01.12.2021 15:40:41

MÄRKTE USA/Festere Kurse zum Start - Börsen spielen wieder Entspannung

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die seit dem Auftreten der Virusvariante zu beobachtende Achterbahnfahrt an der US-Börse führt am Mittwoch wieder nach oben. Der Markt schwanke weiter zwischen übertriebener Angst vor der Omikron-Variante und immer wieder aufflackernden Hoffnungsschimmern, heißt es im Handel. Entsprechend dürfte die Erholung zunächst auf wackligen Beinen stehen.

Der Dow-Jones-Index liegt kurz nach Handelsbeginn 0,6 Prozent höher bei 34.699 Punkten. Der S&P-500-Index erholt sich um 1,0 Prozent und die Nasdaq-Indizes machen bis zu 1,2 Prozent gut. Am Vortag waren die Indizes um bis zu 2 Prozent abgerutscht.

Für einen Hoffnungsschimmer sorgt der Chef des erfolgreichen Impfstoffentwicklers Biontech. Ihm zufolge kann die neu aufgetretene Omikron-Variante des Coronavirus bei geimpften Menschen zwar zu einer Zunahme der Infektionen führen könne, zugleich seien die Betroffenen aber höchstwahrscheinlich vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Fondsmanager Sebastian Mackay von Invesco betont, dass die Omikron-Nachrichtenlage insgesamt noch dünn sei und dass dies noch nicht ausreiche, die aktuelle Konjunkturerholung aus der Bahn zu bringen. Er habe nach der Omikron-Nachricht Aktien auf verbilligtem Niveau gekauft.

Zur wieder zuversichtlicheren Stimmung dürfte auch Konjunkturoptimismus beitragen. US-Notenbankchef Jerome Powell war am Vortag zwar überraschend falkenhaft aufgetreten und avisierte eine für den Aktienmarkt ungünstig schnellere Straffung der Geldpolitik. Allerdings war eine Begründung dafür auch die robuste US-Wirtschaft. Unterstrichen wird das davon, dass in der US-Privatwirtschaft im November mehr neue Stellen geschaffen wurden als erwartet, wie aktuelle Daten zeigen.

Dazu passend sind die US-Marktzinsen auf dem Weg nach oben, nachdem sie mit den Powell-Aussagen am Dienstag zunächst zwar gestiegen, dann aber rasch wieder gefallen waren.

Pillenfantasie bei Merck & Co - Salesforce sehr schwach

Merck & Co starten 1,4 Prozent fester. Für Fantasie sorgt, dass die Covid-19-Pille von Merck und Ridgeback Biotherapeutics von einem Gremium geprüft wird für den Vorschlag einer Notfallzulassung durch die US-Arzneimittelaufsicht FDA.

Salesforce knicken dagegen um 5,5 Prozent ein. Der SAP-Konkurrent hat mit seinem Gewinnausblick enttäuscht, mit den Quartalszahlen die Erwartungen aber übertroffen.

Globalfoundries ziehen um 2,2 Prozent an. Der Chiphersteller, der Ende Oktober an die Börse kam, hat angesichts der herrschenden globalen Chipknappheit von einer zunehmenden Bereitschaft der Kunden gesprochen, langfristige Kaufverpflichtungen einzugehen. Diese beliefen sich auf 20 Milliarden Dollar. Derzeit verfügt das Unternehmen zudem über 3 Milliarden Dollar an Vorauszahlungen.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) ermäßigen sich nach verfehlten Konsenserwartungen des Spezialisten für Server-, Speicher- und Netzwerklösungen um 2,5 Prozent. Ambarella (+21,0%), ein Hersteller von Halbleitern für Videokameras, kehrte derweil in die Gewinnzone zurück und schlug die Markterwartungen.

Ölmarkt hofft auf positive Opec-Nachrichten

Entspannung auch am Ölmarkt, die Preise legen nach vorangegangenen Verlusten ebenfalls wieder zu um gut 3 Prozent. Stützen dürfte dabei auch, dass laut einem US-Branchenverband in der Vorwoche die Ölvorräte etwas gesunken sind. Im Blick steht aber insbesondere das noch bis Donnerstag laufende Treffen der Opec+. Die Hoffnung am Markt ist, dass das Kartell schon beschlossene Pläne verschiebt, mehr Öl zu fördern.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.698,78 +0,6% 215,06 +13,4%

S&P-500 4.614,85 +1,0% 47,85 +22,9%

Nasdaq-Comp. 15.722,05 +1,2% 184,36 +22,0%

Nasdaq-100 16.313,59 +1,1% 177,66 +26,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,59 2,4 0,56 47,0

5 Jahre 1,20 4,5 1,16 84,2

7 Jahre 1,40 2,8 1,38 75,5

10 Jahre 1,48 3,1 1,45 56,2

30 Jahre 1,82 2,6 1,79 17,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Uhr Di, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,1348 +0,1% 1,1329 1,1270 -7,1%

EUR/JPY 128,13 -0,2% 128,56 127,84 +1,6%

EUR/CHF 1,0413 -0,1% 1,0423 1,0398 -3,7%

EUR/GBP 0,8509 -0,2% 0,8505 0,8519 -4,7%

USD/JPY 112,91 -0,2% 113,48 113,44 +9,3%

GBP/USD 1,3337 +0,3% 1,3321 1,3230 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3681 +0,0% 6,3677 6,3786 -2,1%

Bitcoin

BTC/USD 57.380,01 -1,3% 57.380,01 57.468,76 +97,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,21 66,18 +3,1% 2,03 +43,6%

Brent/ICE 71,67 69,23 +3,5% 2,44 +39,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.784,62 1.774,57 +0,6% +10,05 -6,0%

Silber (Spot) 22,64 22,90 -1,2% -0,26 -14,2%

Platin (Spot) 944,75 941,20 +0,4% +3,55 -11,7%

Kupfer-Future 4,29 4,28 +0,3% +0,01 +21,7%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/smh

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2021 09:41 ET (14:41 GMT)

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