19.12.2022 17:56:41

MÄRKTE USA/Etwas schwächer - Rezessionssorgen dominieren weiter

NEW YORK (Dow Jones)--Mit neuerlichen Abgaben zeigt sich die Wall Street zu Beginn der neuen Woche. Damit setzen sich die Verluste aus der Vorwoche fort - wenn auch mit geringerem Tempo. Die deutlichen Kursverluste, ausgelöst durch Zins- und Rezessionssorgen, hatten den S&P-500 auf den niedrigsten Stand seit Anfang November geschickt. Damit bleibt der Abwärtsdruck bestehen. Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,2 Prozent auf 32.846 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fallen um 0,6 bzw. 1,2 Prozent.

Falkenhafte Äußerungen großer Zentralbanken - allen voran die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank - ließen in der vergangenen Woche die Anleger zu der Überzeugung gelangen, dass im Kampf gegen die hohe Inflation eine Rezession unausweichlich ist. Angesichts enttäuschender Konjunkturdaten liege es nahe, dass Anleger den Fokus weg von den Themen Inflation und US-Notenbank hin zu den wahrscheinlichen Folgen der Fed-Geldpolitik im kommenden Jahr verschöben, meint Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management.

Die Nachrichtenlage ist zu Wochenbeginn allerdings dünn. Es stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda.

Tesla fallen mit Twitter-Votum zur Zukunft von Musk

Tesla-Aktien fallen nach anfänglichen Gewinnen um 2,5 Prozent. Die Aktie reagiert damit auf den Ausgang einer Umfrage unter Twitter-Nutzern, ob Elon Musk den Chefsessel der Social-Media-Platform räumen soll. 57,5 Prozent der Teilnehmer der Umfrage sind der Meinung, Musk solle zurücktreten - ein Votum, das Musk nach eigenen Angaben respektieren will. Ein Rücktritt als Twitter-CEO würde es Musk erlauben, sich wieder verstärkt seinen Aufgaben als Tesla-CEO zu widmen.

Der Kurs der Facebook-Mutter Meta fällt um 2,7 Prozent. Das Tochterunternehmen Facebook Marketplace verstoße nach Auffassung der Kommission durch eine Wettbewerbsverzerrung auf den Märkten für Online-Kleinanzeigen gegen Kartellvorschriften, erklärte die Behörde. Erst Ende November hatte die EU-Kommission Meta aufgrund von Datenschutzverstößen in der EU mit einer Strafe von 265 Millionen Euro belegt.

Die Aktie von Walt Disney führt mit einem Abschlag von 3,5 Prozent die Verliererliste im Dow an. Grund ist der enttäuschende Kinostart des Films "Avatar: The Way of Water". Er hat am ersten Wochenende weltweit nur 435 Millionen Dollar eingespielt. Davon entfielen 134 Millionen auf die USA, während man für Nordamerika basierend auf vorab verkauften Karten mit 150 bis 175 Millionen Dollar gerechnet hatte.

Der US-Lebensmittelhersteller Mondelez International (-0,1%) verkauft sein Kaugummigeschäft in den USA, Kanada und Europa für 1,35 Milliarden US-Dollar an die Perfetti Van Melle Group. Mondelez will sich laut Mitteilung auf das Keks-, Schokolade- sowie weitere Snack-Geschäfte konzentrieren. Mondelez will jedoch das Kaugummigeschäft außerhalb der USA, Kanadas und Europas weiterführen, allen voran die Marke Stride in China.

Unter den Nebenwerten schießen Madrigal Pharmaceuticals um 231,1 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen ermutigende Ergebnisse einer Medikamentenstudie veröffentlicht hat.

Dollar fällt leicht

Der Dollar, der in der vergangenen Woche zeitweise von seinem Ruf als sicherer Hafen profitiert hatte, kommt leicht zurück. Der Dollar-Index fällt um 0,1 Prozent. "Ich denke, dass der Dollar aufgrund des leicht gestiegenen Risikohandels generell schwächer ist", sagt John Doyle, Vizepräsident für Handel und Trading bei Monex USA. Die US-Währung, die in diesem Jahr wegen der aggressiven Haltung der US-Notenbank und der zunehmenden geopolitischen Spannungen über weite Strecken stark zulegte, ist in den vergangenen Wochen unter Druck geraten, da die Anleger darauf wetten, dass die US-Notenbank nur begrenzten Spielraum für weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation hat.

US-Staatsanleihen sind ebenfalls nicht gefragt. Sinkende Kurse lassen die Renditen deutlich steigen. Diese dürften das Jahr aber klar unter ihren Höchstständen beenden, heißt es. Im Kalender für das restliche Jahr gebe es nur wenig, was weitere Abgaben auslösen könnte. Die Anleger seien insgesamt optimistischer in Bezug auf die Inflation, besorgter über das Wirtschaftswachstum und skeptischer, dass die Fed in der Lage sein wird, die Zinssätze noch viel stärker anzuheben.

Die Ölpreise ziehen an. Hier stütze die Absicht der USA, ihre strategischen Ölreserven wieder aufzufüllen, heißt es aus dem Handel. Diese wirke der Befürchtung einer globalen Wirtschaftsschwäche entgegen. Die Preise für Brent und WTI legen um bis zu 1,6 Prozent zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.846,27 -0,2% -74,19 -9,6%

S&P-500 3.828,08 -0,6% -24,28 -19,7%

Nasdaq-Comp. 10.572,16 -1,2% -133,25 -32,4%

Nasdaq-100 11.109,53 -1,2% -134,19 -31,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,25 +5,0 4,20 351,9

5 Jahre 3,72 +9,2 3,63 246,1

7 Jahre 3,69 +10,4 3,59 225,2

10 Jahre 3,59 +10,6 3,49 208,3

30 Jahre 3,65 +10,5 3,54 174,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Fr, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,0627 +0,3% 1,0636 1,0621 -6,5%

EUR/JPY 145,48 +0,9% 144,50 145,17 +11,2%

EUR/CHF 0,9887 +0,0% 0,9907 1,0726 -4,7%

EUR/GBP 0,8719 +0,1% 0,8724 0,8735 +3,8%

USD/JPY 136,91 +0,6% 135,85 136,63 +18,9%

GBP/USD 1,2188 +0,2% 1,2192 1,2163 -9,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9844 +0,1% 6,9787 6,9830 +9,9%

Bitcoin

BTC/USD 16.635,94 -0,8% 16.746,44 16.956,18 -64,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,45 74,29 +1,6% +1,16 +8,9%

Brent/ICE 80,03 79,04 +1,3% +0,99 +10,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 107,00 115,45 -7,3% -8,46 +80,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.788,71 1.793,08 -0,2% -4,37 -2,2%

Silber (Spot) 23,02 23,22 -0,9% -0,20 -1,3%

Platin (Spot) 989,50 994,00 -0,5% -4,50 +2,0%

Kupfer-Future 3,77 3,76 +0,1% +0,00 -14,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 19, 2022 11:57 ET (16:57 GMT)

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