16.06.2015 22:42:46

MÄRKTE USA/Erholung trotz Griechenland und Zinssorgen

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach zwei schwachen Tagen hat sich die Wall Street am Dienstag erholt, wobei sich die Indizes im Tagesverlauf millimeterweise aufwärts arbeiteten. Beherrschende Themen waren weiter Griechenland und die Zinswende. Vor dem Ergebnis der zweitägigen Fed-Sitzung am Mittwoch war eine gewisse Nervosität zu spüren. "Fed-Chefin Janet Yellen dürfte klar machen, dass die erste Zinserhöhung bald kommt", sagte Chefvolkswirt Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics. Neue Konjunkturdaten lieferten hierzu keinen Hinweis, da sie Licht und Schatten enthielten. So sind die Baubeginne in den USA im Mai stärker eingebrochen als erwartet, wogegen die Baugenehmigungen überraschend stark zulegten.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 17.904 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent auf 2.096 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,5 Prozent auf 5.056 Punkte nach oben. Das Umsatzvolumen fiel auf 653 (Montag: 734) Millionen Aktien. Den 2.003 (1.127) Kursgewinnern standen 1.140 (2.034) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 121 Titel.

   Die Sorgen um Griechenland traten etwas nach hinten. Dominierte am Montag noch die Angst vor einem "Grexit", schöpften die Börsianer nun wieder etwas Mut. Noch immer gehen viele davon aus, dass es zu einer Einigung in letzter Minute kommt, auch wenn es keineswegs neue Hoffnungszeichen gab. "Ohne nachhaltige Lösung der Griechenland-Krise bleibt der Markt kurzatmig", sagte ein Händler. In die Debatte schaltete sich auch US-Finanzminister Jacob Lew ein, der in einem Telefonat den griechischen Premier Alexis Tsipras zu Kompromissbereitschaft drängte.

   Neben Griechenland und der Fed bewegten Übernahmespekulationen die Anlegergemüter. Krankenversicherer UnitedHealth hat angeblich Interesse am Wettbewerber Aetna. Das Unternehmen wolle hierfür über 40 Milliarden Dollar zahlen, berichteten informierte Kreise. Es sei aber nicht bekannt, ob und wie Aetna auf die Offerte reagiert habe. Ob der Zusammenschluss überhaupt zustandekomme, sei ebenfalls ungewiss. Die UnitedHealth-Aktie legte um 2,1 Prozent zu, für Aetna ging es 3,3 Prozent nach oben.

   Die Coty-Aktie verteuerte sich um gut 19 Prozent. Der Kosmetikhersteller hat sich laut New York Post im Bieterwettbewerb um einige Sparten von Procter & Gamble durchgesetzt und übernimmt nun unter anderem die Tochter Wella.

   Unterdessen hat Verizon Communications Interesse am Kauf von Dish Network dementiert. Verizon habe auch nicht vor, die Huffington Post zu verkaufen, sagte der Verizon-Finanzvorstand am Montag auf einer Konferenz des Wall Street Journal. Verizon gewannen 0,9 Prozent, Dish stiegen um 0,4 Prozent.

   Mit der Amazon-Aktie ging es 0,8 Prozent aufwärts. Der Konzern erwägt offenbar, Privatpersonen für Zustelldienste anzuwerben, um die hohen Logistikkosten zu senken.

   Stärker als am Aktien- wurde am Anleihemarkt die Unsicherheit um Griechenland gespielt, wovon die Notierungen profitierten. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 4 Basispunkte auf 2,32 Prozent.

   Gold war dagegen nicht gesucht. Die Feinunze ermäßigte sich um 5 Dollar auf 1.182 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf den festen Dollar. Der Euro kostete rund 1,1240 Dollar. Im Tageshoch wurden für die Gemeinschaftswährung aber 1,1335 Dollar gezahlt. Hinter der Dollarstärke stand auch die Spekulation, Fed-Präsidentin Janet Yellen könnte in ihren Äußerungen am Mittwoch eine "harte" geldpolitische Linie fahren. Überdies war der deutsche ZEW-Index schwach ausgefallen.

   Der Ölpreis erholte sich von seinen jüngsten Verlusten. Das Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,8 Prozent auf 59,97 Dollar. Händler sagten, am Markt werde mit weiter fallenden US-Rohöllagerbeständen gerechnet, wenn die Daten am Mittwoch mitgeteilt werden. Zudem bedrohen Tropenstürme die Produktion im Golf von Mexiko.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.904,48 0,64 113,31 S&P-500 2.096,29 0,57 11,86 Nasdaq-Comp. 5.055,55 0,51 25,58 Nasdaq-100 4.455,90 0,52 22,98

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 28/32 +1/32 0,694% -0,8Bp 1% 3-jähr. 100 4/32 +2/32 1,082% -1,9Bp 1 1/2% 5-jähr. 99 6/32 +5/32 1,668% -3,2Bp 1 7/8% 7-jähr. 98 23/32 +6/32 2,071% -3,2Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 11/32 +12/32 2,315% -4,3Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 30/32 +21/32 3,054% -3,4Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.00 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1240 -0,35% 1,1280 1,1249 EUR/JPY 138,69 -0,52% 139,41 138,87 EUR/CHF 1,0479 -0,06% 1,0485 1,0527 USD/JPY 123,39 -0,15% 123,58 123,45 GBP/USD 1,5649 0,27% 1,5608 1,5558 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 16, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

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