09.01.2017 22:41:43

MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen im Dow - Nasdaq auf Rekordhoch

   NEW YORK (Dow Jones)--Der Handel an der Wall Street verlief am Montag unentschlossen und uneinheitlich. Während Energie- und Versorgerwerte mit einem schwachen Ölpreis unter Druck standen, waren Technologie- und Pharmawerte gesucht. So stiegen zum Beispiel Apple um 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite erreichte ein neues Allzeithoch. Doch Teilnehmer vermissten Impulse und zeigten sich mit Blick auf die demnächst beginnende Berichtsaion abwartend.

   Die nach den US-Präsidentschaftswahlen startende "Trump-Rally" sei nun erst einmal zu Ende, sagten Händler. Mit dem heranrückenden Termin der Amtseinführung am 20. Januar gingen die Anleger von der Spekulation über die Maßnahmen des künftigen Präsidenten über zu dem, was tatsächlich kommt und warteten daher ab, sagte Chefmarktstratege Colin Cieszynski von CMC Markets.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 19.887 Punkte, der S&P-500 verlor 0,4 Prozent auf 2.269 Punkte; der Nasdaq-Comosite legte dagegen um 0,2 Prozent zu auf 5.532 Punkte und markierte bei 5.641 Punkten ein neues Rekordhoch. Das Umsatzvolumen an der NYSE stieg auf 822 (Freitag: 769) Millionen gehandelter Aktien. Auf 1.082 (1.427) Kursgewinner entfielen 1.941 (1.584) -verlierer, unverändert schlossen 82 (106) Titel.

   Der Dow-Jones-Index war am Freitag nur ganz knapp an der 20.000er Marke gescheitert. Dies löste kleinere Gewinnmitnahmen aus. "Im Markt sind mehr gute als schlechte Nachrichten eingepreist", sagte der leitende Direktor John Brady von R.J. O'Brien & Associates. Bei den aktuellen hohen Bewertungen sei eine Atempause angebracht.

   Für etwas Abwechslung sorgten Fed-Vertreter mit Aussagen. Eric Rosengren, Präsident der Fed von Boston, sagte, die Normalisierung der Geldpolitik müsse im laufenden Jahr schneller als im vergangenen vorangetrieben werden. Er fügte hinzu, dass aus seiner Sicht in den USA Vollbeschäftigung herrsche. Nur wenig zurückhaltender war Dennis Lockhart, Fed-Präsident in Atlanta. Er plädiert für langsame und kontinerliche Zinsanhebungen und sieht den Arbeitsmarkt nahe am Ziel der Vollbeschäftigung.

Ölpreise auf Talfahrt - Gold gefragt Zu kräftigen Preisrückgängen kam es am Ölmarkt. Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligte sich um 3,8 Prozent auf 51,96 Dollar, das war das niedrigste Settlement seit drei Wochen. Teilnehmer nannten einerseits Zweifel an den vereinbarten Förderdrosselungen von Opec-Mitgliedern und Nichtmitgliedern als Ursache. Dazu kam, dass in den USA wieder mehr Öl gefördert wird, wie Daten von Baker Hughes vom Freitagabend belegten. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Bohrlöcher ist laut Baker Hughes nun zehn Wochen in Folge stetig gestiegen. Der Anstieg der Ölpreise in den vergangenen Monaten macht die Förderung für viele Unternehmen wieder rentabel, weshalb vorübergehend stillgelegte Förderanlagen wieder in Betrieb genommen wurden.

   Der Preis für die Feinunze Gold stieg unterdessen um 0,8 Prozent auf 1.182 Dollar und bewegte sich in der Nähe eines Sechswochenhochs. Anleger suchten die Sicherheit des Goldes, weil sich die Politik der US-Notenbank derzeit wieder schwerer absehen lasse, hieß es dazu. So hält Charalambos Pissouros, Analyst bei IronFX Global, ein zurückhaltenderes Vorgehen der Notenbanker für möglich. Er verweist auf die veränderte Zusammensetzung des Offenmarktausschusses der Fed. Dort hätten die "Tauben" wieder mehr Gewicht, weshalb er mit nur zwei Zinserhöhungen rechne, so der Analyst. Andere Experten sehen die Fed möglicherweise im Zugzwang, wenn die Inflation weiter anziehen sollte.

   Staatsanleihen, die wie Gold als sicherer Hafen gelten, waren ebenfalls gesucht. Steigende Kurse drückten die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,37 Prozent.

   Am Devisenmarkt gab der Dollar im Tagesverlauf etwas nach, blieb aber innerhabl seiner Spanne vom Freitag. Der Euro stand bei 1,0568 Dollar. Auf breiter Front unter Druck stand das Pfund, nachdem die britische Premierministerin Theresa May erneut signalisiert hat, dass bei den Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU die angestrebte Zuwanderungskontrolle eine rote Linie sein werde, über die nicht verhandelt werde.

