08.07.2015 15:20:47
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MÄRKTE USA/Griechenland und China dürften Wall Street belasten
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Der sich abzeichnende finale Akt im Griechenland-Drama und die trotz aller Stützungsversuche weiter abwärts taumelnden Börsen in China dürften an der Wall Street zur Wochenmitte für Abgaben sorgen. Gleichzeitig wartet der Markt gespannt auf das Fed-Protokoll von Juni, das um 20.00 Uhr MESZ veröffentlicht wird und Hinweise zum Termin der absehbaren Zinserhöhung geben könnte. Für den Future auf den S&P-500 geht es aktuell um 0,6 Prozent nach unten.
Im griechischen Schuldendrama hat die Regierung in Athen in den seit Monaten stockenden Verhandlungen mit den Geldgebern nun doch eingelenkt. Vor dem Hintergrund der immer dramatischeren Lage hat das hochverschuldete Land beim europäischen Rettungsfonds ESM nun einen Hilfsantrag gestellt. Zuvor hatte Ministerpräsident Alexis Tsipras im Europäischen Parlament bereits angekündigt, offiziell ein drittes Hilfsprogramm für sein Land beantragt zu haben.
Bis zu einer endgültigen Lösung stehen bis Sonntag nun wieder viele Sitzungen und Treffen in Brüssel an, bevor die Staats- und Regierungschefs dann über die finalen Vorschläge aus Athen entscheiden werden. Entweder erhält Griechenland dann ein drittes Hilfsprogramm gegen strenge Auflagen oder es muss die Eurozone verlassen.
Nicht weniger dramatisch stellt sich die Situation an den chinesischen Börsen dar. Denn dort dreht sich die Abwärtsspirale immer weiter und zieht nun auch die anderen ostasiatischen Handelsplätze mit nach unten. Ein Sprecher der Finanzmarktaufsicht in China sprach von "Panikstimmung". Die Krise schürt nun verstärkt Konjunktursorgen unter Investoren.
Die Agenda an US-Daten ist weitgehend leer. Lediglich die wöchentlichen US-Öllagerdaten werden veröffentlicht. Für mehr Interesse dürfte am Abend allerdings das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom Juni sorgen. Die Investoren erhoffen sich Hinweise über den Zeitpunkt der ersten US-Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Allerdings könnten die Entwicklungen in China der Fed noch einen Strich durch die Rechnung machen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Fed in dieser Woche zudem davor gewarnt, zu früh die Leitzinsen zu erhöhen. Ein solcher Schritt könne das Wachstum der US-Wirtschaft gefährden.
Wenig beeinflusst von den Entwicklungen um Griechenland zeigt sich weiterhin der Euro, der sich über der am Vorabend zurückeroberten Marke von 1,10 Dollar behaupten kann. "Alles deutet darauf hin, dass der Devisenmarkt auch in den kommenden Tagen, egal was in der Griechenland-Krise kommt, gelassen bleibt", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Ein "Grexit" könne dort sogar positiv für den Euro aufgefasst werden. Aktuell notiert der Euro bei 1,1029 Dollar. Wenig Bewegung gibt es auch beim Goldpreis, der mit 1.156 Dollar je Feinunze auf dem Niveau vom Dienstag liegt.
Die Ölpreise setzten ihre am Vortag eingeleitete Erholung fort und legen leicht zu. Allerdings bleiben die Sorgen bezüglich eines weiter zunehmenden Ölangebots im Falle einer Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran bestehen. Auch die Entwicklung in China belastet übergeordnet weiter, so ein Teilnehmer. Kurzfristig dürften die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten für einen Impuls sorgen. Spannend werde, ob wie in der Vorwoche ein Anstieg bei den US-Lagerdaten vermeldet werde, merkt ein Beobachter an. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet 52,34 Dollar, ein Plus von 0,1 Prozent. Für ein Fass Brent werden 57,07 Dollar aufgerufen, ein Aufschlag von 0,4 Prozent.
Die US-Anleihen stehen als vermeintlich sicherer Hafen bei den Investoren auch weiter hoch im Kurs. Die am Vortag auf das höchste Niveau seit rund sechs Wochen gestiegenen Staatsanleihen können ihre Gewinne behaupten. Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt um 1 Basispunkt auf 2,22 Prozent nach. Die Entwicklungen um das Griechenland-Drama und der erneute Kurssturz in China sorgt für weiteren Zulauf bei den Anleihen, so ein Teilnehmer. Zudem werden im Verlauf neue zehnjährige US-Anleihen im Volumen von 21 Milliarden Dollar begeben.
Unternehmensnachrichten sind dagegen recht dünn gesät. Microsoft will laut einem Zeitungsbericht noch mehr Arbeitsplätze abbauen, um die Kosten in einer sich verändernden Technologielandschaft weiter zu senken. Der Stellenabbau könnte bereits am Mittwoch verkündet werden, sagten mit den Plänen vertraute Personen der New York Times. Die Aktie gibt vorbörslich um 0,4 Prozent nach.
Traditionell wird wieder Alcoa nach der Schlussglocke den Startschuss für die Berichtssaison geben. Das Unternehmen wird die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlichen. Vor der Startglocke zeigen sich die Titel unverändert.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.12 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,1029 0,19% 1,1008 1,0941 EUR/JPY 133,92 -0,21% 134,20 133,62 EUR/CHF 1,0462 0,52% 1,0407 1,0387 USD/JPY 121,43 -0,38% 121,90 122,15 GBP/USD 1,5370 -0,58% 1,5460 1,5434 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.comDJG/DJN/ros/smh
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July 08, 2015 08:50 ET (12:50 GMT)
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