MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen nach Rekordlauf bei Aktien erwartet

   Von Florian Faust

   Nach dem Rekordlauf des Vortages dürften an der Wall Street ein paar Gewinne eingefahren werden. Insbesondere die Marke von 5.000 Punkten im Nasdaq-Composite dürfte nur schwer zu halten sein, heißt es im Handel. Die Marke hatte der Index am Vortag erstmals seit der Dotcom-Ära im März 2000 wieder erklommen. Auf dem aktuellen Stand ist das Allzeithoch auf Schlusskursbasis weniger als 1 Prozent entfernt. Frische Impulse gibt es kaum und wichtige Konjunkturdaten stehen ebenfalls nicht zur Veröffentlichung an, beide Faktoren dürfte die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen fördern.

   Rund 30 Minuten vor der Startglocke zeigen sich die Terminkontrakte auf S&P-500 und Nasdaq-100 mit Abschlägen von 0,3 bzw. 0,2 Prozent. Kurzfristig sei das Sentiment für US-Aktien weiterhin positiv, heißt es im Handel. Mittelfristig träten positives Sentiment und hohe Bewertungen aber in einen Wettstreit miteinander. Die Renditen seien nicht mehr so attraktiv wie in früheren Bullenmärkten, sagt Marktstratege Stephen Wood von Russell Investments. Er präferiert daher europäische Werte. "Der Aktienmarkt bleibt eine Welt der Notenbanken. Und die Europäische Zentralbank versucht gerade, denn Erfolg der US-Notenbank in Sachen quantitative Lockerungen zu kopieren", so Wood weiter.

   Angesichts der leeren Agenda trauen Händler den Verkaufszahlen der Autobauer noch das größte Kurspotenzial zu. Volkswirte gehen angesichts anspringender Konjunktur und günstiger Spritpreise von steigenden Kfz-Absätzen im Februar in den USA aus.

   Am Rentenmarkt setzen sich die Vortagesverluste fort, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zieht um weitere zwei Basispunkte auf 2,10 Prozent an und bewegt sich damit auf Jahreshoch. Die harte Konkurrenz von Unternehmensanleihen belaste die Schuldpapiere des Staates, heißt es im Rentenhandel. Im Blick steht die 20 Milliarden Dollar schwere Transaktion von Actavis, die auf großes Interesse stößt. Während der Goldpreis am Rohstoffmarkt stagniert, die Feinunze kostet mit 1.207 in etwa so viel wie am Vorabend in New York, legt der Ölpreis zu. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 49,94 US-Dollar, auch Nordseeöl der Sorte Brent erholt sich vom Vortageseinbruch. Händler warnen aber, dass das Problem der Überversorgung keineswegs gelöst sei. Wenig Bewegung zeigt sich am Devisenmarkt, der Euro fällt etwas deutlicher unter die Marke von 1,12 Dollar.

   Am Aktienmarkt steigen Citigroup vorbörslich um 0,7 Prozent. Die Bank verkauft ihre Subprime-Tochter OneMain Financial für 4,25 Milliarden US-Dollar an Springleaf Holdings. Die Aktien des Käufers springen um 16,8 Prozent. Im Handel ist mit Blick auf Best Buy von besser als erwartet ausgefallenen Gewinnkennziffern im vierten Quartal die Rede. Gut kommt auch die Einmalausschüttung und die Wiederaufnahme des 5 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufs an. Vorbörslich legt das Papier daher um 4,3 Prozent zu.

   Gute Geschäftszahlen haben der Aktie von McDermott International im nachbörslichen Handel zu einem Kurssprung von 22,6 Prozent verholfen, vorbörslich tut sich bislang aber noch nichts. AutoZone klettern um 3,9 Prozent, der Autoteileeinzelhändler wartet mit Geschäftszahlen über Markterwartung auf.

   DJG/DJN/flf/mgo

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   March 03, 2015 09:09 ET (14:09 GMT)

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