Vorgehensweise noch ermutigt haben könnten, weil beides sozusagen etwas Luft verschafft habe.
Was den Markt derzeit umtreibe sei die Befürchtung, dass die Zinsen selbst bei einer erfolgreichen weichen Landung der Wirtschaft danach für länger auf einem erhöhten Niveau gehalten werden könnten, bis auch die allerletzten Zweifel beseitigt seien, dass die Inflation besiegt ist, sagt Marktexperte Richard Hunter von Interactive Investor.
"Exzellenter Deal" treibt Farfetch-Kurs
Unter den Einzelwerten geht es für Farfetch um rund 18 Prozent nach oben in der Vorbörse auf Nasdaq.com. Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont (+3,0% in Zürich) verkauft 47,5 Prozent seines Anteils am italienischen E-Commerce-Unternehmen Yoox-Net-A-Porter (YNAP) an Farfetch, einen auf Designermode spezialisierten Online-Marktplatz. Den Rest kann Richemont zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen.
Richemont bekommt von Farfetch zunächst 53 bis 58,5 Millionen eigene Aktien, was etwa 12 bis 13 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals entspricht und beim aktuellen Kurs bis zu knapp 530 Millionen Dollar. Richemont und YNAP können dabei künftig auch die Farfetch-Plattform als Vertriebskanal nutzen. Die Analysten von Bernstein sprechen von einem exzellenten Deal für Farfetch.
Bed Bath & Beyond schnellen um 16 Prozent nach oben, womit sich das jüngste heftige Auf und Ab bei der Aktie fortsetzt. Der Inneneinrichter hat sich einen Kredit gesichert, um Liquidität aufzubauen und Schulden zu begleichen.
Intuit hat unerwartet gute Quartalszahlen präsentiert. Die Aktie des Anbieters von Steuer- und Finanzsoftware gewinnt gut 5 Prozent.
Der Einzelhändler Nordstrom (-12,6%) übertraf zwar mit den Quartalszahlen die Erwartungen, senkte aber die Prognose. Advance Auto Parts verlieren 6,1 Prozent. Der Einzelhändler für Autoersatzteile hat ebenfalls den Ausblick gesenkt.
Der Hausbauer Toll Brothers (-3,1%) hat seine Annahmen für Fertigstellungen von Häusern für das laufende Jahr gesenkt. Das Unternehmen verwies auf Arbeitskräftemangel und Lieferkettenschwierigkeiten und höhere Zinsen.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,33 +5,0 3,28 260,1
5 Jahre 3,18 +1,6 3,16 191,8
7 Jahre 3,14 +1,2 3,13 170,3
10 Jahre 3,06 +0,9 3,05 154,6
30 Jahre 3,27 +1,0 3,26 136,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:01 Uhr Di, 18:18 % YTD
EUR/USD 0,9930 -0,4% 0,9936 0,9969 -12,7%
EUR/JPY 135,75 -0,4% 135,79 135,95 +3,7%
EUR/CHF 0,9583 -0,3% 0,9598 1,0376 -7,6%
EUR/GBP 0,8430 +0,1% 0,8418 0,8421 +0,3%
USD/JPY 136,72 -0,0% 136,65 136,39 +18,8%
GBP/USD 1,1779 -0,5% 1,1804 1,1839 -13,0%
USD/CNH (Offshore) 6,8835 +0,4% 6,8794 6,8517 +8,3%
Bitcoin
BTC/USD 21.483,78 -0,0% 21.445,60 21.425,20 -53,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 94,37 93,74 +0,7% +0,63 +33,0%
Brent/ICE 101,05 100,22 +0,8% +0,83 +35,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 285,65 269,05 +6,2% +16,60 +329,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.746,18 1.748,13 -0,1% -1,95 -4,6%
Silber (Spot) 19,01 19,19 -0,9% -0,18 -18,4%
Platin (Spot) 875,55 883,78 -0,9% -8,23 -9,8%
Kupfer-Future 3,64 3,70 -1,5% -0,06 -17,9%
YTD zu Vortagsschluss
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 24, 2022 08:48 ET (12:48 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Advance Auto Parts Inc. | 44,42 | -0,08% | |
Bed Bath & Beyond Inc. | 0,21 | -39,53% | |
COMPAGNIE FINANCIERE RICHEMONT SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 17,30 | 0,00% | |
Farfetch Ltd Registered Shs -A- | 0,00 | 0,00% | |
Intuit Inc. | 584,50 | -0,31% | |
Nordstrom Inc. | 23,21 | -0,09% | |
Richemont | 74,28 | 0,16% | |
Toll Brothers Inc. | 129,55 | 0,23% |