30.11.2016 22:42:45
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MÄRKTE USA/Historischer Opec-Beschluss treibt Öl und Energiewerte
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Märkte standen am Mittwoch ganz im Bann der Opec-Einigung. Entgegen etlicher skeptischer Stimmen ist es dem Ölkartell gelungen, eine nennenswerte Produktionssenkung zu beschließen. Das trieb den Ölpreis und die Energiewerte, während der Gesamtmarkt schwächelte. Rohöl der Sorte WTI haussierte um 9,3 Prozent auf 49,44 Dollar je Barrel, Brent kletterte erstmals seit einem Monat über 50 Dollar je Fass.
Gleich zu Beginn hatten der Dow-Jones-Index und der S&P-500 neue Allzeithochs erreicht. Doch das am frühen Nachmittag Ortszeit veröffentlichte Beige Book der US-Notenbank sprach lediglich von einem moderaten Wachstum - offenbar ohne zusätzlichen Rückenwind durch die Wahl des künftigen Präsidenten Donald Trump. Darauf drehten die Indizes nach unten ab und nur der Dow-Jones-Index hielt ein winziges Plus.
Er gewann 2 Punkte auf 19.123 Punkte. Das neue Rekordhoch liegt bei 19.225 Punkten. Der S&P-500-Index fiel 0,3 Prozent auf 2.199 Punkte, nach einem Allzeithoch bei 2.214 Punkten. Der Nasdaq-Composite verlor 1,1 Prozent auf 5.324 Punkte. Dabei standen 1.195 (1.468) Kursgewinnern 1.840 (1.552) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 83 (102) Titel. Der Umsatz zog kräftig an auf 1.611 (927) Millionen Aktien.
Die Opec will die Ölförderung um 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf 32,5 Millionen Barrel reduzieren. Das würde rund 1 Prozent der täglichen Ölproduktion rund um den Globus entsprechen. Es ist die erste Fördersenkung der Organisation seit acht Jahren. Dazu kommt noch, dass auch das Nicht-Opec-Land Russland bereits einer Senkung zugestimmt hat, und zwar um 300.000 Barrel am Tag.
"Das war eindeutig einer der besseren Tage der Opec", sagte Rohstoffanalyst Paul Horsnell von Standard Chartered. Allerdings warnten Teilnehmer, dass die US-Ölindustrie mit den steigenden Preisen ihre Förderung ausbauen könnte. Einstweilen wurden die wöchentlichen US-Lagerdaten vom Opec-Treffen weitgehend in den Hintergrund gedrängt. Während es bei Rohöl zu einem unerwarteten Rückgang der Bestände kam, legten Benzin und Destillate kräftig zu.
ADP-Bericht macht Hoffnung auf Freitags-Daten Die Konjunktur in den USA bleibt auf Kurs. So berichtete der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP von 216.000 neuen Stellen gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten nur ein Plus von 170.000 Jobs vorausgesagt. "Der US-Arbeitsmarkt ist weiterhin in einer guten Verfassung", kommentierte die Helaba den Bericht. Mit den weiterhin rekordniedrigen Erstanträgen auf Arbeitslosengeld ergebe sich eine freundliche Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Hier wird mit einem Stellenzuwachs um 180.000 außerhalb der Landwirtschaft gerechnet.
Die US-Verbraucher haben im Oktober trotz steigender Einkommen ihre Ausgaben nur moderat gesteigert. Dafür nahm die Sparquote zu. Und auch der Index der Einkaufsmanager in Chicago fiel klar über der Prognose aus und stieg auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren.
Trotz der guten Vorgaben zeigten sich viele Investoren zurückhaltend. Denn am Wochenende steht das Verfassungsreferendum in Italien an, dessen Ausgang als wichtig für die Zukunft der Eurozone angesehen wird.
Dollar zeigt wieder Stärke Die politischen Probleme Europas waren auch einer der Gründe, warum der Dollar gegen den Euro vorrückte. Aber auch die starken US-Daten stützten den Greenback, der auch gegen den Yen und andere Währungen vorrückte. Während kaum noch jemand an einer Zinserhöhung der Fed im Dezember zweifelt, preisen die Teilnehmer bereits für 2017 ein weiteres Anziehen der Zinsschraube ein. Die Gemeinschaftswährung fiel wieder unter die Marke von 1,06 Dollar und notierte bei 1,0598 Dollar.
