06.06.2016 22:42:50

MÄRKTE USA/Erholung treibt Indizes auf neue Jahreshochs

   NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen ist es am Montag zu einer Erholung gekommen, nachdem am Freitag noch der maue Jobbericht belastet hatte. S&P-500 sowie Nasdaq-Composite erklommen sogar neue Jahreshochs. Mut machten Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen, wonach die Anleger nicht zu viel Gewicht auf einen einzigen - wenn auch enttäuschenden - Arbeitsmarktbericht legen sollten. Allerdings wurde nochmals deutlich, dass eine Zinserhöhung im Juni wohl vom Tisch ist.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 17.920 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent auf 2.109 Punkte aufwärts. Das neue Jahreshoch wurde bei 2.113,36 Punkten markiert. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 4.969 Punkten, hier liegt das neue Jahereshoch bei 4.980,14 Punkten. Der Umsatz reduzierte sich auf 881 (Freitag: 910) Millionen Aktien. Die Zahl der Kursgewinner betrug 2.149 (1.672), die der verlierer 947 (1.407). Unverändert schlossen 94 (109) Titel.

   Zwar sei eine weitere Straffung der Geldpolitik trotz der jüngsten Schwäche am Arbeitsmarkt grundsätzlich angemessen, so Yellen. In ihrer Rede fehlte jedoch der bisherige Passus, dass Zinserhöhungen "in den kommenden Monaten" angebracht seien. Diese Auslassung legt nahe, dass die US-Währungshüter ihre Zinspläne wegen des dramatischen Einbruchs am Arbeitsmarkt überdenken.

   Die Rede der Fed-Chefin war auch deshalb mit Spannung verfolgt worden, weil es vermutlich ihre letzte vor der US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche war. Bereits vor der Rede hatten die Anleger eine Zinserhöhung im Juni bereits ad acta gelegt. Dies zumal am 23. Juni noch das Referendum in Großbritannien über den Verbleib des Landes in der EU ansteht. Yellen erwähnte ausdrücklich die Gefahren, die sich aus diesem Votum ergäben.

   Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank hatte die Aktienmärkte lange Zeit gestützt. Inzwischen rückt aber immer mehr die Ursache des billigen Geldes ins Bewusstsein der Anleger - das eher holprige Wirtschaftswachstum. Viele Marktteilnehmer sehnen eine Zinserhöhung auch als Bestätigung dafür herbei, dass die US-Wirtschaft die Hilfe der Fed nicht mehr nötig hat.

   In diesem Zwiespalt waren am Montag bereits Aussagen von anderen Fed-Repräsentanten bei den Anlegern gut angekommen. Atlanta-Fed-Präsident Dennis Lockhart sagte zwar, dass die US-Notenbank noch etwas Geduld haben solle bei der Zinswende. Andererseits habe der neue Arbeitsmarktbericht seine prinzipielle Einschätzung der US-Konjunktur nicht verändert. Ähnlich äußerte sich James Bullard von der Fed in St. Louis. Trotz der schwachen Mai-Daten sei der Trend am Arbeitsmarkt weiter stark. Aber auch er sieht eine deutlich verminderte Wahrscheinlichkeit für eine Juni-Zinserhöhung.

Schwächerer Dollar verhilft Ölpreisen zu Erholung Unterstützung erhielt die Börse auch von der Erholung der Ölpreise. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI stieg um 2,2 Prozent auf 49,69 Dollar. Ursächlich war die jüngste Abwertung des Dollar, die Öl für Käufer aus anderen Währungsräumen billiger macht. Daneben stützten Berichte über Angriffe auf Pipelines und andere Infrastruktur der Ölbranche in Nigeria die Preise. Auch in Kanada kommt es weiter zu Lieferproblemen. Am Freitag hatten Daten von Baker Hughes, einem Ausrüster der Ölindustrie, die Notierungen gedrückt. Aus den Daten war hervorgegangen, dass die Zahl der in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in den USA auf Wochensicht wieder zugenommen hat.

