10.10.2019 15:51:43

MÄRKTE USA/Börsen treten auf der Stelle - Warten auf Handelsgespräche

NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in den Donnerstagshandel treten die US-Börsen mehr oder weniger auf der Stelle. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 26.364 Punkte. Der S&P-500 steigt um ebenfalls 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Die Anleger dürften den Verlauf der Handelsgespräche zwischen den USA und China beobachten, die am Berichtstag beginnen.

Nachdem Anfang der Woche die Streitparteien mit wechselseitigen Sanktionen die Stimmung vergiftet hatten, war man zuletzt bemüht, die Wogen zu glätten, um die Verhandlungen nicht von vorneherein aussichtslos erscheinen zu lassen. Laut Medienberichten will die US-Regierung Schritte in Richtung einer partiellen Einigung unternehmen. Dabei war von einem "Währungspakt" die Rede, in dem Streitfragen um den aus US-Sicht zu niedrigen Yuan behandelt werden sollen.

Die USA sollen ferner bereit sein, die für kommende Woche vorgesehenen Zollerhöhungen vom Tisch zu nehmen. Zudem erlaubt das Weiße Haus offenbar einigen US-Unternehmen mittels einer Sondergenehmigung Geschäfte mit dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei. Dies dürfte die Atmosphäre bei den Gesprächen verbessern.

Im Blick stehen ferner die US-Verbraucherpreise für September, die etwas schwächer als erwartet ausgefallen sind. Sie stagnierten im Vergleich zum Vormonat insgesamt und legten in der Kernrate um 0,1 Prozent zu. Volkswirte hatten insgesamt einen Preisanstieg um 0,1 Prozent und in der Kernrate um 0,2 Prozent erwartet. Wirklich überrascht haben dürfte das aber nicht mehr, nachdem die am Dienstag veröffentlichten Erzeugerpreise wider Erwarten im vergangenen Monat gesunken waren, was Konjunkturängste schürte und nach Meinung von Beobachtern den Handlungsdruck auf die US-Notenbank erhöhte.

Die ebenfalls vorbörslich veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche ging überraschend deutlich zurück. Die Realeinkommen sanken im September auf Monatssicht um 0,1 Prozent.

Bericht über Währungspakt USA-China schwächt Dollar

Am Devisenmarkt sind die Handelsgespräche ebenfalls zentrales Thema. Der Offshore-Yuan legte am frühen Donnerstag deutlich zu, nachdem bekanntgeworden war, dass die USA einen Währungspakt mit China abschließen wollten, der vor dem letzten Scheitern der Handelsgespräche bereits vereinbart worden war. Nach knapp 7,14 am Vorabend wurde der Dollar nun nur noch mit 7,1160 Offshore-Yuan bezahlt, nachdem er im frühen Tagestief zunächst bis auf gut 7,1610 gestiegen war. Aktuell kostet der Dollar 7,1227 Offshore-Yuan. Der Pakt könnte eine Verpflichtung Chinas beinhalten, seine Währung nicht abzuwerten, wobei es andernfalls zu Zollanhebungen käme, so die Commerzbank.

Die Gerüchte um den US-chinesischen Währungspakt sind nach Meinung der London Capital Group auch der Grund für den Anstieg des Euro zum Dollar, denn der Pakt verursache auch etwas mehr Volatilität am Devisenmarkt. Die Gemeinschaftswährung klettert auf rund 1,1020 Dollar von Kursen um 1,0980 am Morgen. Nachdem sich die EZB in die Karten habe schauen lassen, habe man bereits zu Wochenbeginn gesagt, dass Devisenmarktbewegungen vor allem von der Dollarseite ausgehen dürften, so die Experten weiter. Der Dollar schwäche sich nicht nur zum Yuan, sondern auch zum Euro ab. Zur Schwäche der US-Devise trage sowohl Zinssenkungserwartung bei wie auch die von der US-Notenbank angekündigten Käufe kurzlaufender Anleihen.

