28.09.2018 18:35:43

MÄRKTE USA/Gut behauptet - Tesla-Aktie bricht ein

NEW YORK (Dow Jones)--Im Tagesverlauf schütteln die US-Börsen die negativen Vorgaben aus Europa ab und finden in positives Terrain. Heimische Konjunkturdaten fielen zwar nicht ganz so gut aus wie erwartet, zeugen aber nach wie vor von einer soliden Wirtschaftslage. Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 26.493 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent.

Zwar gibt es vom weiter schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China keine Neuigkeiten, doch richten sich die Blicke der Investoren nun auf Italien. Das hochverschuldete Land plant für 2019 ein Defizit von 2,4 Prozent und geht damit auf Konfrontationskurs zur EU. "Der Level politischer Risiken bleibt hoch", so Chef-Strategin Isabelle Mateos y Lago von Blackrock.

Die vorbörslich veröffentlichten persönlichen Einkommen und Ausgaben für August trafen genau die Erwartungen. Der nach der Startglocke veröffentlichte Index der Einkaufsmanager Chicago für September und die zweite Lesung des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für September lagen unter den Prognosen, verharrten aber immer noch auf hohem Niveau. Sie passen in das Bild der zuletzt veröffentlichten Daten, die das Bild einer robust wachsenden US-Wirtschaft untermauert und die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestätigt hatten.

Tesla-Aktie bricht ein

Bei den Einzelwerten steht vor allem die Tesla-Aktie im Fokus, die um 11,6 Prozent auf gut 272 Dollar einknickt. Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tesla-Chef Elon Musk wegen Betrugs angezeigt. Der Gründer des US-Elektroautobauers habe Investoren mit Tweets zum möglichen Rückzug des Tesla-Konzerns von der Börse in die Irre geführt, so der Vorwurf. Musk hatte Anfang August im Kurzbotschaftendienst Twitter angekündigt, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar pro Aktie womöglich von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung der möglichen Rückkaufoperation sei "gesichert", schrieb er, was aber aus Sicht der Aufseher nicht stimmte.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat innerhalb weniger Wochen einen Hattrick erzielt und sich einen weiteren Großauftrag der US-Regierung gesichert, diesmal im Volumen von bis zu 9,2 Milliarden Dollar. Boeing und sein schwedischer Partner Saab werden der Air Force die nächste Generation von Ausbildungsjets liefern. Die Boeing-Aktie steigt um 1,2 Prozent.

Für die Blackberry-Aktie geht es um 12,5 Prozent nach oben. Der Smartphone-Pionier hat die Erwartungen im zweiten Geschäftsquartal übertroffen. Die Jahresprognose bestätigte der kanadische Konzern, der sich vor geraumer Zeit von Smartphones auf Unternehmenssoftware verlegt hat.

Progress Software hat durchwachsene Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben und zudem einen enttäuschenden Ausblick auf das Gesamtjahr abgegeben. Die Aktie bricht um gut 15 Prozent ein.

Dollar kommt von Tageshochs zurück

Der Dollar gibt einen Teil seiner Gewinne ab, wenngleich die Zinserhöhung der US-Notenbank vom Mittwoch den Greenback noch etwas stützt. Die Fed hatte bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr angesichts der brummenden US-Konjunktur die Zinsen erhöht und zugleich weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Der Yen rutschte auf ein Jahrestief und der Yuan wurde von der chinesischen Notenbank auf einem Sechswochentief gefixt.

Der Euro fiel mit den Nachrichten aus Italien zeitweise unter die Marke von 1,16 Dollar, erholt sich aktuell aber auf 1,1620. Nach Ansicht der ING wäre ein Defizit von unter 2,0 Prozent ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Haushalt gewesen. Die Devisen-Experten sehen in dem Entwurf bislang aber lediglich "Gegenwind für den Euro und keinen Bremsklotz".

Die Ölpreise setzen nach den Vortagesgewinnen ihren Anstieg beschleunigt fort. Zuletzt hatte die Verweigerung einer Freigabe der US-Ölreserven zur Abfederung der Iran-Sanktionen die Preise nach oben getrieben. Nun kommt Rückenwind vom nachgebenden Dollar. Aktuell steigt der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI um 1,7 Prozent auf 73,38 Dollar und Brent um 1,3 Prozent auf 82,77 Dollar.

Der Goldpreis profitiert ebenfalls davon, dass der Dollar von seinen Tageshochs zurückkommt. Übergeordnet belaste aber die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA den Preis für das zinslos gehaltene Edelmetall, heißt es. Die Feinunze steigt um 0,9 Prozent auf 1.193 Dollar.

Die US-Anleihen legen deutlicher zu und profitieren von ihrem Status als "sicherer Hafen". Teilnehmer verweisen auf die Entwicklungen in Italien. Für die Rendite zehnjähriger US-Papiere geht es um 1 Basispunkt auf 3,04 Prozent nach unten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.493,03 0,20 53,10 7,18

S&P-500 2.917,86 0,13 3,86 9,14

Nasdaq-Comp. 8.055,78 0,17 13,82 16,69

Nasdaq-100 7.637,50 0,10 7,92 19,40

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,82 -0,8 2,83 161,7

5 Jahre 2,94 -1,2 2,95 101,9

7 Jahre 3,01 -0,8 3,01 75,7

10 Jahre 3,04 -1,1 3,05 59,8

30 Jahre 3,18 0,0 3,18 11,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:46 Do, 17:27 % YTD

EUR/USD 1,1622 -0,15% 1,1626 1,1672 -3,3%

EUR/JPY 131,88 -0,10% 131,80 132,19 -2,5%

EUR/CHF 1,1337 -0,35% 1,1350 1,1403 -3,2%

EUR/GBP 0,8902 +0,03% 0,8892 0,8905 +0,1%

USD/JPY 113,46 +0,04% 113,39 113,27 +0,7%

GBP/USD 1,3056 -0,18% 1,3075 1,3107 -3,4%

Bitcoin

BTC/USD 6.665,05 -0,5% 6.737,13 6.523,50 -51,2%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,49 0,08

Deutschland 10 Jahre 0,47 0,53 0,04

USA 2 Jahre 2,82 2,83 0,93

USA 10 Jahre 3,04 3,05 0,63

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,12 0,12 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,38 72,12 +1,7% 1,26 +25,7%

Brent/ICE 82,77 81,72 +1,3% 1,05 +29,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.193,28 1.183,03 +0,9% +10,25 -8,4%

Silber (Spot) 14,70 14,24 +3,2% +0,46 -13,2%

Platin (Spot) 819,90 811,50 +1,0% +8,40 -11,8%

Kupfer-Future 2,79 2,77 +0,6% +0,02 -16,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 28, 2018 12:35 ET (16:35 GMT)

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