24.09.2015 22:44:48
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MÄRKTE USA/Caterpillar-Jobabbau schürt Konjunkturpessimismus
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street hat sich am Donnerstag der negative Trend der vergangenen beiden Tage fortgesetzt. Mäßige Konjunkturdaten und eine Umsatzwarnung von Caterpillar in Verbindung mit einem massiven Stellenabbau - das Unternehmen gilt als konjunktureller Trendsetter - trugen zur negativen Stimmung bei. Dazu kamen negative Vorgaben aus Europa.
Anders als auf dem alten Kontinent konnten sich die US-Börsen im späten Handel aber deutlich von ihren Tiefs lösen. Zu verdanken war dies der Erholung der Ölpreise, in deren Gefolge auch die Aktien des Energiesektors zulegten. Der Dow-Jones-Index notierte zur Schlussglocke um 0,5 Prozent niedriger bei 16.201 Punkten. Sein Tagestief hatte der Index bei 16.016 Punkten gesehen. S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 0,3 bzw. 0,4 Prozent ein. An der Nyse wechselten 1.030 (Mittwoch: 783) Millionen Aktien ihre Besitzer. Damit war das Umsatzvolumen überdurchschnittlich lebhaft. Den 1.273 Kursgewinnern standen 1.869 -verlierer gegenüber. Unverändert beendeten 103 Titel den Handel.
Die früher oder später anstehende Zinserhöhung werde am Markt gar nicht mehr als negativ wahrgenommen, sagte Colin Cieszynski, Analyst bei CMC Markets. Sorgen bereiteten den Anlegern vielmehr die Inflation und die Lage der Weltwirtschaft. Wenn die Zinswende noch länger auf sich warten lasse, schüre das Misstrauen, denn die Investoren fürchteten, dass die Dinge nicht so gut liefen wie sie sollten. Wenn ein Unternehmen wie Caterpillar, das von den Problemen der Energie- und Bergbaubranche in Mitleidenschaft gezogen werde, nun massenhaft Mitarbeiter entlasse, werde das als neues Indiz dafür interpretiert, dass der Verfall der Rohstoffpreise die von der Fed als "gesund" erachtete Inflation von 2 Prozent in weite Ferne rücke.
Wenig Kaufargumente lieferten die Wirtschaftsdaten. So waren die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im August deutlich gesunken, wenngleich Volkswirte noch Schlimmeres befürchtet hatten. Zudem hatten in der Vorwoche mehr US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt, allerdings bleibt der Anstieg deutlich unter den Vorhersagen. Deutlich gefallen war indes die Wirtschaftsaktivität in den USA, wie der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) für August belegt.
Im Fokus des Marktinteresses stand neben den Auftragseingängen die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, die sich erstmals seit der umstrittenen Zinsentscheidung der vergangenen Woche zu Wort melden sollte. Die Analysten von Morgan Stanley wiesen darauf hin, dass Yellen in jeder ihrer bisherigen Reden dieses Jahr gesagt habe, dass eine Zinserhöhung "irgendwann im laufenden Jahr" angemessen sei. Sollten diese Schlüsselworte diesmal fehlen, sänken die Erwartungen an eine baldige Zinswende in den USA weiter. Allerdings sollte Yellen erst nach Börsenschluss sprechen, weshalb sich Anleger vorher kaum aus der Deckung wagten, so die Spekulation im Handel.
Am US-Rentenmarkt stiegen die Notierungen mit den mauen Daten auf den höchsten Stand seit rund neun Monaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel im Gegenzug um 2 Basispunkte auf 2,12 Prozent. Die Auktion siebenjähriger Anleihen im Volumen von 29 Milliarden Dollar stieß nicht zuletzt aufgrund des Konjunkturpessimismus auf rege Nachfrage. Die Nachfrage indirekter Bieter, unter denen sich zahlreiche ausländische Zentralbanken befinden, war mit 62,6 Prozent so hoch wie seit Dezember 2010 nicht mehr.
Der Dollar setzte seine Schwächephase des Vortages vor der Yellen-Rede fort, der Euro stieg in der Spitze bis auf fast 1,13 Dollar. Im späten Handel kam die Gemeinschaftswährung wieder zurück auf gut 1,1220 Dollar nach Wechselkursen unter 1,12 am Vorabend. Die Schwäche des Greenbacks und die unsichere Konjunkturlage nutzten Anleger am Goldmarkt unverändert zum Kauf. Die Feinunze verteuerte sich zum Settlement 2,3 Prozent bzw 22,30 Dollar auf 1.153,80 Dollar.
