15.12.2015 15:44:48

MÄRKTE USA/Anleger gehen optimistisch in Tag eins der Fed-Sitzung

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit Optimismus gehen Anleger in den Tag eins der US-Notenbanksitzung. Am Mittwoch dürfte dann die erste Zinserhöhung seit knapp zehn Jahren verkündet werden. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine feste Handelseröffnung am Kassamarkt schließen. Doch rührt das positive Sentiment weniger von der Federal Reserve her, sondern vielmehr vom Ölmarkt. Denn dort legen die Ölpreise den zweiten Tag in Folge zu, nachdem sie zuvor dramatisch eingebrochen waren. Seit Jahresbeginn hat sich der Erdölpreis um 31 Prozent ermäßigt. Aktuell erholt sich der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,8 Prozent auf 36,62 Dollar. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt um 1,5 Prozent auf 38,48 Dollar zu.

   Die Analysten von Moody's sehen aber kaum noch nennenswertes Erholungspotenzial. Die Experten senken ihre Preisprojektionen für 2016 auf 40 von zuvor 48 Dollar für WTI und auf 43 von vormals 53 Dollar für Brent. Sollte die Analysten richtig liegen, dürften Fasspreis von 100 Dollar und mehr, wie sie noch vor rund 18 Monaten zu beobachten gewesen sind, Geschichte bleiben.

   Gestützt werden die Aktienfutures von den vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten. "Verbraucherpreise und Empire State Index bekräftigen, dass der Bedarf an Zinserhöhungen in den USA nur gering ist", kommentiert ein Händler. Die Preise steigen nur moderat, der Empire State Index hat sich zwar etwas besser entwickelt als erwartet, liegt aber immer noch im Minus. Die US-Notenbank könne sich deshalb mit weiteren Schritten nach der erwarteten Zinswende Zeit lassen.

   Die Aktienmarktstrategen Bruce Bittles und William Delwiche von Robert W. Baird & Co. halten eine Weihnachtsrally indes noch immer für möglich: "Die Volatilität dürfte kurzfristig hoch bleiben. Aber die Sorgen unter Anlegern sind übertrieben, die steuerlich bedingten Verkäufe lassen nach, je näher Weihnachten und die saisonal begründete Stärke rückt. Die Möglichkeit einer Jahresendrally bleibt bestehen." Die wahrscheinliche Leitzinserhöhung, die an den Finanzmärkten mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent eingepreist wird, hat ihren Schrecken längst verloren. "Damit wird es vor allem darauf ankommen, wie Janet Yellen sie verpackt", sagt ein Händler. Denn Marktbeobachter warten gespannt auf Aussagen zum Ausblick der mittelfristigen Geldpolitik der US-Notenbankpräsidentin. Yellen müsse vor allem vermeiden, dass es mit der Zinserhöhung zu weiteren kräftigen Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern komme. Denn ein solches Szenario könne zu neuen Marktverwerfungen und letztlich einer Eintrübung der Weltkonjunktur führen, heißt es im Handel.

   Am Devisenmarkt fällt der Euro wieder unter die Marke von 1,10 Dollar. Die Gemeinschaftswährung wird mit 1,0982 knapp unter dem Niveau des späten Vortagesgeschäfts gehandelt. Händler sprechen von der Ruhe vor dem möglichen Sturm, sollte die US-Notenbank am Mittwochabend mit Aussagen zur mittelfristigen Geldpolitik im Jahr 2016 überraschen. "Die Erwartung eines festen Dollar überlagert alle anderen Investmentthemen", so das Fazit von Bank of America-Merrill Lynch nach einer Befragung unter Fondsverwaltern. Viele Marktteilnehmer sähen nur in einem Ende des noch nicht einmal begonnenen Zinserhöhungszyklus in den USA einen Grund für ein Ende der Dollar-Stärke. Innerhalb der kommenden zwölf Monate rechneten 58 Prozent der Befragten mit mindestens drei Leitzinsschritten nach oben.

   Daher ist es kaum verwunderlich, dass das renditelose Gold weiterhin nicht gefragt ist. Mit 1.065 Dollar je Feinunze kostet das Edelmetall in etwas soviel wie am Vorabend. Im Januar hatten Anleger noch über 1.300 Dollar bezahlt. Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen vor der erwarteten Zinserhöhung der Fed weiter. Mit einem höherem Leitzins verlieren die umlaufenden Schuldtitel an Attraktivität. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zieht um 4 Basispunkte auf 2,27 Prozent an. Am US-Markt für Hochzinsanleihen bleibt die Spannung indes hoch. Am Markt ist von Schwierigkeiten bei entsprechenden Fonds die Rede.

   Unter den Einzelaktien ziehen QUALCOMM vorbörslich um 1,9 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat seinen Ausblick auf das erste Quartal erhöht und einer Aufspaltung eine Absage erteilt. 3M stürzten dagegen nach einer Gewinnwarnung des auf Klebeprodukte spezialisierten Unternehmens um knapp 5 Prozent ab. Lumber Liquidators Holdings schießen um 27 Prozent in die Höhe, nachdem ein bekannter Leerverkäufer seine negative Sicht auf die Aktie des Fußbodenbelagherstellers aufgegeben hat. Trotz eines überraschend deutlichen Umsatzwachstums hat FactSet mit dem Ergebnis je Aktie im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Aktie büßt 1,8 Prozent ein.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0980 -0,68% 1,1054 1,1041 EUR/JPY 133,01 -0,25% 133,34 132,90 EUR/CHF 1,0827 -0,12% 1,0841 1,0817 USD/JPY 121,18 0,45% 120,63 120,37 GBP/USD 1,5155 -0,09% 1,5168 1,5136 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/sha

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