17.07.2023 22:10:45

MÄRKTE USA/Hoffnung auf Ende der Fed-Zinserhöhungen stützt Aktien

NEW YORK (Dow Jones)--Im Verlauf des Montagshandels hat sich an der Wall Street eine optimistische Sicht unter den Anlegern durchgesetzt. Enttäuschende Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum wurden rasch abgehakt, die Investoren konzentrierten sich stattdessen auf den nachlassenden Inflationsdruck in den USA. In der vergangenen Woche veröffentlichte Daten zu den Verbraucher-, Erzeuger- und Importpreisen hatten gezeigt, dass sich der Preisauftrieb abschwächt. Daraus leiteten die Investoren die Annahme ab, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus bald beenden wird.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent. Der S&P-500 legte um 0,4 Prozent zu und der Nasdaq-Composite stieg um 0,9 Prozent. Dabei wurden 1.680 (Freitag: 734) Kursgewinner gesehen, während 1.288 (2.224) Titel Kursverluste verbuchten und weitere 79 (77) unverändert schlossen.

Während die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich langsamer als im ersten gewachsen ist und dabei die Konsensschätzung von Ökonomen verfehlte, herrscht mit Blick auf die US-Konjunktur Zuversicht. US-Finanzministerin Janet Yellen, die sich beim G20-Treffen in Indien aufhielt, sagte am Montag in einem Interview mit Bloomberg, sie rechne nicht mit einer Rezession. Ihre Zuversicht begründete sie mit sich abschwächenden Inflation und der guten Beschäftigungslage in den USA.

Die vorherrschende Meinung am US-Aktienmarkt sei die eines "Goldlöckchen-Szenarios" der US-Wirtschaft, sagte Michael Reynolds, Vice President of Investment Strategy bei Glenmede. Die Anleger begeisterten sich für die Vorstellung einer "makellosen" Disinflation oder einer Inflation auf dem Niveau des Fed-Ziels von 2 Prozent, und dies unter Vermeidung einer Rezession. Ob dieser Fall eintrete, stehe indessen auf einem anderen Blatt. Gleichzeitig gingen die Investoren nach den schwachen chinesischen Daten davon aus, dass die Regierung in Peking Maßnahmen ergreifen werde, um die heimische Wirtschaft zu stützen.

Unterdessen verlief die US-Bilanzsaison für das zweite Quartal am Montag nach dem großen Bankenauftakt am Freitag etwas ruhiger. Die nächsten Tage sind jedoch voll von potenziellen Impulsen. So werden in dieser Woche Unternehmensberichte von Tesla, Morgan Stanley, Goldman Sachs, Netflix und Bank of America erwartet. Bei den Konjunkturdaten werden die US-Einzelhandelsumsätze mehr Aufschluss über das Verhalten der Verbraucher geben.

Schwache China-Daten drücken Ölpreis

Die Renditen der US-Anleihen gaben leicht nach. Tendenziell gestützt wurden die Notierungen von den schwachen chinesischen Daten, die den Trend der Disinflation unterstrichen. Andererseits rechnen Teilnehmer mit einer weiteren Zinserhöhung der US-Notenbank. Beim Dollar tat sich wenig, die Währung tendierte seitwärts. Die Ölpreise liefen mit den enttäuschenden Daten aus China abwärts. Marktteilnehmer sprachen auch von Gewinnmitnahmen.

Schwächer präsentierten sich Telekomwerte nach ihrem Absturz vergangene Woche. Belastet hatte die Untersuchung des Wall Street Journal über giftige bleiummantelte Kabel. Am Montag stufte die Citigroup die Aktien einiger betroffener Unternehmen auf "Hold" zurück wegen der ungewissen finanziellen Folgen des Blei-Problems. AT&T fielen 6,7 Prozent und Verizon um 7,5 Prozent. Lumen verloren 8,1 Prozent nach dem gut 10-prozentigen Minus am Freitag. Frontier Communications büßten 15,8 Prozent ein.

Für Ford ging es um 5,9 Prozent nach unten. Der Autokonzern senkt die Preise für seinen elektrischen Kleintransporter Lightning - bei einigen Versionen um bis zu 17 Prozent. Außerdem fährt der US-Autohersteller die Produktion hoch und senkt die Kosten.

Activision Blizzard stiegen um 3,5 Prozent. Ursächlich war die Ankündigung von Microsoft, dass das Computerspiel Call of Duty auf der Playstation von Sony auch nach der Übernahme von Activision durch Microsoft verfügbar bleiben wird.

Bridgebio Pharma machten einen Satz um 76 Prozent nach oben. Für Kauflaune sorgte die Ankündigung des Unternehmens, in der kommenden Woche Ergebnisse der letzten Phase einer Studie für ein Herzmedikament vorzustellen.

BYND Cannasoft Enterprises sackten um 57 Prozent ab. Bei der Aktie des in Israel ansässigen integrierten Software- und Cannabisunternehmens verstimmte die Ankündigung einer Kapitalerhöhung.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.585,35 +0,2% 76,32 +4,3%

S&P-500 4.522,79 +0,4% 17,37 +17,8%

Nasdaq-Comp. 14.244,95 +0,9% 131,25 +36,1%

Nasdaq-100 15.713,28 +0,9% 147,68 +43,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,73 -0,8 4,74 31,4

5 Jahre 4,01 -3,3 4,05 1,2

7 Jahre 3,91 -3,5 3,94 -6,2

10 Jahre 3,81 -2,4 3,83 -7,4

30 Jahre 3,93 -0,2 3,93 -4,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:46 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1240 +0,1% 1,1234 1,1241 +5,0%

EUR/JPY 155,87 +0,1% 155,53 155,73 +11,1%

EUR/CHF 0,9667 -0,1% 0,9668 0,9681 -2,3%

EUR/GBP 0,8598 +0,3% 0,8590 0,8569 -2,8%

USD/JPY 138,67 -0,0% 138,45 138,56 +5,8%

GBP/USD 1,3072 -0,2% 1,3079 1,3118 +8,1%

USD/CNH (Offshore) 7,1783 +0,3% 7,1828 7,1453 +3,6%

Bitcoin

BTC/USD 29.976,21 -1,1% 30.251,59 31.313,07 +80,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,10 75,42 -1,8% -1,32 -6,6%

Brent/ICE 78,44 79,87 -1,8% -1,43 -5,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 25,51 25,96 -1,7% -0,45 -68,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.955,25 1.955,13 +0,0% +0,12 +7,2%

Silber (Spot) 24,85 24,95 -0,4% -0,10 +3,7%

Platin (Spot) 980,80 978,20 +0,3% +2,60 -8,2%

Kupfer-Future 3,84 3,93 -2,2% -0,09 +0,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/

(END) Dow Jones Newswires

July 17, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)

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