07.04.2016 22:42:47
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MÄRKTE USA/Anleger stoßen Aktien ab und flüchten in Sicherheit
NEW YORK (Dow Jones)--Der Handel an der Wall Street verlief am Donnerstag recht mutlos und verzagt. Ein fallender Ölpreis verdarb den Anlegern den Appetit auf Aktien. Zudem fanden die Börsianer am Fed-Protokoll mit einem Tag Verspätung doch noch etwas auszusetzen - nämlich, dass die Währungshüter uneins über das Vorgehen in der kommenden April-Sitzung waren. Das schürte Unsicherheit bei den Börsianern.
Laut Marktstratege Quincy Krosby von Prudential Financial gewinnen die Investoren zunehmend die Überzeugung, "dass die Instrumente der Zentralbanken an Kraft verlieren". Dies verstärke die ohnehin schon großen Sorgen um das weltweite Wachstum.
Der Dow-Jones-Index verlor 1 Prozent auf 17.542 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,2 Prozent auf 2.042 Punkte und ist damit für 2016 ins Negative gerutscht. Der Nasdaq-Composite gab 1,5 Prozent ab auf 4.848 Punkte. Der Umsatz stieg auf 938 (Mittwoch: 869) Millionen Aktien. Auf 717 (2.321) Kursgewinner entfielen 2.396 (779) -verlierer, unverändert schlossen 75 (90) Titel.
Gute Daten vom Arbeitsmarkt verpufften weitgehend. Die wöchentlichen US-Erstanträge sind erstmals seit vier Wochen wieder gesunken, was die Stärke des amerikanischen Arbeitsmarkts belegt. Die Erstanträge blieben die 57. Woche in Folge unterhalb der Marke von 300.000.
Anleger steuern sichere Häfen an Alle als sicher angesehenen Anlagen waren Trumpf, doch der Star unter den sicheren Häfen war der Yen. Die japanische Währung rückte massiv gegen Dollar und Euro vor. Der Dollar sank von seinem Tageshoch zwischenzeitlich um über 2 Yen, erreichte das niedrigste Niveau seit 18 Monaten und konnte nur mit Mühe die 108er Marke zurückerobern. Ähnlich stark abwärts ging es mit dem Euro zum Yen.
Die Analysten von Morgan Stanley halten eine weitere Abwertung des Dollar zum Yen für möglich, zumal eine direkte Intervention der japanischen Notenbank (BoJ) gegen den Yen im Vorfeld des G7-Treffens im Mai unwahrscheinlich erscheine - schon weil Japan bei dem Treffen der Gastgeber sei.
Das Euro-Dollar-Paar zeigte sich dagegen wieder volatil. Die Gemeinschaftswährung erreichte im Hoch bei 1,1454 Dollar den höchsten Stand seit sechs Monaten. Dann drückte das Protokoll der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank den Euro bis auf ein Tagestief bei 1,1336 Dollar, bevor er sich wieder auf 1,1370 Dollar hocharbeitete. Aus dem Protokoll geht hervor, dass sich die EZB die Tür für weitere Zinssenkungen offen gehalten hat. Zinssenkungen blieben somit Teil des Werkzeugkastens der Euro-Notenbank.
Auch das Interesse an Gold und Anleihen spiegelte die Suche nach Sicherheit. Der Preis für die Feinunze stieg im späten Geschäft auf 1.240 Dollar, ein Plus von 1,1 Prozent. Aber auch das Fed-Protokoll stützte. "Die Sorgen um eine globale Konjunkturabschwächung wurden höher gewichtet als die Stärke der US-Konjunktur", hieß es von der Commerzbank. Dies sorge für einen erhöhten Zulauf in die "sicheren Häfen", wovon auch die US-Anleihen profitierten. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 7 Basispunkte auf 1,69 Prozent nach unten. Damit sank die Rendite erstmals seit Ende Februar wieder unter die Marke von 1,70 Prozent.
Die Ölpreise waren nach dem kräftigen Sprung am Vortag wieder auf dem Rückzug. Der Markt hänge derzeit zwischen dem jüngsten überraschenden Rückgang der US-Lagerbestände und den Hoffnungen auf eine Reduzierung der globalen Fördermenge, so ein Teilnehmer. "Es ist schon lange her, dass die Lagerdaten dem Markt einen solch positiven Impuls geliefert haben", sagen die Analysten von PVM Brokerage.
