27.07.2017 15:42:46
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MÄRKTE USA/Berichtsperiode bleibt Treiber der Wall Street
Von Barbara Kollmeyer
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Notenbank hat am Vorabend lediglich Dollar, Gold und Anleihen bewegt, die Wall Street reagierte dagegen nicht. Daran dürfte sich auch nach einer Nacht zum Nachdenken kaum etwas ändern. Denn der Aktienterminmarkt deutet am Donnerstag auf eine gut behauptete Handelseröffnung am US-Kassamarkt hin. Der Offenmarktausschuss ließ die Geldpolitik wie erwartet unverändert. Allerdings wird an den Finanzmärkten eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr weiter ausgepreist. Mit Blick auf die angestrebte Normalisierung der Fed-Bilanz tippt die Mehrheit der Finanzmarktakteure auf einen Startschuss im September.
Da die Fed den Weg der kurzfristigen Geldpolitik aufgezeigt hat, verlieren Konjunkturdaten etwas an Bedeutung. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ist im Juni signifikant stärker ausgefallen als vorhergesagt. Auch der Chicago Fed National Activity Index hat sich im Juni verbessert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war dagegen etwas höher und damit schlechter als erhofft.
Facebook auf Allzeithoch - Twitter im Tal der Tränen Wie schon in den vergangenen Tagen dürfte die Berichtssaison die entscheidenden Impulse - nicht nur für die Einzelwerte - liefern. Denn die Rekordhochs des Vortages waren vor allem in der Mehrzahl positiven Geschäftsberichten geschuldet. "Sie liegen über den Markterwartungen, dies rechtfertigt die Aufwärtsbewegung bei Aktien. Gleichzeitig befeuert der schwächere Dollar die Gewinnentwicklung multinationaler Konzerne", sagt Marktstratege Jeff Zipper von U.S. Bank.
Dabei könnte Zipper durchaus Facebook im Sinn gehabt haben, denn hier bahnt sich vorbörslich ein Rekordstand an. Das Unternehmen verbuchte im Quartal einen Gewinnsprung von 71 Prozent. Umsatz und Gewinn des sozialen Netzwerkes lagen über den Schätzungen des Marktes. Die Aktie legt vor der Startglocke um satte 6,8 Prozent zu.
Twitter als weiteres Unternehmen der Digitalwirtschaft kann da nicht mithalten. Die Aktie des Kurznachnachrichtendienstes rauscht um 9,2 Prozent in die Tiefe. Das Unternehmen scheiterte bei dem Versuch, seine Nutzerbasis zu erweitern, denn diese Kenngröße stagnierte weitgehend gegenüber dem Vorquartal. Zudem sank der Umsatz das zweite Quartal in Folge.
Der Chemiekonzern Dow Chemical hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Operativ kam das Unternehmen aber besser voran als von Analysten erwartet.
Die Titel klettern um 0,9 Prozent. Procter & Gamble ziehen mit 2,4 Prozent etwas deutlicher an. Der US-Konsumgüterkonzern hat im vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet.
Verizon liefert einen optimistischen Ausblick und überzeugt bei der Gewinnung von Neukunden. Die Papiere legen um 3,0 Prozent zu.
Gute globale Geschäfte mit Sportwagen haben die Flaute am nordamerikanischen Automobilmarkt mehr als wettgemacht und Fiat Chrysler Automobiles im zweiten Quartal zu einem Gewinnsprung von 15 Prozent verholfen. Die Aktie verliert 0,5 Prozent.
Überraschend gute Geschäftszahlen legte das Biotechnologieunternehmen Gilead Sciences vor. Es Unternehmen erhöhte überdies seinen Ausblick, was der Aktie zu einem Anstieg um 1,6 Prozent verhilft.
Auch die Geschäftszahlen des Bezahldienstleisters PayPal werden positiv aufgenommen. Für die Aktie geht es um 2,5 Prozent nach oben.
Xilinx steigen nach Zahlenausweis um 5,6 Prozent. Das Unternehmen verbuchte das siebte Quartal in Folge einen Umsatzanstieg.
United Parcel Service (UPS) hat dank der lebhaften Geschäfte durch Internetbestellungen im zweiten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Aktie reagiert dreht dennoch 0,7 Prozent ins Minus. Händler sehen kaum noch Potenzial für steigende Preise.
Dollar kommt nicht auf die Sprünge Nachdem die eher "taubenhafte" interpretierten Fed-Aussagen des Vortages den US-Dollar auf ein Dreizehnmonatstief gedrückt hatten, erholt sich dieser ganz leicht am Donnerstag. Der Euro fällt auf 1,1693 Dollar nach Wechselkursen klar über der Marke von 1,17 am Vorabend. Vor den Fed-Einlassungen am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung noch bei rund 1,1630 Dollar notiert.
Mit dem Auspreisen einer weiteren Zinserhöhung noch im laufenden Jahr bleibt Gold gesucht, die Feinunze verteuert sich nach dem Satz des Vortages um weitere 0,2 Prozent auf 1.264 Dollar. Am Rentenmarkt kommen die Notierungen nach ihrer Vortagesrally etwas zurück, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholt sich um knapp 3 Basispunkte auf 2,31 Prozent. Belastet werden US-Anleihen von einer sehr hohen Platzierung durch AT&T. Anleger schichteten von Staatsanleihen in solche des Telekommunikationsunternehmens um, heißt es.
Die Ölpreise schalten nach der jüngsten Rally einen Gang zurück. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 48,45 Dollar, Brent um 0,5 Prozent auf 50,73 Dollar. Im Wochenverlauf liegen die Erdölpreise aber rund 6 Prozent im Plus - dank sinkender US-Vorräte und neuer Förderbegrenzungen. Händler verweisen aber auch auf eine stetig zunehmende Nachfrage - vor allem aus China und Indien.
=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,36 0,0 1,36 15,7 5 Jahre 1,85 2,2 1,83 -7,2 7 Jahre 2,12 2,2 2,09 -13,1 10 Jahre 2,31 2,6 2,29 -13,1 30 Jahre 2,93 4,0 2,89 -13,6DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.15 Uhr Mi, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1697 -0,41% 1,1745 1,1636 +11,2% EUR/JPY 130,35 -0,07% 130,45 130,38 +6,0% EUR/CHF 1,1241 +0,67% 1,1166 1,1147 +5,0% EUR/GBP 0,8895 -0,46% 0,8936 1,1221 +4,4% USD/JPY 111,43 +0,32% 111,07 112,04 -4,7% GBP/USD 1,3149 +0,06% 1,3142 1,3058 +6,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,52 48,75 -0,5% -0,23 -14,9% Brent/ICE 50,77 50,97 -0,4% -0,20 -13,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.263,50 1.261,10 +0,2% +2,40 +9,7% Silber (Spot) 16,81 16,64 +1,0% +0,16 +5,5% Platin (Spot) 934,95 931,50 +0,4% +3,45 +3,5% Kupfer-Future 2,89 2,87 +0,6% +0,02 +14,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 27, 2017 09:11 ET (13:11 GMT)
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