07.11.2018 15:40:43

MÄRKTE USA/Ergebnis der Zwischenwahlen sorgt für steigende Kurse

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Ergebnis der US-Zwischenwahlen ist die Wall Street zur Wochenmitte mit Aufschlägen gestartet. Die Demokraten haben wie erwartet nun eine Mehrheit im Repräsentantenhaus, während die republikanische Partei von Präsident Donald Trump im Senat weiter die Oberhand behält. Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach der Eröffnung um 0,9 Prozent auf 25.857 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es ebenfalls um jeweils 0,9 Prozent nach oben.

"Die Märkte können traditionell mit einer Aufteilung von Repräsentantenhaus und Senat gut leben", sagt Investment-Stratege Todd Jablonski von Principal Portfolio Strategies. "Die Investoren sehen darin eine Form von Stabilität und die Aussicht, dass es nicht schnell zu radikalen Veränderungen kommt", sagt der Teilnehmer weiter.

"Nach einem schwachen Oktober könnte das Wahlergebnis wieder zum Einstieg genutzt werden", so Analyst Jordan Rochester von Nomura. Zwar sei das Ergebnis wie erwartet ausgefallen, doch habe es im Vorfeld Unsicherheit gegebeeine gewisse n, nachdem Wahlausgänge in der Vergangenheit schon überrascht hätten, ergänzt der Marktteilnehmer.

In den Fokus rücke nun auch die Sitzung der US-Notenbank am Donnerstag. Nach bereits drei Zinserhöhungen in diesem Jahr wird mit einer weiteren Anhebung allerdings erst im Dezember gerechnet. Im Fokus stehen daher Aussagen zum weiteren Zinstempo der Fed. Nach Ansicht von John Stopford von Investec Asset Management gibt es für die US-Notenbank keinen Grund, an ihrem Zinskurs etwas zu ändern. Gerade wegen des weiterhin sehr starken US-Arbeitsmarkts dürfte die Fed an ihrem Kurs festhalten.

Dollar nach Zwischenwahlen unter Druck

Verlierer des US-Wahlergebnisses ist dagegen der Dollar: Der Euro steigt im Gegenzug in der Spitze an die Marke von 1,15 Dollar. Aktuell geht er mit 1,1478 Dollar um. "Bisher war die Politik für den Dollar ideal", sagt Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Er habe von fiskalpolitischen Wachstumsimpulsen profitiert als auch von der inflationstreibenden protektionistischen Handelspolitik. Dies hatte die US-Notenbank auf ihrem Zinserhöhungskurs bestärkt. "Nun wird es mit fiskalpolitischen Impulsen für die Trump-Regierung schwieriger", sagt Leuchtmann. Dies könne auch Zinserhöhungen der US-Notenbank bremsen. Kurzfristig könnte der Euro Richtung 1,16 Dollar steigen, erwartet der Analyst.

Die Ölpreise legen dagegen kräftig zu. Hintergrund sind laut Teilnehmern Berichte, wonach Saudi-Arabien und Russland über Fördersenkungen im kommenden Jahr sprechen. Klarheit könnte bereits das Opec-Treffen am Wochenende liefern. Daneben stehen die wöchentlichen US-Lagerdaten im Fokus. Am Vorabend vermeldete das API eine erneute Zunahme um 7,8 Millionen Barrel - viel mehr als von Analysten erwartet. Nun werde auf die offiziellen Daten gewartet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI klettert um 0,6 Prozent auf 62,59 Dollar. Für Brent geht es um 0,9 Prozent auf 72,79 Dollar nach oben.

Der Goldpreis greift nach den Zwischenwahlen in den USA den Widerstand bei 1.236 Dollar je Feinunze an. Aktuell legt die Feinunze um 0,2 Prozent auf 1.229 Dollar zu. Die Chance für einen weiteren Preisanstieg gilt als gut, weil der schwache Dollar und die fallenden Renditen in den USA für Auftrieb sorgen sollten. "Wenn die Unze die Marke von 1.236 Dollar überwindet, besteht Luft bis 1.242 und potenziell sogar bis 1.265 Dollar", sagt Carlo Alberto de Casa, Chefanalyst von ActivTrades.

Die US-Anleihen legen deutlicher zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt mit den nachgebenden Zinserhöhungsspekulationen im Zuge der Wahlen um 3,8 Basispunkte auf 3,19 Prozent.

Unternehmenszahlen treten in den Hintergrund

Mit dem Ergebnis der US-Zwischenwahlen tritt die US-Berichtssaison etwas in den Hintergrund. Unter den Einzelwerten brechen Infinera um 30 Prozent ein, nachdem der Technologiekonzern einen Umsatzrückgang vermeldet hat. Der IT-Dienstleisters DXC Technology hatte nach Börsenschluss Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens lag unter den Markterwartungen und fiel im zweiten Quartal auf 5,01 Milliarden Dollar gegenüber 5,45 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Marktkonsens hatte bei 5,3 Milliarden Dollar gelegen. Die Aktie verliert 10,5 Prozent.

Die Restaurantkette Papa John's verzeichnete im dritten Quartal den vierten Umsatzrückgang in Folge. In Nordamerika ging der Umsatz um 9,8 Prozent zurück. Die Markterwartungen hatten derweil aber bei einem Schwund um 10,8 Prozent gelegen. Für die Titel geht es um 5,3 Prozent nach oben.

Nach der Schlussglocke wird noch der Chiphersteller Qualcomm seine Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Im Vorfeld fällt die Aktie um 0,8 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.857,48 0,87 222,47 4,60

S&P-500 2.780,37 0,90 24,92 3,99

Nasdaq-Comp. 7.438,81 0,85 62,85 7,76

Nasdaq-100 7.063,12 1,06 74,27 10,42

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,93 0,4 2,93 173,0

5 Jahre 3,05 -0,9 3,06 112,3

7 Jahre 3,12 -2,8 3,15 87,2

10 Jahre 3,19 -3,8 3,23 74,8

30 Jahre 3,39 -5,1 3,44 32,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:21 Uhr Di, 17.07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1478 +0,51% 1,1433 1,1418 -4,5%

EUR/JPY 130,02 +0,38% 129,49 129,43 -3,9%

EUR/CHF 1,1450 -0,05% 1,1456 1,1457 -2,2%

EUR/GBP 0,8729 +0,09% 0,8721 0,8730 -1,8%

USD/JPY 113,27 -0,16% 113,19 113,37 +0,6%

GBP/USD 1,3149 +0,42% 1,3113 1,3081 -2,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.528,63 +1,3% 6.522,64 6.448,22 -52,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,59 62,21 +0,6% 0,38 +7,8%

Brent/ICE 72,79 72,13 +0,9% 0,66 +15,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.229,20 1.226,93 +0,2% +2,28 -5,7%

Silber (Spot) 14,65 14,54 +0,7% +0,11 -13,5%

Platin (Spot) 876,15 870,00 +0,7% +6,15 -5,7%

Kupfer-Future 2,74 2,73 +0,4% +0,01 -18,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 07, 2018 09:41 ET (14:41 GMT)

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