   Der Goldpreis legte nach dem Sprung am Freitag noch etwas zu. Zum Wochenausklang hatte er einerseits von den Konjunktursorgen profitiert, die die schwachen Arbeitsmarktdaten geschürt hatten, aber auch davon, dass der zögerliche Beschäftigungsaufbau eine baldige Fed-Zinserhöhung in den Augen der Marktteilnehmer weniger wahrscheinlich macht. Höhere Zinsen würden das zinslos gehaltene Edelmetall für Anleger uninteressant machen, weil sie dann am ebenfalls als sicherer Hafen geltenden Anleihemarkt attraktivere Renditen zu erwarten hätten. Die Feinunze stieg im späten Geschäft um 0,1 Prozent auf 1.246 Dollar.

   Am Anleihemarkt, der am Freitag lebhaften Zulauf verzeichnet hatte, kam es zu Gewinnmitnahmen. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 1,72 Prozent. Anleihekurse und -renditen bewegen sich gegenläufig zueinander.

   Der Dollar verharrte auf dem niedrigeren Niveau, auf das ihn die Daten am Freitag geschickt hatten. Für einen Euro wurden etwa 1,1360 Dollar gezahlt.

Wal-Mart nach Kaufempfehlung gesucht Wal-Mart legten um 0,3 Prozent zu auf 71,05 Dollar. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie des Einzelhandelskonzerns auf "Buy" von "Hold" hochgestuft und das Kursziel auf 82 von 60 Dollar erhöht.

   Regeneron gaben dagegen nach, obwohl ein gemeinsam mit der französischen Sanofi entwickeltes Mittel zur Behandlung von atopischer Dermatitis in einer Studie ermutigende Erfolge erzielt hatte. Die Regeneron-Aktie sank um 0,8 Prozent.

   Wesentlich härter traf es dagegen Adamis Pharmaceuticals. Die Aktie des Biopharmazie-Unternehmens brach um knapp 54 Prozent ein, nachdem die US-Gesundheitsbehörde zusätzliche Tests einer von Adamis entwickelten Adrenalinspritze zur Behandlung schwerer allergischer Reaktionen gefordert hatte.

   Für die AbbVie-Aktie ging es um 3,4 Prozent nach unten. Ein Krebsmedikament, das AbbVie im Zuge der 5,8 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Stemcentrx "geerbt" hat, hat in einer Studie enttäuschend abgeschnitten. Die Analysten von Cowen stuften AbbVie daher auf "Market Perform" von "Market Outperform" zurück.

   Hertz Global Holdings steigerten sich um 7,2 Prozent. Der Board hat am Montag formell die Trennung des Auto- vom Ausrüstungs-Vermietungsgerschäft abgesegnet.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.920,33 0,64 113,27 2,84 S&P-500 2.109,41 0,49 10,28 3,20 Nasdaq-Comp. 4.968,71 0,53 26,20 -0,77 Nasdaq-100 4.523,63 0,31 13,84 -1,52

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 5/32 -1/32 0,795% +1,1BP 7/8% 3-jähr. 99 27/32 -1/32 0,929% +1,4BP 1 3/8% 5-jähr. 100 21/32 -1/32 1,237% +0,5BP 1 5/8% 7-jähr. 100 23/32 -3/32 1,516% +1,4BP 1 5/8% 10-jähr. 99 3/32 -6/32 1,723% +2,1BP 2 1/2% 30-jähr. 99 1/32 -18/32 2,546% +2,8BP

DEVISEN zuletzt +/- % M o, 8:20 F r, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1365 +0,20% 1,1342 1,1331 +4,7% EUR/JPY 122,30 +0,78% 121,35 120,97 -4,1% EUR/CHF 1,1030 -0,45% 1,1080 1,1075 +1,4% GBP/EUR 1,2720 +0,32% 1,2679 1,2814 -6,3% USD/JPY 107,59 +0,56% 106,99 106,77 -8,4% GBP/USD 1,4456 +0,54% 1,4379 1,4521 -2,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,76 48,62 +2,3% 1,14 + 20,4% Brent/ICE 50,55 49,64 +1,8% 0,91 + 20,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,42 1.244,40 +0,1% +1,03 + 17,4% Silber (Spot) 16,47 16,41 +0,4% +0,06 + 19,2% Platin (Spot) 996,34 9 88,07 +0,8% +8,27 +11,8% Kupfer-Future 2,12 2,11 +0,2% +0,00 -1,4%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 06, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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