14.04.2015 16:33:47

MÄRKTE USA/Gute Geschäftszahlen von J.P. Morgan reichen nicht aus

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--J.P. Morgan hat den Anlegern am Dienstag mit erfreulich ausgefallenen Geschäftszahlen Mut auf eine gute Berichtssaison gemacht. Die größte Bank in den USA steigerte Gewinn und Einnahmen stärker als vom Markt erwartet. Als echter Lichtblick wird der Geschäftsbereich Vermögensverwaltung gewertet. Die Aktie legt im frühen US-Handel um 1,6 Prozent zu. Der positive Geschäftsausweis stützt den Gesamtmarkt aber kaum, zumal Händler von einer weiterhin abwartenden Haltung im Hinblick auf die Berichtsperiode sprechen. An den überzeugenden Geschäftszahlen von J.P. Morgan lasse sich noch kein Trend festmachen, heißt es.

   Etwas gebremst werden die Kurse außerdem von nicht ganz überzeugend ausgefallenen Einzelhandelsumsätzen im März. Die Inflationsdaten auf Basis der Erzeugerpreise decken sich dagegen im Großen und Ganzen mit dem Marktprognosen. Die Inflation steigt, bleibt aber niedrig. Im frühen Geschäft gibt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 17.963 Punkte nach. S&P-500 und Nasdaq-Composite geben um bis zu 0,5 Prozent nach.

   "Einer der wichtigsten Punkte in der Berichtsperiode ist der Einfluss des Dollars auf die Ergebnisse. Denn anders als das schlechte Wetter, das die USA im abgelaufenen Quartal heimgesucht hat, dürfte die Dollarstärke anhalten oder gar noch zunehmen", sagt Marktstratege Craig Erlam von Oanda. Angesichts der Dollarstärke und der niedrigen Energiepreise hätten Analysten ihre Gewinnschätzungen aber bereits deutlich nach unten geschraubt, so dass das Enttäuschungspotenzial eher gering erscheine. Sollte es aber Anzeichen geben, dass sich die Lage im zweiten Quartal nicht bessere, dürften die aktuellen Bewertungen am Aktienmarkt kaum zu halten sein, warnt Investmentstrategin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor. Dies gelte umso mehr, sollte eine steigende Beschäftigung die Erwartungen für eine erste Zinsanhebung in den USA nach vorne rücken.

   Gold, Dollar und US-Renten reagieren ebenfalls auf die Einzelhandelsdaten. Der Preis für die Feinunze Gold ist auf 1.196 Dollar gestiegen von zuvor 1.185 Dollar, auch wegen der gestiegenen Inflation und des gesunkenen Dollar. Der Euro ist deutlich über die Marke von 1,06 Dollar gestiegen nach einem Tagestief von 1,051 Dollar, weil die Einzelhandelsdaten eher für eine spätere als frühere Zinserhöhung sprechen. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung mit 1,0666 Dollar um. Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen sprunghaft an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um sieben Basispunkte auf 1,87 Prozent. Die Botschaft sei klar: die Daten deuteten auf eine eher späte Zinsanhebung, heißt es im Handel.

   Am Rohölmarkt verteuert sich das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 1,2 Prozent auf 52,51 Dollar. Händler sprechen von Spekulationen über eine anziehende Nachfrage aus Asien.

   Johnson and Johnson ziehen um 0,5 Prozent an, nach im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen des Dow-Unternehmens. Andererseits hat der feste Dollar das Geschäft stark belastet - besonders in Europa. Beim US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) zeichnet sich ein Wechsel an der Konzernspitze ab. Das Unternehmen dürfte noch diesen Sommer die Staffelübergabe von CEO A.G. Lafley an einen internen Nachfolger über die Bühne bringen, heißt es in Kreisen. Der Kurs steigt um 0,2 Prozent.

   Von guten Geschäftszahlen sprechen Händler mit Blick auf Wells Fargo. Das ehemalige Postkutschenunternehmen hat die Analystenerwartungen an den Gewinn übertroffen. Allerdings ging die Nettozinsmarge der Bank weiter zurück. Der Kurs fällt um 1,1 Prozent. Ein enttäuschender Ausblick drückt den Aktienkurs der Eisenbahngesellschaft Norfolk Southern um 4,5 Prozent. Avon sinken entgegen der vorbörslichen Indikation um 0,5 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern seine für Mai geplante Investorenveranstaltung in den Herbst verschoben hat. Der neue Finanzvorstand James S. Scully soll genügend Zeit bekommen, sich auf die Veranstaltung vorzubereiten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.968,30 -0,05 -8,74 S&P-500 2.088,79 -0,17 -3,64 Nasdaq-Comp. 4.965,46 -0,46 -22,79 Nasdaq-100 4.389,44 -0,45 -19,76

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08.22 Uhr Mo, 17.38 Uhr EUR/USD 1,0662 1,23% 1,0533 1,0589 EUR/JPY 127,38 0,93% 126,21 127,39 EUR/CHF 1,0367 0,55% 1,0310 1,0348 USD/JPY 119,45 -0,31% 119,82 120,32 GBP/USD 1,4772 0,73% 1,4665 1,4661 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/gos

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   April 14, 2015 10:03 ET (14:03 GMT)

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