01.03.2022 18:35:41

MÄRKTE USA/Dow knickt um 2% ein - Ölpreise schießen nach oben

NEW YORK (Dow Jones)--Die offenbar zunehmenden russischen Angriffe auf Ziele in der Ukraine sorgen an den US-Börsen für eine Flucht aus Aktien und die Suche nach Sicherheit. Zudem hat Russland am sechsten Tag der Invasion "hochpräzise" Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew angedroht. Unter anderem soll der Kiewer Fernsehturm so schwer beschädigt worden sein, dass keine Ausstrahlung mehr möglich ist. Für Beunruhigung sorgt zudem ein 60 Kilometer langer Militärkonvoi, der sich Kiew nähern soll.

Dass der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende US-Gewerbe im Februar besser als gedacht ausgefallen ist, spielt in dieser Gemengelage ebenso keine Rolle wie andere Konjunkturdaten.

Der Dow-Jones-Index liegt zur New Yorker Mittagszeit 1,9 Prozent im Minus bei 33.256 Punkten. Die anderen großen Indizes schneiden etwas besser ab, liegen aben ebenfalls klar zurück.

Am Ölmarkt schießen die Preise förmlich nach oben auf neue Siebenjahreshochs. Dass die Mitglieder der Internationalen Energieagentur die Freigabe von Ölreserven beschließen wollen, vermag den Anstieg zunächst nicht zu bremsen. US-Öl der Sorte WTI verteuert sich um über 10 Prozent auf 105,44 Dollar.

Der Ausfall russischer Öl- und Gaslieferungen als Folge der westlichen Sanktionen treibt die Preise für diese Energieträger nach oben. Das wiederum befeuert an den Märkten Befürchtungen, dass die ohnehin schon hohe Inflation weiter angeheizt werden könnte, was die Notenbanker mit scharfen Zinserhöhungen auf den Plan rufen könnte.

Dennoch geht es mit den Kursen der Anleihen weiter steil aufwärts. Die Renditen sinken entsprechend deutlich, im Zehnjahresbereich geht es um 14 Basispunkte südwärts auf 1,68 Prozent. Zum Ende der Vorwoche waren es noch 1,99 Prozent. Als sicherer Hafen gilt auch das Gold, wobei das Edelmetall zugleich auch davon profitiert, dass Anleihen als Anlage mit den fallenden Zinsen an Attraktivität verlieren. Die Feinunze verteuert sich um weitere rund 25 Dollar auf 1.934.

Ein ähnliches Bild wie am Vortag zeigt sich auch am Devisenmarkt, nur dass der Dollar diesmal sehr viel stärker zulegt. Der Dollar-Index steigt um 0,8 Prozent. Die ebenso als sichere Häfen geltenden Yen und Franken sind ebenfalls weiter gesucht, sie können sich zum Dollar immerhin behaupten.

Bankaktien erneut sehr schwach

Am Aktienmarkt werden weiter Bankaktien verkauft. Neben den fallenden Marktzinsen leiden sie unter Gegenwind durch die gegen Russland verhängten Finanzsanktionen, die auch die Geschäfte der westlichen Banken beeinträchtigen dürften. Unter anderem wurden die russischen Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen und erste Auslandstöchter stehen vor der Pleite. Der S&P-500-Subindex der Banken sackt um fast 5 Prozent ab.

Auf der Gewinnerseite stehen zwar erneut Aktien aus dem Energiesektor. Her fällt das Plus aber mit 0,4 Prozent sehr bescheiden aus, zumal angesichts der haussierenden Ölpreise. Dabei dürften auch Spekulationen über eine fallende Ölnachfrage als Konjunkturfolge des Krieges eine Rolle spielen.

Target nach Zahlenvorlage mit Kurssprung - Zoom enttäuscht

Auf Unternehmensseite hat unter anderem die Supermarktkette Target Geschäftszahlen vorgelegt, die Licht und Schatten enthielten. Ein überzeugender Ausblick macht dies allerdings mehr als wett; der Kurs springt um 11 Prozent nach oben.

Überraschend gut sind die Zahlen des Softwareanbieters Workday (+6,8%) ausgefallen. Bei Zoom Video Communications (-5,0%) hat sich das Wachstum hingegen abermals verlangsamt. Das Unternehmen, das zu den Gewinnern der Pandemie zählte, übertraf gleichwohl die Erwartungen der Analysten.

Belastet von Produktionsengpässen hat der Elektroautohersteller Lucid (-15,1%) das Produktionsziel für dieses Jahr reduziert.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.256,36 -1,9% -636,24 -8,5%

S&P-500 4.310,55 -1,4% -63,39 -9,6%

Nasdaq-Comp. 13.577,44 -1,3% -173,96 -13,2%

Nasdaq-100 14.065,28 -1,2% -172,53 -13,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,29 -14,3 1,43 55,5

5 Jahre 1,54 -17,6 1,72 28,2

7 Jahre 1,64 -16,9 1,81 20,0

10 Jahre 1,68 -14,4 1,83 17,2

30 Jahre 2,07 -8,8 2,16 17,4

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1105 -1,0% 1,1209 1,1244 -2,3%

EUR/JPY 127,54 -1,2% 128,93 129,64 -2,6%

EUR/CHF 1,0220 -0,7% 1,0291 1,0326 -1,5%

EUR/GBP 0,8342 -0,2% 0,8348 0,8382 -0,7%

USD/JPY 114,85 -0,1% 115,04 115,26 -0,2%

GBP/USD 1,3310 -0,8% 1,3425 1,3417 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,3176 +0,1% 6,3139 6,3120 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 43.521,48 +0,9% 43.448,13 41.149,96 -5,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 105,85 95,72 +10,6% 10,13 +42,2%

Brent/ICE 106,72 97,97 +8,9% 8,75 +38,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.934,28 1.909,02 +1,3% +25,26 +5,7%

Silber (Spot) 25,22 24,41 +3,3% +0,81 +8,2%

Platin (Spot) 1.054,55 1.047,95 +0,6% +6,60 +8,7%

Kupfer-Future 4,57 4,44 +2,8% +0,12 +2,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 01, 2022 12:36 ET (17:36 GMT)

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