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28.01.2019 22:18:44

MÄRKTE USA/Caterpillar und Nvidia drücken Wall Street ins Minus

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben hat die Wall Street am Montag den Handel beendet. Die enttäuschenden Quartalszahlen von Caterpillar und eine Umsatzwarnung von Chiphersteller Nvidia sorgten für eine negative Stimmung. Vor allem die Ergebnisse des Baumaschinenherstellers schürten die bestehenden Konjunktursorgen. Damit ist der Einstieg in die wohl heftigste Woche der Berichtssaison nicht geglückt. Es werden im Verlauf der Woche 126 Unternehmen aus dem S&P-500 und 13 der 30 Konzerne aus dem Dow-Jones-Index ihre Ergebnisse vorlegen.

"Die Umsatzwarnung von Nvidia belastete den Markt stärker als die schwachen Caterpillar-Zahlen", merkte Larry Benedict von Opportunistic Trader an. "Vor allem die nachlassende Nachfrage in China hat Nvidia getroffen, was die Investoren befürchten läßt, dass sich die Nachfrage dort stärker reduziert hat als bislang angenommen", ergänzte der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 24.528 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 2.644 Punkte, der Nasdaq-Composite fiel um 1,1 Prozent auf 7.086 Punkte. Umgesetzt wurden insgesamt 818 (Freitag: 861) Millionen Aktien. Dabei standen sich an der Nyse 1.334 (2.271) Kursgewinner und 1.622 (688) -verlierer gegenüber, während 93 (93) Titel unverändert schlossen.

Auch sonst sorgte das Umfeld für Zurückhaltung, denn in den kommenden Tagen stehen wichtige Termine auf der Agenda. Zur Wochenmitte wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer Sitzung veröffentlichen. Eine Änderung des Zinsniveaus wird nicht erwartet. Das Interesse gilt vor allem der Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell, nachdem Vertreter der US-Notenbank in jüngster Zeit ein "geduldiges" Vorgehen bei weiteren Zinserhöhungen signalisiert haben.

Zudem sind die Augen auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China gerichtet. Am Mittwoch wird voraussichtlich der chinesische Vizepremier Liu He in die USA reisen, um dort über eine Beilegung des Zollstreits weiterzuverhandeln. Und am Dienstag steht im britischen Unterhaus die nächste Abstimmung über den Brexit-Vertrag an.

Auch der US-Haushaltsstreit ist noch nicht beigelegt. Die am Freitag erzielte Einigung ist nur eine Zwischenlösung, die eine Finanzierung bis zum 15. Februar sichert. Weil die Übergangslösung aber nicht die von US-Präsident Donald Trump geforderten Mittel zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko enthält, drohte der Präsident sofort mit weiteren Zwangsmaßnahmen. Es besteht daher die Gefahr einer neuerlichen Haushaltssperre.

Caterpillar verdient weniger als erwartet

Caterpillar hat Umsatz und Gewinn im Schlussquartal 2018 zwar deutlich gesteigert, die Erwartungen der Analysten aber trotzdem verfehlt. Auch der Ausblick enttäuschte und weckte Zweifel an der Lage der US-Wirtschaft, denn der Baumaschinenhersteller gilt als Konjunkturindikator. Die Caterpillar-Aktie brach um 9,1 Prozent ein und war größter Verlierer im Dow. Im Wochenverlauf werden unter anderem Schwergewichte wie Apple, Microsoft, Facebook oder Amazon einen Blick in ihre Bücher gewähren.

Nvidia hat die Umsatzprognose für das vierte Quartal deutlich gesenkt. Statt 2,7 Milliarden Dollar erwartet der Chiphersteller nur noch 2,2 Milliarden Dollar. Das schwächere Marktumfeld, insbesondere in China, habe die Nachfrage nach Grafikprozessoren für Endkunden beeinträchtigt. Der Halbleiter-Sektor im S&P-500 war mit einem Abschlag von 2,5 Prozent der Tagesverlierer. Die Nvidia-Aktie fiel um 13,9 Prozent. In ihrem Sog ging es für Intel, die in der vergangenen Woche schwache Zahlen veröffentlicht hatten, um 0,7 Prozent nach unten und Advanced Micro Devices (AMD) fielen um 8,0 Prozent.