Dank des schwächeren Dollar legen die Ölpreise trotz eher negativer Nachrichten zu. Nachdem am Vortag einige Handelshäuser pessimistische Einschätzungen zu Preisen und Nachfrage gegeben hatten, senkte die Opec in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht erneut ihre Wachstumsprognose für die diesjährige Ölnachfrage. Das allerdings befeuert Spekulationen, dass das Kartell seine Fördermenge reduzieren könnte. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,2 Prozent auf 53,23 Dollar. Brent rückt um 1,1 Prozent auf 58,99 Dollar vor.

Der Goldpreis gibt derweil nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 1.497 Dollar.

Anleihen werden erneut verkauft. Im Gegenzug steigt die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 1,62 Prozent.

Apple knickt vor China ein

Die Apple-Aktie zeigt sich kurz nach Handelsbeginn etwas fester. Das Unternehmen hat sich dem Druck aus China gebeugt und eine App aus dem Angebot genommen, mit der Nutzer die Bewegungen von Polizeikräften in Hongkong verfolgen konnten. China hatte Apple vorgeworfen, dass die App von Kriminellen missbraucht werde und damit die öffentliche Sicherheit gefährde.

Die Aktie von Ra Pharmaceuticals verdoppelt sich vorbörslich dank der Übernahme durch die belgische UCB. Der Kurs steigt um 101 Prozent auf 45,73 Dollar. Die Belgier zahlen 2,1 Milliarden Dollar bzw 48 Dollar je Aktie. Das entspricht einer Prämie von 93 Prozent auf den durchschnittlichen Schlusskurs der Ra-Pharmaceuticals-Aktie der vergangenen 30 Tage.

Gut kommt auch eine Personalie bei Bed Bath & Beyond an. Das Einrichtungshaus bekommt mit Mark Tritton einen neuen CEO, der nach Aussage des Unternehmens große Erfolge in der Einzelhandelsbranche vorzuweisen hat. Die Aktie springt um fast 24 Prozent nach oben.

Dagegen stürzt die Aktie von PG&E um 30 Prozent ab. Hintergrund ist das Gerichtsurteil im Rahmen des Insolvenzverfahrens des kalifornischen Versorgers. Demzufolge soll PG&E nicht mehr das alleinige Recht haben, über die Einzelheiten ihrer Reorganisation zu bestimmen. Damit wird die Tür geöffnet für eine Investorengruppe, die alternative Vorschläge verfolgt.

Der Kurs von Delta Air Lines fällt um 4,2 Prozent. Die Fluggesellschaft hat zwar im dritten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, enttäuschte aber mit ihrer Kostenprognose.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.364,01 0,07 18,00 13,02

S&P-500 2.921,63 0,08 2,23 16,55

Nasdaq-Comp. 7.915,76 0,15 12,02 19,30

Nasdaq-100 7.699,14 0,11 8,61 21,63

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,48 1,6 1,46 27,4

5 Jahre 1,43 2,4 1,41 -49,5

7 Jahre 1,53 3,5 1,50 -71,6

10 Jahre 1,62 4,0 1,58 -82,0

30 Jahre 2,13 4,3 2,09 -93,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1017 +0,40% 1,0984 1,0981 -3,9%

EUR/JPY 118,68 +0,64% 118,09 117,91 -5,6%

EUR/CHF 1,0948 +0,23% 1,0925 1,0925 -2,7%

EUR/GBP 0,9015 +0,30% 0,8989 0,8984 +0,2%

USD/JPY 107,73 +0,25% 107,51 107,38 -1,7%

GBP/USD 1,2220 +0,09% 1,2219 1,2224 -4,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1227 -0,22% 7,1140 7,1406 +3,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.489,50 -0,70% 8.564,25 8.566,00 +128,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,23 52,59 +1,2% 0,64 +10,4%

Brent/ICE 58,99 58,32 +1,1% 0,67 +6,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.497,19 1.505,60 -0,6% -8,42 +16,7%

Silber (Spot) 17,48 17,76 -1,6% -0,28 +12,8%

Platin (Spot) 884,47 893,50 -1,0% -9,03 +11,0%

Kupfer-Future 2,59 2,57 +1,0% +0,03 -2,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 10, 2019 09:51 ET (13:51 GMT)

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