   Damit dürfte mit dem Brexit jedoch unvermeidlich auch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt verloren gehen, meinte Devisenanalystin Esther Reichelt von der Commerzbank. Das Pfund wertete zur US-Währung auf 1,2161 Dollar ab; am Freitagnachmittag kostete es noch rund 1,2575 Dollar.

Goldman-Verkaufsempfehlungen belasten Procter & Gamble und Coca-Cola Eine Verkaufsempfehlung der Analysten von Goldman Sachs drückte die Aktie von Procter & Gamble um 0,8 Prozent auf 84,39 Dollar. Goldman hat überdies das Kursziel auf 77 von 86 Dollar gesenkt. Die Analysten raten auch zum Verkauf von Coca-Cola. Die Aktie gab um 1 Prozent nach.

   Der Kurs von Lululemon bewegte sich wenig. Zwar hat der Anbieter von Yoga-Bekleidung nach einem guten Weihnachtsgeschäft das untere Ende seiner Viertquartalsprognose erhöht, allerdings ist die Aktie in den vergangenen Monaten gut gelaufen.

   Fiat Chrysler standen im Blick mit der Ankündigung, 1 Milliarde Dollar in zwei bestehende US-Werke zu investieren. Damit sollen 2.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Die Pläne des Konzerns sind insofern bemerkenswert, als der designierte US-Präsident Donald Trump Druck auf die Branche ausübt, die Produktion an US-Standorten zu stärken. Die Fiat-Aktie legte an der Nyse um 1,4 Prozent zu.

   Zudem teilte McDonald's am Montag mit, dass 80 Prozent seines Chinageschäfts an ein Konsortium verkauft würden, an dem Citic, deren Investmentgesellschaft Citic Capital Holdings und die Private-Equity-Gesellschaft Carlyle beteiligt sind. Der Verkaufspreis dürfte bis zu 1,66 Milliarden Dollar betragen. Die McDonald's-Aktie gab 0,3 Prozent nach.

   Auch Übernahmen machten die Kurse. Der Süßwaren- und Tierfutterkonzern Mars kauft mit Milliardenaufwand zu. Mars übernimmt die VCA Inc, einen Betreiber von Tierkliniken, für rund 7,7 Milliarden US-Dollar. Mars zahlt pro VCA-Aktie 93 Dollar, das entspricht einer Prämie von 31 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die VCA-Aktie sprang um 28 Prozent nach oben.

   In der Pharmabranche zahlt die japanische Takeda für den Leukämie-Spezialisten Ariad 4,7 Milliarden US-Dollar, das sind 24 Dollar je Aktie. Ariad verteuerten sich um 73 Prozent auf 23,75 Dollar.

   Die Aktie von Incyte rückte um 9,4 Prozent vor. Das Pharmaunternehmen startet gemeinsam mit Merck & Co eine klinische Studie über eine Kombination von Präparaten der beiden Unternehmen, die bei verschiedene Tumortypen eingesetzt werden soll. Merck gewannen 1,4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.887,38 -0,38 -76,42 0,63 S&P-500 2.268,91 -0,35 -8,07 1,34 Nasdaq-Comp. 5.531,82 0,19 10,76 2,76 Nasdaq-100 5.024,90 0,36 17,82 3,32

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,18 -2,8 1,21 5 Jahre 1,88 -4,3 1,92 7 Jahre 2,18 -5,3 2,23 10 Jahre 2,37 -4,8 2,42 30 Jahre 2,96 -4,5 3,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.09 Uhr Fr, 17:37 % YTD EUR/USD 1,0568 +0,27% 1,0540 1,0563 +0,5% EUR/JPY 122,6456 -0,78% 123,6080 123,28 -2,2% EUR/CHF 1,0728 +0,01% 1,0727 1,0717 +0,2% EUR/GBP 0,8691 +1,11% 0,8645 1,1659 +2,0% USD/JPY 116,06 -1,05% 117,29 116,66 -0,7% GBP/USD 1,2160 -0,25% 1,2190 1,2314 -1,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,88 53,99 -3,9% -2,11 -3,4% Brent/ICE 54,85 57,1 -3,9% 0,00 -3,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.181,95 1.172,90 +0,8% +9,06 +2,7% Silber (Spot) 16,57 16,49 +0,5% +0,08 +4,0% Platin (Spot) 978,65 968,05 +1,1% +10,60 +8,3% Kupfer-Future 2,53 2,55 -0,6% -0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 09, 2017 16:11 ET (21:11 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 PM EST 01-09-17

Nachrichten zu Ariad Pharmaceuticals Inc.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Ariad Pharmaceuticals Inc.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel