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07.11.2014 22:45:32

MÄRKTE USA/Arbeitsmarkt hält Wall Street auf Rekordkurs

   Von Florian Faust

   Ein glanzloser Arbeitsmarktbericht für Oktober hat an der Wall Street verhaltene Reaktionen ausgelöst. Für neue Höchststände war dies aber ausreichend. Im Oktober blieb die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze zwar etwas hinter den Schätzungen zurück, dafür sank jedoch die Arbeitslosenquote wider Erwarten. "Die Daten untermauern die Sicht auf eine sich moderat verbessernde Konjunktur, aber von einem Wirtschaftsboom kann nicht gesprochen werden. Für den Aktienmarkt ist das sicher nicht verkehrt, aber ein großer Aufreger ist der Arbeitsmarktbericht auch nicht", kommentierte Portfolioverwalter Jim Swanson von MFS Investment Management.

   Die US-Aktienindizes schlossen nach der Rekordjagd des Vortages kaum verändert, hielten aber Tuchfühlung zu den neu aufgestellten Bestmarken. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 17.574 Punkte, nach einem Allzeithoch von 17.575. Der S&P-500 stieg um einen Zähler und beendete den Handel zwei Punkte unter dem frischen Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite büßte dagegen 0,1 Prozent ein. Umgesetzt wurden 0,77 (Donnerstag: 0,75) Milliarden Aktien. Den 1.929 (1.812) Kursgewinnern standen 1.239 (1.347) -verlierer gegenüber, während 100 (107) Titel unverändert schlossen. Zweifel an der Tragfähigkeit des Wirtschaftswachstums kamen mit den aktuellen Arbeitsmarktdaten keine auf. Euphorie entfachten diese aber eben auch nicht - auch keine Hoffnungen auf eine Verschiebung der Zinswende. Denn die US-Notenbank dürfte am Fahrplan ihres Ausstiegs aus der ultralockeren Geldpolitik festhalten.

   Darauf deuteten Aussagen von US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen, wonach die Federal Reserve nach sechs Jahren die erste Zinserhöhung vorbereite. Sie versprach in Paris eine "klare und transparente Kommunikation", um die Wahrscheinlichkeit extremer Ausschläge an den Finanzmärkten zu minimieren. Die Normalisierung der Geldpolitik sei ein wichtiges Zeichen der wirtschaftlichen Gesundung nach der großen Rezession. Im Handel rechnete man mehrheitlich mit der ersten Zinsanhebung erst im September 2015, immerhin 40 Prozent tippten aber bereits auf die Juli-Sitzung der Fed.

   Am Devisenmarkt neigte der Dollar erkennbar zur Schwäche. Der Euro kletterte nach einigen Anläufen über die Marke von 1,24 Dollar und ging im späten US-Handel bei 1,2461 Dollar um - nach einem Tagestief bei 1,2358. Auch am Rentenmarkt überwog die negative Interpretation der Arbeitsmarktdaten, denn die Notierungen zogen an. Auch die Yellen-Aussagen, die unterstützende Geldpolitik sei vorläufig "noch nötig", halfen den US-Anleihen auf die Sprünge. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor im Gegenzug knapp sieben Basispunkte auf 2,31 Prozent.

   Auch der Goldpreis profitierte von der mäßigen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und stieg erstmals seit sieben Tagen wieder - und das kräftig. Die Feinunze kletterte auf 1.276 Dollar nach 1.142 am Vorabend - auch begünstigt durch die Dollarschwäche. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI erholte sich ebenfalls etwas vom Rücksetzer des Vortags und legte um 0,9 Prozent auf 78,65 Dollar an, auch Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich leicht. Übergeordnet verhinderte aber das Überangebot an Öl eine nachhaltige Preiserholung, zumal das Erdölkartell Opec laut Medienberichten offenbar erst ab Ölpreisen um 70 Dollar die Förderung drosseln will.

   Am Aktienmarkt stießen selbst überzeugend anmutende Geschäftszahlen von Walt Disney auf keine Gegenliebe bei Investoren, die Titel verloren 2,2 Prozent. Titel von Zynga stiegen dagegen um knapp 10 Prozent. Zwar hatte der Internetspieleanbieter die Erwartungen "nur" erfüllt, doch der Ausblick entschädigte. Aktien von Abercrombie & Fitch brachen um 16,6 Prozent ein. Die Umsatzeinbußen des Modekonzerns fielen schlimmer als befürchtet aus, vom einstigen Kultstatus war nicht mehr viel erkennbar. Auf flächenbereinigter Basis betrug der Rückgang auf dem Heimatmarkt 7 Prozent und im Ausland gar 15 Prozent.

   Auch Humana enttäuschte mit verfehlten Prognosen, das Papier des Versicherungskonzerns ermäßigte sich um 6,6 Prozent. Sears Holdings schossen dagegen um 31 Prozent nach oben. Der Einzelhandelskonzern will 200 bis 300 Ladengeschäfte zur Stärkung der Bilanz in einen Immobilienfonds überführen. Auch King Digital Entertainment waren mit einem Aufschlag von 4,0 Prozent gesucht, der Unterhaltungskonzern übertraf im abgelaufenen Quartal die Erwartungen und plant einen Aktienrückkauf.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.573,93 0,11 19,46 S&P-500 2.031,92 0,04 0,71 Nasdaq-Comp. 4.632,53 -0,13 -5,94 Nasdaq-100 4.160,50 -0,09 -3,58

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 24/32 + 2/32 0.503% -3,9 BP 7/8% 3-jähr. 99 27/32 + 5/32 0.926% -5,4 BP 1 3/4% 5-jähr. 99 18/32 +10/32 1.593% -6,6 BP 2% 7-jähr. 99 30/32 +15/32 2.010% -7,2 BP 2 3/8% 10-jähr. 100 17/32 +17/32 2.314% -6,5 BP 3 1/8% 30-jähr. 101 16/32 +28/32 3.047% -4,6 BP

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2455 0,49% 1,2394 1,2418 EUR/JPY 142,72 -0,07% 142,82 142,63 EUR/CHF 1,2035 -0,03% 1,2039 1,2043 USD/JPY 114,59 -0,56% 115,23 114,88 GBP/USD 1,5878 0,23% 1,5842 1,5861 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 07, 2014 16:14 ET (21:14 GMT)

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