Trotz der jüngsten Enttäuschungen von Caterpillar und Nvidia ist die Berichtssaison bislang allerdings recht gut verlaufen. Fast drei Viertel der Unternehmen aus dem S&P-500, die bisher ihre Zahlen vorgelegt haben, übertrafen die Erwartungen - obwohl Konjunkturdaten Hinweise lieferten, dass die Wirtschaft nicht mehr ganz so rund läuft. Am Montag wurde nur der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er stieg im Dezember auf plus 0,27 von plus 0,21 im Vormonat.

Dammbruch bei Vale-Mine treibt Eisenerzpreise

An den Rohstoffmärkten ging es für die Eisenerzpreise um über 5 Prozent nach oben, nachdem am Freitag ein Damm in der Nähe einer Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale gebrochen ist. Bei Vale und anderen Minen-Betreibern könne es nun zu Angebotsunterbrechungen kommen, beispielsweise weil die Unternehmen stärker kontrolliert werden dürften, hieß es. Die ADR von Vale brachen an der Nyse um rund 18 Prozent ein.

Kräftig abwärts ging es mit den Ölpreisen. Hier verwiesen Teilnehmer auf die Unsicherheiten vor den Handelsgesprächen zwischen China und den USA. Gleichzeitig ist laut Baker Hughes die Zahl der aktiven US-Förderanlagen zuletzt wieder gestiegen. Und auch die Entwicklung in Venezuela bleibt weiter im Fokus. Die USA verhängten am Montag Sanktionen gegen den venezolanischen Ölkonzern PDVSA, den größten Ölexporteur des Landes. Der Preis für ein Barrel der US-Leichtöl WTI fiel zum US-Settlement um 3,2 Prozent auf 51,99 Dollar, den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Brent gab um 2,8 Prozent auf 59,93 Dollar nach.

Der Goldpreis holte zwischenzeitliche Verluste auf und drehte ins Plus. Neben der schwachen Tendenz am US-Aktienmarkt sorgten auch die Unsicherheiten bei Handelsgesprächen und Brexit für Zulauf in den "sicheren Hafen" Gold. Zudem seien die Blicke auf die Fed-Sitzung gerichtet, hieß es. Der Preis für die Feinunze kletterte zu US-Settlement um 0,4 Prozent auf 1.303 Dollar - den höchsten Stand seit rund sieben Monaten.

Am Devisenmarkt war es dagegen eher ruhig. Auch hier warteten die Akteure die anstehenden politischen Ereignisse der Woche ab. Der Euro zeigte sich im späten US-Handel mit 1,1428 Dollar etwas höher als am Freitag.

Die Verluste am Aktienmarkt verschafften dem Anleihemarkt etwas Zulauf. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um 1,4 Basispunkte auf 2,74 Prozent. Auch hier sind die Augen vor allem auf die Sitzung der US-Notenbank und Aussagen zum weiteren Zinstempo gerichtet, hieß es.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.528,22 -0,84 -208,98 5,15

S&P-500 2.643,85 -0,78 -20,91 5,47

Nasdaq-Comp. 7.085,69 -1,11 -79,18 6,79

Nasdaq-100 6.697,09 -1,33 -90,28 5,80

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,59 -1,7 2,60 138,5

5 Jahre 2,58 -1,9 2,59 65,1

7 Jahre 2,65 -2,0 2,67 40,1

10 Jahre 2,74 -1,4 2,76 30,0

30 Jahre 3,07 -0,2 3,07 -0,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1428 +0,16% 1,1414 1,1401 -0,3%

EUR/JPY 124,99 +0,01% 124,80 125,01 -0,6%

EUR/CHF 1,1335 +0,02% 1,1319 1,1326 +0,7%

EUR/GBP 0,8683 +0,53% 0,8658 0,8660 -3,5%

USD/JPY 109,38 -0,15% 109,37 109,65 -0,2%

GBP/USD 1,3162 -0,37% 1,3178 1,3165 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 3.420,26 -3,47% 3.442,01 3.553,66 -8,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,17 53,69 -2,8% -1,52 +14,1%

Brent/ICE 60,05 61,64 -2,6% -1,59 +10,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.304,11 1.303,09 +0,1% +1,02 +1,7%

Silber (Spot) 15,77 15,75 +0,1% +0,02 +1,7%

Platin (Spot) 812,50 818,00 -0,7% -5,50 +2,0%

Kupfer-Future 2,69 2,73 -1,5% -0,04 +2,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 28, 2019 16:18 ET (21:18 GMT)

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