02.04.2018 17:35:42
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MÄRKTE USA/Handelsstreit und Tech-Debakel drücken Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street steht am Montagmittag Ortszeit unter massivem Abgabedruck. Erneut ist es vor allem der Technologiesektor, der nach weiteren Hiobsbotschaften abwärts rauscht. Aber auch die Blue Chips im Dow-Jones-Index müssen kräftig Federn lassen. Der Dow-Jones-Index verliert 1,3 Prozent auf 23.791 Punkte, der S&P-500 gibt 1,7 Prozent ab und der Nasdaq-Composite 2,2 Prozent.
Während die meisten Börsen in Europa am Ostermontag noch geschlossen sind, kamen aus Asien negative Vorgaben. Dort gaben die Kurse nach, nachdem China seine Drohung wahrgemacht und Strafzölle auf verschiedene US-Produkte verhängt hatte. Die Volksrepublik reagierte damit auf Strafzölle, mit denen die USA seit Kurzem Stahl- und Aluminiumimporte belegen.
Neben der Gefahr eines Handelskriegs zwischen China und den USA fürchten Anleger eine strengere Regulierung des Technologiesektors. Befeuert werden diese Ängste von dem jüngst bekanntgewordenen Datenmissbrauch bei Facebook und den Verbalattacken des US-Präsidenten gegen Amazon. Trump hatte dem Handelskonzern in der vergangenen Woche via Twitter vorgeworfen, zu wenig Steuern zu zahlen und die amerikanische Post auszunutzen. Daraufhin hatte die Amazon-Aktie zeitweise kräftig nachgegeben. Nachdem Trump seine Vorwürfe am Samstag bekräftigt hat, zeigt sich die Amazon-Aktie am Montag 4,5 Prozent leichter.
Daneben müssen noch einige Konjunkturdaten verarbeitet werden. Im frühen Geschäft an der Wall Street wurden der Markit-Einkaufsmanagerindex und der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im März sowie die Bauausgaben aus dem Februar veröffentlicht. Sie zeigten eine weiter expandierende Wirtschaft an, doch rückt dies aktuell in den Hintergrund.
Zweifel an Finanzlage drücken Tesla
Tesla brechen um 6,1 Prozent ein. Die Anleger sorgen sich wegen der Folgen des Unfalls mit einem Model X und wegen des Rückrufs von 123.000 Model-S-Fahrzeugen. Auch die finanzielle Lage des Fahrzeugherstellers gibt Anlass zu Befürchtungen. In dieser Situation kommt der Aprilscherz von Tesla-CEO Elon Musk nicht gut an: Musk hatte am Sonntag über Twitter die - nicht ernst gemeinte - Nachricht verbreitet, das Unternehmen sei pleite. Selbst positive Analystenstimmen können die Aktie nicht stützen. Analyst Ben Kallo von Baird rät Anlegern, die Kursverluste zum Einstieg zu nutzen, und bekräftigt seine Kaufempfehlung. Kallo hält die Stimmung bezüglich Tesla für übertrieben negativ und traut dem Unternehmen zu, die niedrigeren Erwartungen zu übertreffen. Und die Analysten von Jefferies haben Tesla auf "Hold" von "Underperform" hochgestuft.
Alibaba sinken derweil um 2,7 Prozent. Das Internetunternehmen will den chinesischen Online-Essenslieferdienst Ele.me vollständig übernehmen. Aus einer Mitteilung vom 1. April geht hervor, dass Alibaba gemeinsam mit der Tochter Ant Financial bislang 43 Prozent an Ele.me besitzt. Die Transaktion impliziere einen Unternehmenswert von 9,5 Milliarden Dollar für die in Schanghai ansässige Ele.me.
Ein negativer Bescheid der US-Gesundheitsbehörde FDA lässt die Aktie von Alkermes um knapp 20 Prozent abstürzen. Die FDA fordert, dass Alkermes die Wirksamkeit eines Antidepressivums in weiteren klinischen Tests nachweist, ehe die Behörde über eine Zulassung entscheiden wird. Alkermes will die Ablehnung anfechten.
Im Gleichklang mit anderen Techwerten sinken Netflix um 4,2 Prozent. Technisch orientierte Teilnehmer verweisen auf den Fall der Aktie unter die 50-Tagelinie, die nichts Gutes verheißt.
Ölpreise im Sinkflug
Im Euro-Dollar-Paar gab es einiges Auf und Ab, doch notiert der Euro aktuell mit 1,23 in etwa auf dem Niveau des Donnerstags vor dem Osterwochenende. Allerdings sind die Umsätze recht dünn, weil die europäischen Akteure noch im Osterurlaub sind.
Derweil ist der Ölpreis massiv auf dem Rückzug. Die Schwäche bei Aktien weckt Sorgen über die künftige Nachfrage nach dem schwarzen Gold. Auch die Verschärfung im US-chinesischen Handelsstreit drückt den Preis. Zunächst hatte gestützt, dass die Zahl der in Betrieb befindlichen Ölbohranlagen in den USA in der vergangenen Woche zurückgegangen ist. Als möglichen Bealstungsfaktor nennen Teilnehmer auch den riesigen Ölfund in Bahrain. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fällt um 2,3 Prozent auf 63,47 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 68,32 Dollar.
Gold wiederum ist Nutznießer der politischen Unsicherheit und der schwachen Aktienmärkte. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,9 Prozent auf 1.338 Dollar.
Staatsanleihen sind derweil nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Rendite zehnjähriger Treasurys um 1 Basispunkt auf 2,75 Prozent steigen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.790,95 -1,30 -312,16 -3,76
S&P-500 2.595,17 -1,73 -45,70 -2,93
Nasdaq-Comp. 6.905,52 -2,24 -157,92 0,03
Nasdaq-100 6.425,34 -2,37 -155,79 0,45
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,27 0,4 2,26 106,4
5 Jahre 2,57 1,0 2,56 64,5
7 Jahre 2,69 0,6 2,69 44,5
10 Jahre 2,75 1,3 2,74 30,6
30 Jahre 2,99 1,2 2,97 -8,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 14.25 Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2302 -0,18% 1,2342 1,2300 +2,4%
EUR/JPY 130,51 -0,33% 131,25 130,72 -3,5%
EUR/CHF 1,1750 -0,07% 1,1762 1,1771 +0,3%
EUR/GBP 0,8759 -0,25% 0,8773 1,1409 -1,5%
USD/JPY 106,09 -0,16% 106,34 106,29 -5,8%
GBP/USD 1,4046 +0,08% 1,4070 1,4033 +4,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.981,80 +1,9% 7.066,45 7.462,47 -48,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,47 64,94 -2,3% -1,47 +5,3%
Brent/ICE 68,32 69,34 -1,5% -1,02 +4,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.337,90 1.325,45 +0,9% +12,45 +2,7%
Silber (Spot) 16,62 16,37 +1,5% +0,25 -1,9%
Platin (Spot) 933,30 931,75 +0,2% +1,55 +0,4%
Kupfer-Future 3,06 3,03 +1,2% +0,04 -7,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 02, 2018 11:35 ET (15:35 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alibaba | 100,40 | 3,29% |
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Alkermes PLC | 30,40 | 1,33% |
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Amazon | 221,90 | -3,52% |
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Netflix Inc. | 982,30 | 0,79% |
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Tesla | 350,85 | -1,81% |
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