27.05.2014 22:50:32
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MÄRKTE USA/Daten treiben S&P-500 auf Allzeithoch
Von Florian Faust
An der Wall Street haben am Dienstag die Bullen das Zepter geschwungen. Überwiegend positive Konjunkturdaten und Nachholeffekte wegen des Feiertages zu Wochenbeginn, als die Aktienmärkte in Europa und Asien deutlich zugelegt hatten, trieben den S&P-500 auf das nächste Allzeithoch bei 1.912 Punkten. Nach Wochen eines wenig inspirierenden Auf und Ab könnte es in nächster Zeit deutlicher nach oben gehen, meinte auch David Madden von IG. Die US-Wirtschaft sei "wieder da", sagte er mit Blick auf die überzeugenden Daten der jüngsten Zeit. Und dies bei weiterhin extrem niedrigen Zinsen: "Anleger erhalten das Beste zweier Welten - gute Daten und eine weiterhin unterstützende US-Notenbank", ergänzte Hedgetfonds-Präsident Uri Landesman von Platinum Partners.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 16.676 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent. Umgesetzt wurden 0,66 (Freitag: 0,55) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 2.147 (2.120) Kursgewinner 991 (996) -verlierer, unverändert schlossen 105 (119). Gesucht waren vor allem Nebenwerte. So kletterte der entsprechende Index Russell-2000, der zuletzt schwächer als der Gesamtmarkt gelaufen war, um 1,4 Prozent. Die Daten des Tages lieferten Anlegern die nötigen Kaufargumente. So ließ ein Schwung von Militärbestellungen die Nachfrage nach langlebigen Wirtschaftsgütern in den USA im April überraschend steigen, obwohl Volkswirte einen Rückgang prognostiziert hatten. Zudem schien der für das US-Wachstum so wichtige Konsum ins Rollen zu kommen. Denn die Stimmung unter den Verbrauchern hellte sich im Mai auf.
Wenig Störfeuer lieferte da der Immobilienmarkt, wo sich der Anstieg der Häuserpreise im März zwar erneut verlangsamt hatte. Volkswirte hatten aber ein stärkeres Abflachen des Anstiegs erwartet. Allerdings wurde die Zahl der erteilten US-Baugenehmigungen im April deutlich nach unten revidiert. Weniger eindeutig fielen die Signale im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine aus. Hatte es nach den Präsidentschaftswahlen nach einer Entspannung ausgesehen, verschärfte sich die Lage mit Kämpfen im ostukrainischen Donezk wieder.
Richtig Bewegung herrschte am Goldmarkt, der Preis fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Zuletzt kostete die Feinunze 1.267 US-Dollar nach Kursen um 1.293 Dollar im Tageshoch. Die chinesischen Goldimporte über den Hafen von Hongkong waren im April um 19 Prozent eingebrochen. Der Goldumschlag in Hongkong gilt als Indikator für die landesweite Nachfrage in China. Auch die Präsidentschaftswahl in der Ukraine drückte auf den Preis. Sie hatte - berechtigt oder nicht - Hoffnung geweckt, dass die Spannungen zwischen Moskau und Kiew sich nun allmählich legen werden. Damit war Gold als "Angstwährung" weniger attraktiv.
Öl kam nach dem höchsten Schlusskursniveau seit fünf Wochen wieder leicht zurück. Das Fass der US-Sorte WTI ermäßigte sich auf 104,11 Dollar um - ein Abschlag von 0,2 Prozent zum Freitagsschluss. Öl der europäischen Referenzsorte Brent verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 110,02 Dollar. Der US-Dollar stieg zum Euro an, gab aber im späten US-Handel einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Die Europäischen Zentralbank (EZB) diskutiert angesichts der niedrigen Inflation offenbar intensiv über eine Senkung des Leitzinses, wie Aussagen des EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny andeuteten. Auch die guten US-Daten lasteten etwas auf dem Euro, der zuletzt bei 1,3634 nach einem Tageshoch bei 1,3670 Dollar umging.
Am US-Rentenmarkt erholten sich trotz der positiven Konjunktursignale die Notierungen im Tagesverlauf. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte ins Minus und sank um zwei Basispunkte auf 2,52 Prozent. Laut Rentenhändlern hätten die niedrigen Notierungen Käufer angelockt. Anleger positionierten sich zudem für die im Wochenverlauf anstehenden Neuemissionen. Am Dienstag wurden 2-jährige Schuldpapiere platziert, Analysten sprachen von einer mäßig verlaufenen Auktion.
Am Aktienmarkt zogen Apple nach den jüngsten Aufschlägen um weitere 1,9 Prozent an und kletterten auf den höchsten Stand seit Oktober 2012. Anleger schauten mit Spannung auf die große Entwicklerkonferenz Anfang Juni. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits um 9 Prozent zugelegt und in den vergangenen zwölf Monaten sogar um 39 Prozent. Gleichwohl liegt sie aber noch deutlich unter dem Allzeithoch vom September 2012.
Bank of America reichte einen Kapitalplan bei den Regulierungsbehörden ein. Diese sollen auf dessen Grundlage der Bank die Ausschüttung einer höheren Dividende und möglicherweise auch Aktienrückkäufe genehmigen. Anleger spekulierten auf einen positiven Bescheid, die Titel rückten um 3,4 Prozent vor und führten das Tableau im Dow an.
Pfizer stiegen um 0,4 Prozent. Der Pharmakonzern gab seine Pläne zum Kauf des britischen Wettbewerbers AstraZeneca auf. Die Aktie des US-Börsenbetreibers IntercontinentalExchange (ICE) legte um 2,4 Prozent zu. Die ICE spaltet die Euronext über einen Börsengang ab. In den kommenden Wochen soll der Gang aufs Parkett an den eigenen Börsen in Amsterdam, Brüssel und Paris auf den Weg gebracht werden.
In der Lebensmittelbranche bahnt sich derweil eine weitere milliardenschwere Großübernahme an. Der Geflügelfleischhersteller Pilgrims Pride will Hillshire Brands, einen Anbieter für Fertiggerichte, schlucken. Das Gebot setzt ein dickes Fragezeichen hinter die geplante Übernahme des Tiefkühlkostproduzenten Pinnacle Foods durch Hillshire. Während Hillshire-Aktien um 22,1 Prozent nach oben schossen, verteuerten sich Pilgrims Pride um 1,7 Prozent, Pinnacle gaben dagegen 6,4 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.675,50 0,42 69,23 S&P-500 1.911,91 0,60 11,38 Nasdaq-Comp. 4.237,07 1,22 51,26 Nasdaq-100 3.723,06 1,24 45,73Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 100 01/32 unv. 0,351% unv. 7/8% 3-jähr. 100 09/32 unv. 0,779% unv. 1 5/8% 5-jähr. 100 14/32 unv. 1,529% unv. 2 1/4% 7-jähr. 101 06/32 + 1/32 2,065% -0,7 BP 2 3/4% 10-jähr. 99 26/32 + 4/32 2,520% -1,4 BP 3 3/4% 30-jähr. 100 03/32 +17/32 3,370% -2,8 BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,3633 -0,17% 1,3656 1,3650 EUR/JPY 139,05 -0,03% 139,10 139,08 EUR/CHF 1,2228 0,11% 1,2214 1,2208 USD/JPY 102,00 0,13% 101,87 101,89 GBP/USD 1,6806 -0,41% 1,6875 1,6845 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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May 27, 2014 16:17 ET (20:17 GMT)
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