Mit dem anziehenden Dollar kam auch der Goldpreis unter massiven Druck: Der Preis sackte um 1,2 Prozent ab auf 1.174 Dollar. Im November ging es um 7,9 Prozent abwärts, das war der schwächste Monat seit Juni 2013. Eine Erholung könnte das Verfassungsreferendum am Sonntag in Italien bringen. Ein "Nein" würde als ein Zeichen steigender politischer Unsicherheit gedeutet werden und könnte eine stärkere Gold-Nachfrage nach sich ziehen.
Zu einem regelrechten Ausverkauf kam es bei den US-Anleihen, belastet von den starken Konjunkturdaten. Zudem treibt das teurere Öl die Inflation, was wiederum die Attraktivität der Anleihen schmälert. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legte um 9 Basispunkte auf 2,38 Prozent zu.
Etliche Energiewerte steigen zweistellig Die Verständigung auf dem Opec-Treffen ließ US-Ölwerte kräftig anziehen. Der Energiesektor im S&P-500 kletterte um 4,8 Prozent. Die Kurse folgten damit den ebenso signifikant steigenden Ölpreisen. Unter den Sektorschwergewichten legten Exxon Mobil um 1,6 Prozent und Chevron um 2 Prozent zu. Außerhalb des Dow haussierten Devon Energy um 14,6 Prozent und Marathon Oil um knapp 21 Prozent.
Die Aktien von Goldman Sachs verteuerten sich um 3,6 Prozent zu. Die Deutsche Bank hat die Titel auf "Buy" von zuvor "Hold" hochgestuft. Für GoPro ging es 1,5 Prozent nach oben. Der Actionkamera-Hersteller dünnt im Rahmen seiner Restrukturierung die Belegschaft aus und streicht rund 15 Prozent der Stellen. Damit sollen die Kosten sinken und das Unternehmen wieder profitabel werden.
Die Aktien von Autodesk reduzierten sich um 3,5 Prozent. Der Softwareanbieter für digitales 2D- und 3D-Design hatte einen Verlust für das dritte Quartal berichtet und damit enttäuscht. Der Ausblick auf das vierte Quartal verfehlte ebenfalls die Erwartungen. Dagegen stiegen die Aktien von Splunk um 0,4 Prozent. Der Experte für Big-Data-Software hat den Ausblick angehoben.
Für American Eagle Outfitters ging es 12,4 Prozent nach unten. Der Einzelhändler hat beim flächenbereinigten Umsatz enttäuscht und zudem eine schwache Prognose abgeliefert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.123,38 0,01 1,78 9,75 S&P-500 2.198,82 -0,26 -5,84 7,58 Nasdaq-Comp. 5.323,68 -1,05 -56,24 6,32 Nasdaq-100 4.810,81 -1,28 -62,40 4,74US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,11 2,8 1,08 5 Jahre 1,84 6,6 1,78 7 Jahre 2,19 9,1 2,10 10 Jahre 2,38 9,0 2,29 30 Jahre 3,04 9,1 2,94
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:12 % YTD EUR/USD 1,0598 -0,35% 1,0635 1,0613 -2,4% EUR/JPY 121,2030 +1,19% 119,7808 119,91 -17,4% EUR/CHF 1,0773 -0,02% 1,0775 1,0767 -1,0% EUR/GBP 0,8474 -0,69% 0,8522 1,1781 +15,1% USD/JPY 114,36 +1,51% 112,65 112,95 -2,6% GBP/USD 1,2509 +0,24% 1,2478 1,2502 -15,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,11 45,23 +8,6% 3,88 +11,1% Brent/ICE 50,45 46,38 +8,8% 4,07 +10,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.173,51 1.187,70 -1,2% -14,20 +10,6% Silber (Spot) 16,52 16,63 -0,7% -0,11 +19,5% Platin (Spot) 911,00 920,50 -1,0% -9,50 +2,2% Kupfer-Future 2,62 2,60 +1,0% +0,03 +21,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 30, 2016 16:12 ET (21:12 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EST 11-30-16
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