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29.04.2015 22:43:46

MÄRKTE USA/BIP belastet Aktien - Fed-Aussagen ohne Einfluss

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit Verlusten sind die US-Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen, nachdem das Wachstum der US-Volkswirtschaft im ersten Quartal massiv enttäuscht hatte. Der Zinsentscheid der US-Notenbank und die begleitenden Äußerungen der Federal Reserve milderten den Verkaufsdruck nicht, denn sie signalisierten keine Abkehr vom Weg zur Zinswende.

   Vielmehr geht die Fed diesen Weg trotz der schwächelnden Wirtschaft weiter. Der genaue Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung nach der globalen Finanzkrise ist nun allerdings weniger absehbar. "Das Wirtschaftswachstum hat sich in den Wintermonaten abgeschwächt, teilweise wegen temporärer Faktoren", stellten die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen in ihrem Kommuniqué fest. In den kommenden Monaten könne aber mit der Rückkehr eines moderaten Wachstums gerechnet werden.

   Der Dow-Jones-Index sank um 0,4 Prozent auf 18.035 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben um 0,6 und 0,4 Prozent nach. Das Umsatzvolumen betrug 869 (Dienstag:786,6) Millionen Aktien. Kursgewinner waren mit 1.075 Titeln klar in der Minderheit; ihnen standen 2.073 Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 92 Titel.

   Die Fed-Vertreter bekräftigten ihre Aussage, dass sie den Leitzins erst erhöhen werden, wenn sie zuversichtlich sind, dass die Inflation sich auf ihr Ziel von 2 Prozent zubewegt und die Bedingungen am Arbeitsmarkt sich weiter verbessern. Die Geldpolitiker wollten ganz offensichtlich den jüngsten Schwächeanfall der Wirtschaft anerkennen, zugleich aber ihre Optionen offenhalten. Viele Ökonomen rechnen erst im September mit einem ersten Zinsschritt, einzelne Experten sogar erst im März 2016.

   Das schon vor US-Börsenbeginn veröffentlichte Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezeichneten Händler als "extrem schwach". "Wir hatten zwar wegen des schweren Winterwetters mit Daten unter Konsens gerechnet, aber das unterbietet jede Erwartung", sagt ein Händler. Mit nur plus 0,2 Prozent wurde die Erwartung von 1,0 Prozent weit verfehlt. Einige große Analysehäuser wie Morgan Stanley hatten sogar mit höheren Werten von 1,1 Prozent gerechnet.

   Am Devisenmarkt neigte der US-Dollar weiter zur Schwäche, wenngleich der Greenback nach den Fed-Aussagen wieder etwas Terrain zurückeroberte. Der Dollar profitierte laut Händlern speziell davon, dass die Fed das schwache Wirtschaftswachstum im ersten Quartal als Ausreißer betrachtet.

   Die BIP-Daten hatten den Euro in der Spitze bis auf 1,1188 Dollar katapultiert. Bereits zuvor hatten steigende Geldmengen und Kreditvolumina im Euroraum Wachstum signalisiert und der Gemeinschaftswährung einen Schub verliehen. Im späten US-Handel kostete der Euro dann noch etwa 1,1110 Dollar.

   Der Goldpreis kam nach dem Anstieg der beiden vorigen Tage zurück. Zum Settlement ermäßigte sich die Feinunze um 0,3 Prozent bzw 3,90 Dollar auf 1.210 Dollar. Nach den Aussagen der US-Notenbank im Anschluss an ihre Zinssetzung baute Gold seine Verluste im elektronischen Handel aus. Hier setzten Anleger bereits auf eine spätere Zinsanhebung durch die Fed, hieß es.

   Am Rentenmarkt fielen die Notierungen allerdings, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um sechs Basispunkte auf 2,04 Prozent. Im Handel wurde auf das umfangreiche Angebot an neuen Staats- und Unternehmensanleihen verwiesen. Die Auktion siebenjähriger Notes des Finanzministeriums im Volumen von 29 Milliarden Dollar erfreute sich einer regen Nachfrage.

   US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 2,7 Prozent bzw 1,52 Dollar auf 58,58 Dollar je Barrel, nachdem die wöchentlichen Daten der US-Regierung zu ihren Lagerbeständen Bedenken wegen des Überangebots gemildert hatten. Die Ölvorräte waren weniger stark gestiegen als erwartet. Die europäische Sorte Brent verteuerte sich um 1,9 Prozent bzw 1,20 Dollar auf 65,84 Dollar.

   Unter den Einzelaktien ging es für Twitter um fast 9 Prozent gen Süden. Damit konnte nach dem 18-prozentigen Absturz des Vortages von Erholung keine Rede sein. Der Kurs war im späten Vortageshandel eingebrochen, nachdem neue und insgesamt enttäuschend ausgefallene Geschäftszahlen irrtümlich vorzeitig durchgesickert waren. Der Kurs des Spezialkameraherstellers GoPro schoss dagegen nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um 12,6 Prozent nach oben. Auch der Ausblick gefiel den Anlegern.

   Express Scripts Holding gaben um 3,1 Prozent nach, obwohl das Unternehmen bessere Geschäftszahlen als erwartet avisiert hatte. Time Warner zeigten sich 0,5 Prozent höher. Das bereinigte operative Ergebnis war besser ausgefallen als erwartet und hatte einen Rekordstand erreicht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.035,53 -0,41 -74,61 S&P-500 2.106,85 -0,37 -7,91 Nasdaq-Comp. 5.023,64 -0,63 -31,78 Nasdaq-100 4.488,15 -0,60 -27,11

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 27/32 dn 1/32 0,567% +0,8BP 3/4% 3-year 99 18/32 dn 2/32 0,900% +1,9BP 1 3/8% 5-year 99 24/32 dn 6/32 1,424% +3,9BP 1 3/4% 7-year 99 25/32 dn 11/32 1,784% +5,5BP 2% 10-year 99 22/32 dn 17/32 2,035% +6,0BP 2 1/2% 30-year 95 4/32 dn 1 12/32 2,740% +6,9BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.48 Uhr Di, 17.24 Uhr EUR/USD 1,1111 1,26% 1,0972 1,0975 EUR/JPY 132,22 1,35% 130,47 130,39 EUR/CHF 1,0450 -0,48% 1,0500 1,0452 USD/JPY 119,02 0,09% 118,91 118,81 GBP/USD 1,5432 0,54% 1,5348 1,5333 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   April 29, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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