16.12.2021 18:27:40
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MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen nach Erleichterungsrally
NEW YORK (Dow Jones)--Die positive Reaktion an der Wall Street auf die beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik ist nicht von Dauer. Anleger nutzen am Donnerstag die Erholung vom Vortag in vielen Fällen zu Gewinnmitnahmen. Gegen Mittag (Ortszeit New York) liegt der Dow-Jones-Index noch 0,3 Prozent im Plus. S&P-500 und Nasdaq-Composite drehen dagegen ins Minus und verlieren 0,3 und 1,7 Prozent. Bankenwerte als Nutznießer höherer Zinsen führen die Liste der Gewinner mit einem Plus von durchschnittlich 2,4 Prozent an. Auf der anderen Seite verzeichnen Technologiewerte mit minus 2,3 Prozent die höchsten Verluste. Der Sektor gilt wegen seines hohen Fremdkapitalanteils als besonders zinssensibel.
Händler loben indes den Fokus der Notenbank auf Inflationsbekämpfung. Denn eine nachhaltig hohe Inflation werde früher oder später die Konjunktur ausbremsen und damit auch den Aktienmarkt belasten, heißt es. "Es gibt eine Goldlöckchen-Interpretation", sagt Investmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald. Die Beschlüsse der Fed dämpften die Inflation, ohne die Zinsen auf ein Niveau zu treiben, das die Konjunkturerholung abwürge. Er glaubt, die Weihnachtsrally werde bis zum Jahreswechsel andauern.
Da die Würfel bei der Fed nun erst einmal gefallen sind, verlieren selbst viel beachtete Konjunkturdaten an Bedeutung. Außergewöhnlich positive Immobiliendaten, Händler sprechen von einem "boomenden" Markt", stehen mäßigen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten und einem schwachen Philly-Fed-Index gegenüber. Die Industrieproduktion legte im Großen und Ganzen im erwarteten Rahmen zu. Die Markit-Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistung und Industrie verfehlten die Erwartungen.
Dollar schwächelt
Der Dollar gibt nach den Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend nach, obwohl diese laut Analysten äußerst falkenhaft ausgefallen sind. Doch sei das alles bereits eingepreist gewesen. Offensichtlich hätten die Dollar-Kurse vor der Fed-Entscheidung keine Risikoprämie dafür enthalten, dass die Fed doch vorsichtiger sein könnte. Der Dollar dürfte erst dann zulegen, wenn die Fed noch falkenhafter erscheine, heißt es im Handel. Der Dollarindex sinkt um 0,4 Prozent.
Der Euro hält sich mit den eher taubenhaften Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde erstaunlich wacker. Die Gemeinschaftswährung steigt zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit einer Woche. Während einige Marktteilnehmer auf die übergeordnete Dollarschwäche verweisen, deuten die Analysten der SEB auf das reguläre Wertpapierkaufprogramm APP der Europäischen Zentralbank (EZB). Dieses soll mit dem Auslaufen der PEPP-Nettokäufe Ende März 2022 ausgeweitet werden - allerdings weniger deutlich als von der SEB gedacht.
Das britische Pfund steigt nach einer Zinserhöhung durch die Bank of England auf ein Dreiwochenhoch, die türkische Lira fällt nach einer weiteren Zinssenkung der dortigen Zentralbank auf Allzeittief.
Mit der relativen Gewissheit von drei US-Zinserhöhungen 2022 steigen die Notierungen am Rentenmarkt, die Renditen fallen damit leicht. Dollarschwäche und die taubenhafte EZB stützen derweil den Goldpreis. Auch Erdöl verteuert sich kräftig. Ein Abwürgen von Konjunktur und Ölnachfrage sei mit den Fed-Beschlüssen nicht zu erwarten, heißt es.
Netflix im Preiskrieg mit Wettbewerbern
Netflix verlieren 1,6 Prozent. Der Streamingdienstleister senkt auf dem wichtigen indischen Markt getrieben durch die Wettbewerber Amazon und Disney die Preise. Lennar geben um 2,6 Prozent nach, der auf Eigenheime spezialisierte Baukonzern verbuchte Geschäftszahlen unter Markterwartung und enttäuschte zudem mit dem Ausblick. Der Software-Anbieter Adobe (-9,5%) kann mit seinem Ausblick nicht überzeugen, wobei die Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen liegen.
McDonald's gewinnen 0,7 Prozent. Der Betreiber von Schnellrestaurants hat den Rechtsstreit mit seinem früheren CEO Steve Easterbrook um dessen Entlassung beendet. Easterbrook hat sich bereiterklärt, Vergütungskomponenten mit einem aktuellen Wert von über 105 Millionen US-Dollar zurückzuzahlen. Visa legen um 0,8 Prozent zu, nachdem das Kreditkartenunternehmen ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm über 12 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht hat.
Ironnet brechen um 29 Prozent ein. Das Cybersicherheitsunternehmen hat seinen Verlust ausgeweitet bei einem gleichzeitig minimal gesunkenen Umsatz. Zudem revidierte Ironnet den Ausblick nach unten. Plug Power sacken nach anfänglichen Gewinnen nun um 6,4 Prozent ab; der südkoreanische E-Automobilhersteller Edison Motors kooperiert mit dem Wasserstoffzellenhersteller. Beide Unternehmen wollen einen elektrischen Stadtbus entwickeln.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 36.050,71 +0,3% 123,28 +17,8%
S&P-500 4.694,57 -0,3% -15,28 +25,0%
Nasdaq-Comp. 15.299,44 -1,7% -266,15 +18,7%
Nasdaq-100 15.966,64 -2,0% -322,96 +23,9%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,63 -2,4 0,66 51,6
5 Jahre 1,17 -7,5 1,25 81,1
7 Jahre 1,34 -6,0 1,40 69,4
10 Jahre 1,43 -3,1 1,46 50,8
30 Jahre 1,87 0,6 1,86 22,1
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi,17:31 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1308 +0,1% 1,1286 1,1261 -7,4%
EUR/JPY 128,52 -0,2% 129,00 128,18 +1,9%
EUR/CHF 1,0422 -0,2% 1,0442 1,0424 -3,6%
EUR/GBP 0,8494 -0,2% 0,8519 0,8519 -4,9%
USD/JPY 113,66 -0,3% 114,14 113,82 +10,0%
GBP/USD 1,3313 +0,4% 1,3244 1,3219 -2,6%
USD/CNH (Offshore) 6,3782 +0,0% 6,3747 6,3784 -1,9%
Bitcoin
BTC/USD 48.278,69 -1,0% 48.645,85 46.957,36 +66,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,82 70,87 +2,8% 1,95 +53,3%
Brent/ICE 75,46 73,88 +2,1% 1,58 +47,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.798,08 1.777,62 +1,2% +20,46 -5,3%
Silber (Spot) 22,52 22,08 +2,0% +0,45 -14,7%
Platin (Spot) 937,31 921,00 +1,8% +16,31 -12,4%
Kupfer-Future 4,31 4,18 +3,0% +0,13 +22,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 16, 2021 12:27 ET (17:27 GMT)
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