Die Rohölpreise drehten mit den mauen Konjunktursignalen aus den USA zunächst ins Minus, erholten sich aber leicht. US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1 Prozent bzw 0,43 Dollar auf 44,91 Dollar. Brent stieg um 0,9 Prozent bzw 0,42 Dollar auf 48,17 Dollar. Am Mittwoch hatte das US-Energieministerium einen überraschend deutlichen Abbau seiner Rohölvorräte gemeldet, was dem Ölpreis am Tag der Veröffentlichung der Daten zwar nicht half, Anleger aber mit Verspätung als positives Zeichen sahen. Am Donnerstag teilte der Datenanbieter Genscape seinen Kunden mit, dass sich die Rohölbestände im zentralen Öllager in Cushing in der Woche zum Dienstag um über 500.000 Barrel verringert hätten, berichtete ein Marktteilnehmer, der Einblick in die Daten hatte. Das Problem der Überversorgung werde ganz allmählich kleiner, zumindest in Nordamerika, und dürfte mit dem Rückgang der US-Schieferölförderung noch mehr an Bedeutung verlieren, sagte Norbert Rücker, Leiter der Rohstoffanalyse-Abteilung der Bank Julius Bär.
An der Börse legten Aktien des Energiesektors im Windschatten der Ölpreise zu. Chevron und ExxonMobil stiegen um 1 Prozent und 0,6 Prozent. Für Schlumpeter ging es um 1 Prozent nach oben und für Apache um 1,6 Prozent.
Unternehmensmeldungen waren indes rar. Caterpillar senkte die Umsatzprognose für das laufende Jahr und kündigte einen massiven Personalabbau an. Die Aktie stürzte um 6,3 Prozent ab. Microsoft und Baidu hatten vereinbart, dass Baidu.com in China zukünftig die standardmäßig eingestellte Suchmaschine für Nutzer von Microsofts Edge-Browser sein wird. Microsoft und Baidu stiegen je um 0,2 Prozent. Steelcase verbuchten ein Plus von 1,4 Prozent. Der Büromöbelanbieter hat die eigenen Erwartungen sowohl bei Gewinn als auch Umsatz übertroffen und auch der Ausblick fällt positiv aus.
KB Home gaben nach Quartalsausweis x,x Prozent ab. Proto Labs übernimmt vier Geschäftssparten des deutschen 3D-Druckdienstleisters Alphaform, die Aktie legte 1 Prozent zu. Nach der Schlussglocke sollten noch Nike, Bed Bath and Beyond sowie Jabil Circuit einen Blick in die Quartalsbilanz gewähren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.201,32 -0,48 -78,57 S&P-500 1.932,24 -0,34 -6,52 Nasdaq-Comp. 4.734,48 -0,38 -18,27 Nasdaq-100 4.261,10 -0,29 -12,43Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 29/32 up 1/32 0,682% -1,5BP 1% 3-year 100 2/32 up 1/32 0,973% -1,1BP 1 3/8% 5-year 99 21/32 up 3/32 1,445% -2,1BP 1 7/8% 7-year 100 12/32 up 3/32 1,817% -1,7BP 2 1/8% 10-year 98 30/32 up 7/32 2,125% -2,4BP 2 1/2% 30-year 99 14/32 up 24/32 2,908% -3,8BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do. 8.11 Uhr Mi, 17.44 Uhr EUR/USD 1,1224 0,36% 1,1184 1,1160 EUR/JPY 134,69 0,36% 134,20 134,04 EUR/CHF 1,0959 0,10% 1,0948 1,0915 USD/JPY 120,02 -0,03% 120,05 120,11 GBP/USD 1,5236 -0,18% 1,5264 1,5236 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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September 24, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 09-24-15
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Aktien in diesem Artikel
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Bed Bath & Beyond Inc. | 0,21 | -39,53% | |
Caterpillar Inc. | 388,00 | 0,52% | |
Jabil Circuit Inc. | 125,80 | -0,20% | |
KB Home | 78,00 | -0,64% | |
Microsoft Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs | 15 575,00 | -0,16% | |
Nike Inc. | 74,61 | 0,43% | |
Proto Labs Inc | 38,48 | -0,21% | |
Steelcase Inc. | 12,70 | 0,00% |