Allerdings hätten sich beim genaueren Betrachten der Daten auch negative Aspekte gezeigt, heißt es von den Experten weiter. So sind die Bestände an Benzin erstmals wieder gestiegen, nachdem in den sechs Wochen zuvor jeweils ein Rückgang verzeichnet worden war. Ein Barrel der Sorte WTI verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 37,26 Dollar. Am Vortag hatte der Preis noch um über 5 Prozent zugelegt.
Verizon mit Abstufungen unter Druck Von positiven Quartalszahlen profitierte die Aktie von Bed Bath & Beyond. Die Einrichtungskette hatte mit Gewinn und Umsatz im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Die Aktie stieg um 0,3 Prozent. Dagegen enttäuschte Apollo Education mit einem deutlich größer als erwartet ausgefallenen Verlust. Für die Aktie des vor allem im Hochschulbereich aktiven Bildungsunternehmens ging es um 1,5 Prozent nach unten.
Der Chemiekonzern Dow Chemical hat sich nach der Beilegung einer Sammelklage wegen Preisabsprachen nun auch mit jenen Großkunden geeinigt, die sich dieser Klage nicht angeschlossen hatten. An diese Kunden zahlt Dow Chemical nun rund 400 Millionen US-Dollar, um die Vorwürfe beizulegen. Die Aktie gab um 0,9 Prozent nach.
Verizon sanken um 2,8 Prozent. Sowohl Bernstein als auch Jefferies haben den Wert abgestuft. Jefferies sieht kurzfristig nichts, was den Kurs der Aktie voranbringen könnte. Das Verlustpotenzial sei indessen ebenfalls gering, denn der Konzern biete einen starken Cashflow und eine "gesunde" Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Die neue Einstufung ist "Hold" nach "Buy".
Mit der Aktie von Ionis Pharmaceuticals ging es 11 Prozent abwärts. Die FDA hat den Stopp einer klinischen Studie angeordnet, mit der Glaxosmitkline ein Präparat gegen eine seltene Form von Organveränderungen durch abnorme Anreicherungen des Proteins Amyloid testen wollte. Glaxo hat das Präparat gemeinsam mit Ionis entwickelt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.541,96 -0,98 -174,09 0,67 S&P-500 2.041,91 -1,20 -24,75 -0,10 Nasdaq-Comp. 4.848,37 -1,47 -72,35 -3,18 Nasdaq-100 4.475,29 -1,51 -68,50 -2,57ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 11/32 +3/32 0,696% -4,4BP 1% 3-jähr. 100 16/32 +4/32 0,819% -4,9BP 1 1/4% 5-jähr. 100 17/32 +9/32 1,138% -6,0BP 1 1/2% 7-jähr. 100 11/32 +14/32 1,448% -6,9BP 1 5/8% 10-jähr. 99 14/32 +9/32 1,689% -6,6BP 2 1/2% 30-jähr. 99 24/32 +1-15/32 2,513% -7,1BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.58 Mi, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1368 -0,43% 1,1417 1,1377 +4,7% EUR/JPY 123,28 -0,81% 124,29 125,15 -3,3% EUR/CHF 1,0872 -0,21% 1,0894 1,0890 -0,1% GBP/EUR 1,2362 -0,25% 1,2393 1,2390 -9,0% USD/JPY 108,45 -0,38% 108,87 110,01 -7,6% GBP/USD 1,4054 -0,65% 1,4146 1,4097 -4,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,43 37,75 -0,85 -0,32 -6,4% Brent/ICE 39,57 39,84 -0,68 -0,27 -2,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.240,26 1.226,00 +1,2% +14,26 +16,9% Silber (Spot) 15,21 14,97 +1,6% +0,24 +10,1% Platin (Spot) 954,75 947,50 +0,8% +7,25 +7,1% Kupfer-Future 2,07 2,14 -3,4% -0,07 -3,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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April 07, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)
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Bed Bath & Beyond Inc. | 0,21 | -39,53% | |
Ionis Pharmaceuticals Inc | 33,58 | 3,51% | |
Verizon Inc. | 37,97 | 0,07% |