01.07.2019 18:22:46

MÄRKTE USA/Gewinne schmelzen ab - Hoffnung im Handelsstreit nur vage

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen reagieren am Montag mit Kursgewinnen auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. Allerdings ist ein beachtlicher Teil der Startgewinne wieder abgeschmolzen. Zwar haben sich in Japan beide Seiten auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen geeinigt, und es sollen zunächst keine weiteren Strafzölle erhoben werden. Doch sind dies lediglich kleine Schritte in dem umfassenden Streit.

Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag New Yorker Zeit um 0,5 Prozent auf 26.740 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,8 bzw. 1,2 Prozent an. Der marktbreite S&P-500 hat zum Start ein Allzeithoch erreicht.

"Wir scheinen fast genau das positive Minimalergebnis erreicht zu haben, um die positive Stimmung an den Finanzmärkten zu rechtfertigen", sagt Rentenstratege Andrew Jackson von Hermes Investment Management. Weil jedoch nur das Minimalziel des Marktes erreicht worden ist, bleiben Händler skeptisch.

Technologiewerte gesucht

Besonders für Aktien aus dem Technologiesektor wirkt kurstreibend, dass die USA den Boykott des chinesischen Technologieriesens Huawei zumindest in Teilen lockern. Auf der schwarzen Liste soll Huawei aber bleiben. Unter den Branchenwerten ziehen die Titel von Skyworks Solutions, einem 5G-Spezialisten, um 6,1 Prozent an. Qualcomm und Broadcom steigen um 2,3 bzw. 3,9 Prozent. Applied Materials legen 2,6 Prozent zu. Der Halbleiterkonzern will Kokusai Electric für 2,2 Milliarden Dollar übernehmen.

Genesee & Wyoming schnellen um 8,7 Prozent empor. Der Eisenbahnbetreiber wird von Brookfield Infrastructure Partners und GIC in einem 8,4 Milliarden Dollar schweren Deal übernommen.

Neue Konjunkturdaten spielen am Markt aktuell keine große Rolle. Der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im Juni ist nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet.

Am Rentenmarkt fallen die Notierungen mit der gestiegenen Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen steigen im Gegenzug um 2,2 Basispunkte auf 2,03 Prozent. Da sich am Status quo bislang nichts geändert hat und die bestehenden Zölle weiter Gültigkeit haben, fällt die Erleichterung am Rentenmarkt eher verhalten aus.

Deutlicher lässt sich die steigende Risikoneigung am Goldmarkt ablesen. Hier deutet sich der heftigste Preisverfall seit über einem Jahr an. Allerdings wird das Edelmetall auch vom festeren Dollar belastet. Die Feinunze verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 1.389 US-Dollar.

Am Devisenmarkt legt der WSJ-Dollarindex um 0,2 Prozent zu. Der anziehende Dollar zeige, dass die Stimmung am Finanzmarkt gar nicht so positiv sei, denn die Stärke des Greenbacks lasse auf eine gewisse Vorsicht schließen, heißt es. Denn bei einer steigenden Risikobereitschaft neige der Dollar häufig zur Schwäche. Allerdings steige der Dollar auch zum Yen, obwohl die japanische Währung eigentlich eine klassische Fluchtwährung in Krisenzeiten sei, so Händler.

Die Ölpreise ziehen etwas an. Zum einen wecke die Entwicklung im Handelsstreit Nachfragefantasie, zum anderen verknappe das Erdölkartell Opec das Angebot, heißt es. Allerdings haben sich die Aufschläge klar verringert. Iran sieht die Opec angesichts der faktischen Allianz zwischen Russland und Saudi-Arabien bedroht. Das Fass der US-Sorte WTI legt um 0,5 Prozent zu auf 58,75 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,2 Prozent auf 64,85 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.740,07 0,53 140,11 14,63

S&P-500 2.964,20 0,76 22,44 18,24

Nasdaq-Comp. 8.098,63 1,15 92,38 22,05

Nasdaq-100 7.776,55 1,37 105,47 22,85

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,79 4,0 1,75 58,7

5 Jahre 1,79 2,8 1,77 -13,0

7 Jahre 1,90 2,4 1,88 -34,4

10 Jahre 2,03 2,2 2,01 -41,7

30 Jahre 2,55 1,5 2,53 -52,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:40 Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1305 -0,54% 1,1327 1,1384 -1,4%

EUR/JPY 122,61 -0,36% 122,75 122,70 -2,5%

EUR/CHF 1,1155 +0,29% 1,1138 1,1105 -0,9%

EUR/GBP 0,8946 -0,05% 0,8940 0,8954 -0,6%

USD/JPY 108,45 +0,19% 108,37 107,77 -1,1%

GBP/USD 1,2637 -0,49% 1,2671 1,2714 -1,0%

Bitcoin

BTC/USD 10.303,00 -8,42% 10.875,00 11.910,25 +177,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,75 58,47 +0,5% 0,28 +23,4%

Brent/ICE 64,85 64,74 +0,2% 0,11 +17,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.388,85 1.409,47 -1,5% -20,62 +8,3%

Silber (Spot) 15,20 15,32 -0,7% -0,11 -1,9%

Platin (Spot) 835,78 835,50 +0,0% +0,28 +4,9%

Kupfer-Future 2,69 2,71 -0,7% -0,02 +1,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/bam

(END) Dow Jones Newswires

July 01, 2019 12:23 ET (16:23 GMT)

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