12.01.2023 22:13:39

MÄRKTE USA/Etwas fester - Nachlassende Inflation stützt Börsen

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Donnerstag mit Aufschläge geschlossen. Im Fokus standen die veröffentlichten US-Verbraucherpreise für Dezember.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher bei 34.190 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,6 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 2.370 (Mittwoch: 2.396) Kursgewinner und 752 (707) -verlierer. Unverändert schlossen 86 (117) Titel.

Der Inflationsdruck in den USA hat im Dezember wie am Markt erwartet weiter nachgelassen. Die Verbraucherpreise lagen um 6,5 (Vormonat: 7,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,3 Prozent auf Monats- und um 5,7 (Vormonat: 6,0) Prozent auf Jahressicht. Am Markt schürte dies die Hoffnung, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungspolitik verlangsamen könnte.

Die Daten werden die US-Notenbank wahrscheinlich dazu veranlassen, sich auf ihrer Februar-Sitzung für eine weitere Verringerung des Zinserhöhungstempos zu entscheiden, so die Ökonomen von Morgan Stanley. Die Daten deuteten darauf hin, dass sich die Abschwächung des Preisdrucks verfestigt, was die Fed-Mitglieder ermutigen dürfte, das Tempo der Zinserhöhungen auf 25 Basispunkte zu reduzieren, da das Ende des Zinserhöhungszyklus näher rücke.

Nach Ansicht des Präsidenten der Philadelphia-Fed, Patrick Harker, sollte die US-Notenbank ihren Leitzins auf etwas über 5 Prozent anheben und dann eine Pause einlegen. "Ich gehe davon aus, dass wir die Zinsen in diesem Jahr noch einige Male anheben werden, auch wenn die Zeiten, in denen wir sie um jeweils 75 Basispunkte erhöht haben, meiner Meinung nach vorbei sind", sagte Harker. "Meiner Ansicht nach sind Erhöhungen um 25 Basispunkte in Zukunft angemessen." Im Dezember hatte die Fed den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent erhöht.

Zudem richteten sich die Blicke der Anleger auf die am Freitag beginnende US-Berichtssaison. Hier legen traditionell zuerst die vier größten Banken JP Morgan, Bank of America, Citigroup und Wells Fargo ihre Zahlen vor.

Dollar gibt deutlich nach - Ölpreise steigen etwas

Für den Dollar ging es nach den Inflationsdaten deutlich nach unten. Der Dollar-Index verlor 0,9 Prozent. "Wenn sich die Inflation weiter verlangsamt, hoffen viele Anleger, dass die Federal Reserve ihre Geldpolitik lockert", so Richard Flynn, Managing Director bei Charles Schwab U.K.

Die Ölpreise bauten ihre Vortagesgewinne etwas aus. Für Brent und WTI ging es um bis zu 1,4 Prozent nach oben. Die deutlich gestiegenen wöchentlichen US-Öllagerdaten sind weiter keine Belastung. Laut Warren Patterson von der ING blickt der Markt über den Aufbau der Lagerbestände hinweg, der wahrscheinlich durch die Schließung von Raffinerien an der US-Golfküste aufgrund der jüngsten kalten Witterung verursacht wurde. Er fügte hinzu, dass der Optimismus in Bezug auf die chinesische Nachfrage für Unterstützung sorgt.

Am Anleihemarkt gab die Rendite zehnjähriger Papiere nach den US-Preisdaten kräftig um 11,5 Basispunkte nach auf 3,42 Prozent.

Der Goldpreis legte mit der Erwartung eines geringeren Zinserhöhungstempos der Fed zu. Stützend wirkte auch der schwächere Dollar. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,2 Prozent.

Aktivistischer Investor sorgt für Plus bei Disney-Aktie

Die Aktie von Walt Disney legte um 3,6 Prozent zu. Der Unterhaltungskonzern gab bekannt, dass der Aktionär Trian seinen Mitgründer Nelson Peltz für die Wahl ins Disney-Board nominiert hat. Disney ist gegen dessen Nominierung und empfiehlt den Aktionären, für von Disney selbst aufgestellte Board-Kandidaten zu stimmen. Trian drängt Disney Informanten zufolge auch dazu, einen Nachfolger für Robert Iger zu finden. Iger hatte den ehemaligen CEO Bob Chapek Ende vergangenen Jahres in einer turbulenten Zeit für das Unternehmen kurzfristig ersetzt.

Die Fluggesellschaft American Airlines (+9,7%) hat im Schlussquartal offenbar deutlich besser abgeschnitten als erwartet, da die Nachfrage nach Flugreisen während der Ferienzeit stark blieb. Die Airline teilte mit, der Umsatz habe voraussichtlich um 16 bis 17 Prozent über dem des vierten Quartals 2019 gelegen. Bisher hatte das Unternehmen ein Plus von 11 bis 13 Prozent gegenüber dem Vor-Pandemie-Niveau prognostiziert. Der Umsatz pro verfügbare Sitzmeile werde voraussichtlich um 24 Prozent über dem Niveau von 2019 liegen und damit die bisherige Prognose ebenfalls übertreffen. Im Gefolge stiegen auch die Aktien anderer US-Fluggesellschaften: United Airlines (+7,5%), Delta Air Lines (+3,7%) und Southwest Airlines (+2,8%).

Die Titel von KB Home büßten 2,9 Prozent ein. Der Hausbauer veröffentlichte schwächer als gedacht ausgefallene Viertquartalszahlen und überzeugte auch mit dem Ausblick auf die erste Periode nicht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.189,91 +0,6% 216,90 +3,2%

S&P-500 3.983,14 +0,3% 13,53 +3,7%

Nasdaq-Comp. 11.001,11 +0,6% 69,43 +5,1%

Nasdaq-100 11.459,61 +0,5% 57,09 +4,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,12 -9,2 4,21 -30,0

5 Jahre 3,52 -14,8 3,67 -47,6

7 Jahre 3,47 -13,1 3,60 -50,0

10 Jahre 3,42 -11,5 3,54 -45,6

30 Jahre 3,55 -11,6 3,67 -41,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:07 Uhr Mi, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0851 +0,9% 1,0758 1,0754 +1,4%

EUR/JPY 140,18 -1,6% 141,78 142,55 -0,1%

EUR/CHF 1,0070 +0,5% 1,0033 1,0006 +1,7%

EUR/GBP 0,8884 +0,3% 0,8860 0,8869 +0,4%

USD/JPY 129,19 -2,4% 131,79 132,57 -1,5%

GBP/USD 1,2215 +0,6% 1,2144 1,2125 +1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,7276 -0,6% 6,7651 6,7785 -2,9%

Bitcoin

BTC/USD 19.010,42 +8,2% 18.143,25 17.338,34 +14,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,30 77,41 +1,1% +0,89 -2,4%

Brent/ICE 83,84 82,67 +1,4% +1,17 -2,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 68,00 65,35 +4,1% +2,65 -10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.898,76 1.876,20 +1,2% +22,56 +4,1%

Silber (Spot) 23,79 23,42 +1,6% +0,37 -0,7%

Platin (Spot) 1.071,00 1.074,00 -0,3% -3,00 +0,3%

Kupfer-Future 4,17 4,17 +0,1% +0,00 +9,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/

(END) Dow Jones Newswires

January 12, 2023 16:14 ET (21:14 GMT)

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