15.10.2020 14:47:40

MÄRKTE USA/Corona-Ängste lasten schwer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer düsteren Eröffnung an der Wall Street sieht es am Donnerstag aus. Die Terminkontrakte auf die Aktienindizes notieren im tiefroten Bereich. Ein Hauptthema ist die zweite Corona-Welle, die vor allem auch durch neue Restriktionen in Europa wieder schärfer ins Bewusstsein gerückt ist. Demzufolge geht es an den dortigen Börsen auch steil abwärts.

Aber auch die US-spezifischen Themen lasten weiter: die Unsicherheit vor den Präsidentschaftswahlen und das fruchtlose Hin und Her bei den Verhandlungen um ein Paket zur Stimulierung der corona-gebeutelten Wirtschaft. Gerade beim letzten Thema habe sich die Marktsicht von "einer Menge Optimismus" gewandelt zu "einer Menge Pessimismus", wie Jim McCormick von Natwest Markets sagt.

Dass Hilfe willkommen wäre, zeigen neue US-Daten zumindest zum Teil. Die wöchentlichen Jobdaten fielen schwächer aus als erwartet, das gilt auch für den Empire State Index zur Geschäftsaktivität im Großraum New York. Immerhin überraschte ein starker Philly-Fed-Index auf der positiven Seite.

Bei den Präsidentschaftswahlen hat Herausforderer Joe Biden zwar einen komfortablen Vorsprung von 11 Prozentpunkten. Aber dennoch zeigen sich Teilnehmer verunsichert, weil überraschende Ergebnisse nicht auszuschließen sind, wie dies auch 2016 der Fall war.

Angesichts dieser Perspektiven rückt die Berichtssaison zumindest für den Moment fast in den Hintergrund. Dabei gibt es vorbörslich wichtige Unternehmenszahlen, so von Walgreens Boots Alliance und Morgan Stanley. Walgreens steigen um 2,5 Prozent, nachdem der Pharmahändler in seinem vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten hat als erwartet.

Morgan Stanley hat ihren Gewinn trotz Corona-Krise im dritten Quartal kräftig gesteigert. Die Bank profitierte von einem starken Investmentbanking und hohen Erträgen im Anleihen- und Aktienhandel. Auch das große Wealth-Management-Geschäft steigerte die Einnahmen. Insgesamt schnitt die Bank deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Mit einem vorbörslichen Minus von 0,5 Prozent hält sich die Aktie besser als der Markt.

Am Abend haben nachbörslich Alcoa und United Airlines ihre Zahlenwerke vorgelegt. Alcoa konnte das Quartalsminus zwar verringern, schrieb aber immer noch rote Zahlen. Alcoa warnte zudem, dass im vierten Quartal mit Gegenwind auf der Kostenseite gerechnet werden müsse, was negativ auf die Ergebnisentwicklung wirken dürfte. Die Aktie saust vorbörslich 5,8 Prozent abwärts.

United Airlines geben 1,7 Prozent ab. Die Fluggesellschaft hatte von einem Einbruch des Geschäfts berichtet und einen Nettoverlust von 1,8 Milliarden Dollar ausgewiesen. Der Umsatz lag mit 2,5 Milliarden Dollar 78 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gleichwohl zeigte sich United Airlines optimistisch und konzentriert sich darauf, eine "starke Erholung" der Geschäfte vorzubereiten.

Dollar profitiert von Ängsten

Am Devisenmarkt spielt der Dollar seinen Status als sicherer Hafen aus, der Dollar-Index klettert um 0,4 Prozent. Der Euro nähert sich von oben rapide der Marke von 1,17.

Der Goldpreis gibt mit dem festen Greenback nach und ist wieder unter die 1.900er Marke gerutscht. Aktuell verliert die Feinunze 0,2 Prozent auf 1.896 Dollar.

Der Ölpreis leidet unter den Corona-Sorgen und gibt deutlich nach. Dass die API-Daten vom Vorabend einen unerwartet hohen Rückgang der US-Lagerbestände auswiesen, hilft dem Preis kaum. Der Preis für das Fass der Sorte WTI verliert 3,4 Prozent auf 39,63 Dollar, für Brent geht es um 3,3 Prozent abwärts auf 41,89 Dollar.

Anleihen profitieren von der Unsicherheit. Steigende Notierungen drücken die Zehnjahresrendite um 3 Basispunkte auf 0,70 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,13 -0,4 0,14 -106,9

5 Jahre 0,29 -1,3 0,30 -163,5

7 Jahre 0,48 -2,5 0,51 -176,3

10 Jahre 0,70 -3,1 0,73 -174,6

30 Jahre 1,46 -4,8 1,51 -160,7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1708 -0,35% 1,1754 1,1763 +4,4%

EUR/JPY 123,16 -0,28% 123,73 123,61 +1,0%

EUR/CHF 1,0699 -0,29% 1,0730 1,0729 -1,5%

EUR/GBP 0,9057 +0,31% 0,9030 0,9025 +7,0%

USD/JPY 105,19 +0,07% 105,27 105,09 -3,3%

GBP/USD 1,2923 -0,68% 1,3012 1,3034 -2,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7246 +0,17% 6,7189 6,7060 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 11.379,78 +0,02% 11.393,07 11.401,87 +57,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 39,63 41,04 -3,4% -1,41 -30,3%

Brent/ICE 41,89 43,32 -3,3% -1,43 -31,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.895,86 1.900,33 -0,2% -4,47 +24,9%

Silber (Spot) 23,76 24,33 -2,3% -0,57 +33,1%

Platin (Spot) 847,23 859,98 -1,5% -12,75 -12,2%

Kupfer-Future 3,03 3,05 -0,5% -0,02 +7,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/smh

(END) Dow Jones Newswires

October 15, 2020 08:48 ET (12:48 GMT)

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Alcoa Corp 34,42 -0,13% Alcoa Corp
Morgan Stanley 133,50 0,21% Morgan Stanley
United Airlines Holdings Inc Registered Shs 105,04 1,63% United Airlines Holdings Inc Registered Shs
Walgreens Boots Alliance Inc 9,74 -0,69% Walgreens Boots Alliance Inc